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17.09.2017

Abschluss des Sommerabenteuers

Es wird Zeit meinen Sommerreisebericht mit nur etwa drei Wochen Verspätung abzuschließen.
Nach München ging es wie schon angekündigt nach Saarbrücken. Erstmal mit dem ICE bis Mannheim und dann mit dem TGV weiter. Die Fahrt im ICE war größtenteils Okay, leider ist die 1. Klasse in Deutschland nicht zwangsläufig so ruhig wie man es sich manchmal gerne wünschen würde. Die Gruppe mit dem Kasten Bier war noch kein so großes Problem aber als dann noch der Junggesellinenabschied dazu kam war es definitiv mit der Ruhe aus.
In Saarbrücken angekommen traf ich mich mit einer Freundin, die ich schon lange mal besuchen wollte, und außerdem wollte ich endlich mal wissen, wie dieses Saarbrücken ist, von dem ich schon so viel gehört habe. Insgesamt hatte ich eine gute Zeit bei größtenteils schönem Wetter. Nur ein Tag war ziemlich verregnet, den ich dann genutzt habe, etwas Arbeit zu erledigen. Insgesamt war ich ein kleines bisschen länger dort als ursprünglich geplant, aber das hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Von Saarbrücken ging es dann nach Berlin, wieder über Mannheim, erst mit dem Bummelzug und dann weiter mit dem ICE. Dort hatte ich zwei Abende und einen Tag um mich mit Freunden zu treffen, meine Lieblingscocktailbar zu besuchen und sogar ein bisschen Schwedisch sprechen (aus irgendeinem Grund spreche ich überall mehr Schwedisch als in Schweden).
Ursprünglich hatte ich dann einen recht abenteuerlichen Plan um mit Regionalzügen von Berlin nach Warschau zu kommen, weil ich es nicht mehr geschafft hatte rechtzeitig online einen Sitzplatz zu reservieren. Zum Glück stellte es sich heraus, dass ich auch später noch direkt am Bahnhof eine Reservierung buchen konnte. Damit hatte ich dann eine angenehme Direktverbindung statt einer Verbindung mit x-mal umsteigen mit dem ersten Zug viel zu früh am morgen. Abgesehen von einer leichten Verspätung und Verwirrung am Bahnhof war auch diese Fahrt sehr angenehm. Es gab zwar leider nur Instantkaffe aber immerhin kostenlose Snacks und Getränke.
In Warschau angekommen war es doch recht komisch, denn sobald man den recht modernen Bahnhof verlässt, landet man direkt in einem Wolkenkratzer aus der Sovietzeit. Insgesamt war es spannend zum ersten mal so weit nach Osten zu kommen und die Überbleibsel aus der doch etwas anderen Geschichte zu sehen. In Warschau hatte ich dann auch etwas mehr als einen Tag. Überraschenderweise gab es einen Haufen Läden, die ich nicht erwartet hatte, z.B. die Supermarktkette, die ich schon in Frankreich gesehen hatte. Erfreulicherweise war es aber auch viel leichter Club-Mate zu finden als in den meisten anderen Ländern. Außerdem war alles erstaunlich billig. Am Ende hatte ich noch viel zu viele Zloty übrig, aber dazu später mehr.
Leider gibt es keine Zugverbindung zwischen Polen und Lettland. Deshalb hatte ich einen Platz in einem Fernreisebus gebucht. Blöderweise braucht der fast 12 Stunden und fährt um 6 Uhr in der Früh los. Anfangs war ich fast versucht, die Nacht wieder durch zumachen. Aber inzwischen wollte ich allen Schlaf den ich bekommen konnte, was in einem Hostel leider nicht zwangsläufig viel ist. Und um dann rechtzeitig am Bus zu sein, hatte ich am Abend vorher schon ein Taxi vorbestellt. Aus unerfindlichen Gründen tauchte der Fahrer aber leider nicht wie vereinbart auf. Zum Glück konnte der nette Mann an der Rezeption ein anderes Taxi organisieren. Blöderweise habe ich es dann auf Grund von ein paar Missverständnissen und der meiner Unwissenheit im Bezug auf die polnische Sprache geschafft, den Taxifahrer zum falschen Busbahnhof zu schicken. Zum Glück haben wir es dann dank flexibler Auslegung der Straßenverkehrsordnung, vor allem der Geschwindigkeitsbegrenzungen, und leichter Verzögerung bei der Abfahrt des Busses doch noch rechtzeitig geschafft. Zum Dank gab ich, was ich dachte wären meine letzten Zloty, als recht reichliches Trinkgeld. Allerdings fand ich dann noch mehr im Geldbeutel.
Die Busfahrt von Warschau nach Riga zog sich doch deutlich und im Bus schlaffen ging auch nur bedingt. Zusätzlich gab es einen etwas komischen Passagier der für etwas Trubel gesorgt hat. Vermutlich wegen Flüchtlingssorgen gab es auch die ein oder andere zusätzliche Sicherheitsvorkehrung, z.B. war es nicht erlaubt 10 Minuten vor jedem Halt auf die Toilette zu gehen und alle Tickets wurden eingesammelt und erst kurz vor dem Ausstieg wieder zurückgegeben. Die Fahrt war vermutlich vor allem so lange, weil die Autobahn in Polen erst gebaut wird, wir fuhren eine Ewigkeit an der Baustelle entlang. An der Grenze zu Litauen gab es dann auch eine gründliche Ausweiskontrolle, an der Grenze zu Lettland dann erstaunlicherweise überhaupt nicht. In Riga angekommen bin ich in das AirBnB-Apartment, das ich mir für die nächsten zwei Wochen mit zwei Kolleginnen geteilt habe.
Die Zeit in Riga war ziemlich geschäftig. Nur am Wochenende hatten wir einen Ausflug um uns ein bisschen mehr von Lettland zu sehen. Am Sonntag hatte ich dann noch etwas Zeit die Stadt allein zu erkunden. Auch Riga ist eine wilde Mischung aus deutscher Hanse, Jugendstil, fast schon schwedischen Holzhäusern, russisch-orthodoxen Kirchen und Sovietüberbleibseln. Unter anderem gibt es die kleine Schwester des Hochhauses in Warschau und diesmal habe ich es sogar auf die Dachterrasse geschafft.
Den letzten Teil der Reise von Riga nach Göteborg habe ich dann zumindest Teilweise in Gesellschaft verbracht, denn ein anderer Teilnehmer der Summer School begann dort sein Masterstudium direkt danach. Und so passierte es, dass wir zusammen auf der selben Fähre nach Stockholm fuhren. Die Überfahrt war ruhig, auch wenn die Kabinen doch ziemlich Eng waren. Aber Schiff fahren war bisher immer schön, eine der schönsten Reisemöglichkeiten. In Stockholm fuhren wir dann zum Hauptbahnhof wo sich unsere Wege trennten, denn ich fuhr wieder dekadent erste Klasse Zug und er Fernbus. Allerdings musste ich ihm das Ticket auslegen, denn er hatte keine Kreditkarte und Dollar als einziges Bargeld und der Bus fuhr in weniger als 10 Minuten.
Am Bahnschalter angekommen, um meinen letzten Sitzplatz zu buchen, herrschte ziemliches Chaos, denn das das übliche Wartesystem mit Nummer ziehen war kaputt und die Leute mussten sich tatsächlich in ein Schlange stellen. Dadurch dass ich einer österreichischen Familie mit dem Fahrscheinautomaten geholfen hatte, habe ich deren Platz in der Schlange übernehmen können, was zu dem ein oder anderen bösen Blick der Schweden geführt hat, denn sich brav und ehrlich in die Schlange stellen ist höchste Bürgerpflicht und vor drängeln geht gar nicht. Im Zug angekommen passierte zur Abfahrtszeit dann erstmal gar nichts, dafür kam eine viertel Stunde später die Durchsage, dass auf Grund technischer Probleme sich die Abfahrt verzögert. Das Prozedere wiederholte sich dann fast eine Stunde lang alle 15 Minuten. Danach ging es dann endlich los, allerdings mit umgekehrter Fahrtrichtung und über einen langsameren Streckenabschnitt. Immerhin gab es wieder kostenlose Getränke und diesmal sogar richtigen Kaffee. Nach dieser letzten Etappe erreichte ich dann Göteborg, fuhr nach Hause und viel mehr oder weniger direkt ins Bett. Denn es war schon Sonntag Abend und ich musste Montag wieder arbeiten.
Damit war mein Sommerabenteuer nach ca ein einhalb Monaten und ca 7500 KM beendet und wartete nur darauf endlich aufgeschrieben zu werden. Die grobe Route findet ihr hier:
Route

04.08.2017

Toulouse - Venedig - München - ...

Der Sommer geht weiter und es kommt mal wieder ein Blogeintrag. Nach zwei Wochen war meine Zeit in Toulouse vorbei und es ging weiter nach Venedig. Früh morgens checkte ich aus dem Zimmerchen im Studentenwohnheim in dem ich untergebracht war aus (und freue mich schon auf mein im Vergleich dazu riesiges Zimmer in Schweden) und radelte mit vollem Gepäck zum Bahnhof.
Dort hatte ich das übliche Problem, dass ich erstmal einen Platz für das doofe Rent-a-bike finden musste und dann wartete ich am Bahnhof vor der Anzeigetafel bis endlich mein Zug angezeigt war. In dem ging es dann erstmal zur Küste nach Narbonne. Von dort ging es dann mit dem nächsten Zug über Montpellier nach Avignon und von dort nach Valence Ville. Bis dahin ging alles reibungslos (nur gelegentlich ein bisschen zu warm), vor allem weil ich mich meist in die "erste Klasse" gesetzt habe, obwohl die Züge offiziell nur zweite Klasse abteile haben. Aber aus besseren Zeiten gab es noch die als erste Klasse ausgeschilderten Bereiche, in die sich sonst kaum jemand hinein traute.
Das letzte Stück in Frankreich bis nach Genf hatten wir dann leider 15 Minuten Verspätung weswegen ich dort meinen Anschluss verpasst habe. Auf der Suche nach anderen Optionen fand ich dann einen Zug, in dem ich zwar einen Sitzplatz reservieren muss (was man aber eigentlich mit einem Interrailticket vermeiden will), dafür mir aber viel Ärger erspare und sogar zwei Stunden früher in Venedig ankomme. Ich habe mir also im Eurocity einen erste-Klasse-Sitzplatz für 12 Franken reserviert und endlich einen Kaffee gegönnt (davor hatte ich das vermieden um möglichst viel im Zug zu schlafen). Von Genf ging es also luxuriös weiter nach Milano und nach einem frustrierenden Aufenthalt dort (fast alle Geschäfte geschlossen, Toilette zu, Bauarbeiten, patrouillierende Soldaten, Sicherheitsgates, ...) ging es dann weiter nach Verona. Dort hatte ich dann noch einen längeren Aufenthalt und es war noch töter dort. Der Bahnhof ist so tot, dass man nicht mal beim Haupteingang raus kommt. Dort habe ich mich dann auf eine Bank gelegt und ein paar Stunden gedöst bis am morgen dann mein Zug nach Venedig weiter fuhr. In Venedig angekommen bin ich dann ins Hotel, habe mich mit meiner Tante und meinem Bruder getroffen und habe gefrühstückt.
Danach hatten wir ein paar Tage in Venedig voller Hitze, Kunst und Touristen. Dabei kam sogar stellenweise richtiges Urlaubsfeeling auf. Nach ein paar Tagen ging es dann aber schon wieder zurück nach München (ich war ja nur fast drei Wochen nicht da).
Ab morgen geht es dann auf eine kleine Deutschlandtour, die aber noch recht flexibel ist, aber auf jeden Fall in Saarbrücken anfängt.

23.07.2017

Reiseupdate München - Toulouse

Ich bin jetzt seit fast einer Woche in der zweiten Station meiner Sommerreise angekommen. Deshalb wird es höchste Zeit für ein Update.
Erstmal bin ich Donnerstag ziemlich planmäßig von Schweden nach München geflogen was trotz Air Berlin erstaunlich problemlos geklappt hat. In München hatte ich dann ein kleines Bisschen Zeit mich mit ein paar Leuten zu treffen, zu Grillen, Karten zu spielen und mir mal den Christopher Street Day anzusehen.
Für Samstag Abend war das zehnjährige Abiturjubiläum geplant und Sonntag in aller Frühe ging mein Zug nach Frankreich. Nachdem es beim Abitreffen ganz lustig war, und einige sogar noch in die Disco weiter gezogen sind, habe ich die Nacht durchgemacht und bin dann direkt in den TGV, erstmal nach Paris und von dort weiter nach Toulouse. In Paris musste ich leider nicht nur umsteigen sondern auch den Bahnhof wechseln. Deshalb musste ich ein bisschen mit der Metro fahren, wobei mir erst ein komischer Typ ein Ticket verkauft hat, und ich mir noch nicht sicher bin, ob das das richtige war, aber es war günstig und schien zu funktionieren. Außerdem hielt unterwegs plötzlich die U-Bahn und nach einer Durchsage auf Französisch verließen alle den Zug und der leere Zug fuhr davon. Zum Glück kam dann bald ein anderer der mich doch noch zu meinem Ziel brachte. So ging es dann nach kurzem Aufenthalt am Bahnhof weiter mit dem nächsten TGV. Was ein bisschen komisch war, ist die Menge an patrouillierenden Soldaten.
In Toulouse angekommen habe ich mich dann erst auf den Weg zur Uni gemacht um mich anzumelden und dann zur Unterkunft, die leider schon ein Stück von der Uni entfernt ist. Das ganze zu Fuß und mit Gepäck.
Den Rest der Zeit habe ich hauptsächlich mit Lernen verbracht, hatte aber immerhin Zeit für eine Weinprobe mit sehr leckerem Essen und auch so das ein oder andere Abendessen. Jetzt bleibt noch eine Woche hier in Toulouse bevor es wieder weiter geht.

07.07.2017

Reisepläne

Ich grabe mal wieder mein Blog aus, um ein bisschen über meine Reise(pläne) in diesem Sommer zu schreiben. Die Randdaten sind nämlich folgende: Mitte Juli Treffen zum zehnjährigen Abiturjubiläum, danach zwei Wochen Summerschool in Toulouse und ab Mitte August noch mal zwei Wochen Summerschool in Riga. Dazwischen ist noch ein Trip nach Venedig geplant. Der Rest ist noch ziemlich offen.
Anfangs war ich komplett planlos wie ich das auf die Reihe bekommen sollte. Auf jeden Fall musste ich rechtzeitig einen Flug nach München buchen. Insgesamt waren aber Flüge für alle Reisen doch ziemlich teuer, weswegen ich mir mal die Bahnverbindungen angesehen habe. Das führte dann erstmal zu einem Zugticket von München nach Toulouse womit immerhin der erste Teil halbwegs organisiert war.
In meinem Kopf spuckte dann irgendwann die Idee eines Interrailtickets herum. Das ist eine Art Flatrate für Bahnfahrten innerhalb Europas. Und nach dem ich zwischen den zwei Summerschools zwei Wochen zeit habe, bietet es sich an, da ein bisschen durch die Gegend zu reisen. Ein kleines, erstes Problem ist, dass man trotzdem in den meisten Zügen in Frankreich Sitzplätze reservieren muss. Trotzdem ist es möglich auch ohne Reservierungen von Toulouse nach Venedig zu kommen, es dauert nur ein kleines bisschen länger, nicht viel, denn es geht direkter als die Schnellzüge, die alle über Paris gehen. So komme ich dann also auch bis Venedig wo ich mich mit meinem Bruder und meiner Tante treffe und mir sowohl die Stadt als auch die Kunstbiennale anzusehen. Für die Rückfahrt nach München brauche ich dann zwar eine Reservierung, aber das ist in dem Fall kein all zu großes Problem. Für die verbleibenden eineinhalb Wochen habe ich noch keinen wirklichen Plan aber schon einige Ideen.
Mitte August muss ich dann nach Riga. Super, dachte ich mir, ich habe ja das Interrailticket. Allerdings habe ich keine Zugverbindungen dort hin gefunden. Auf Wikipedia habe ich dann herausgefunden, dass es keine direkte Zugverbindung gibt. Das war dann doch ein kleiner Schock. Aber nach ein bisschen Googeln habe ich dann herausgefunden, dass ich ab Warschau einfach einen Bus nehmen kann. Allerdings hatte ich mir das nicht genauer angeschaut. Deshalb habe ich mir einen größeren Schock eingejagt, weil ich kurz befürchtet hatte, dass ich entweder durch die russische Exklave oder Weißrussland muss (ja, ich war nicht wirklich gut in Geographie), und für beides hätte ich ein Visum gebraucht. Zum Glück fährt der Bus aber direkt über Litauen.
Zurück nach Schweden geht es am Ende dann mit der Fähre von Riga nach Stockholm und mit dem Zug zurück nach Göteborg.
So weit ist meine Reiseplanung bisher, ich werde aber versuchen hier meine Fortschritte zu beschreiben.

13.12.2016

Update: Neue Wohnung

Jetzt muss ich doch mal wieder was in meinem Blog schreiben. Denn das Jahr neigt sich zu Ende, und damit auch die Zeit, für die wir auf unserem Boot wohnen durften. Doch zum Glück ist schon eine neue Wohnung gefunden und das lebensnotwendige, also auch die Kaffeemaschine umgezogen. Der Rest folgt dann demnächst mit einem größeren Auto. Eine Abschiedsfeier auf dem Boot gab es auch schon.
Das neue Zimmer ist klein und quasi in einer Art Studentenwohnheim. Dafür ist es unbefristet. Ich habe mein eigenes Bad und Küchenzeile, allerdings ohne Backofen. Dafür kann ich aber eine große Gemeinschaftsküche benutzen. Momentan hapert es noch ein bisschen an der Möblierung aber ein Besuch bei Ikea ist noch vor Weihnachten geplant. Die neue Adresse ist schon im Internet zu finden und ich werde auch versuchen, sie an alle Interessierten weiterzuschicken (auch wenn ich diesmal sogar einen Nachsendeauftrag habe). Sollte ich jemanden vergessen, meldet euch einfach bei mir und ich geb euch die Adresse.
Bisher hatte ich leider noch keine Zeit die Gegend zu erkunden, die Wohnung liegt aber ein bisschen außerhalb, ziemlich in der Nähe eines großen Naherholungsgebietes und mit direkter Sicht auf den Fernsehturm, der sogar 7 Meter höher ist als der Eiffelturm (soviel unnützes Wissen am Rande).

18.09.2016

Der (vorerst) letzte: Das erste Jahr

Dieser Eintrag ist etwas ganz besonderes. Nicht nur ist es der erste Eintrag seit einer Weile. Außerdem ist es jetzt über ein Jahr her, dass ich nach Schweden gezogen bin um hier zu promovieren.
Deshalb wird es Zeit, ein bisschen das Jahr Revue passieren zu lassen um dann in ein neues Jahr zu starten. Außerdem ist noch nicht klar, wie es mit dem Blog weiter gehen wird, die wöchentlichen Einträge wird es aber nicht mehr geben. Beschwerden darüber können mir gerne per Mail oder anderweitig mitgeteilt werden.
Was habe ich in dem einen Jahr gemacht? Ich bin mit einigen Sachen hier angekommen und in mein erstes Apartment hier in Göteborg eingezogen. Bald folgten auch schon das zweite und dritte. Nach einigem Hin und Her habe ich eine Steuernummer, ein Bankkonto und eine schwedische ID-Karte bekommen. Es wäre halt nett gewesen, wenn man mir vorher gesagt hätte, dass ich hier wirklich einen Reisepass brauche und mein Personalausweis alleine nicht reicht.
Ich habe hier einen Haufen nette Leute kennen gelernt, wenn auch die meisten davon bisher keine Schweden sind. Die meisten sind Kollegen aus der Uni, Deutsche, Franzosen, Finnen und vieles mehr. Zum Glück habe ich hier ganz gut Anschluss gefunden, in der Uni, im Hackerspace, im Chor und in der Kirche.
Schwedisch habe ich inzwischen auf ein bisschen gelernt. Am Anfang war schon das Einkaufen eine gewisse Herausforderung, inzwischen habe ich mehr oder weniger erfolgreich das erste Buch auf Schwedisch gelesen. Immerhin habe ich zwei Sprachkurse in der Uni besucht. Die waren aber leider nur mäßig effektiv mit zwei Stunden pro Woche.
Was ich leider noch nicht geschafft habe, obwohl ich es schon mehrfach versucht habe, ist ein Paper zu veröffentlichen. Aber beim ersten Workshop wurde es abgelehnt und der zweite wurde wegen mangelnder Teilnahme abgesagt. Aber momentan versuche ich es wieder.
Weitere Pläne für mein zweites Jahr beinhalten eine Amateurfunklizenz. Der Kurs dafür ist gerade los gegangen und ist natürlich auf Schwedisch, was ihn doch recht fordernd macht. Auch will ich mal öfter versuchen, statt in die deutsche Kirche in die schwedische katholische Kirche zu gehen. Außerdem steht in ein paar Monaten der nächste Umzug an. Ich hoffe weiterhin, dass ich doch genug Wartezeit für eine nette kleine Studentenwohnung habe. Aber das wird sich demnächst erst zeigen.
Natürlich hoffe ich auch, dass sich mein Schwedisch noch weiter verbessert und ich es schaffe noch mehr Schweden kennen zu lernen. Denn sonst klappt das mit der Integration halt doch nicht so ganz.
Ich hoffe aber für die Zukunft einfach mal das Beste und wir werden sehen.

11.08.2016

50./51. Woche Stockholm

Diese Woche hat sich der Blogeintrag urlaubsbedingt etwas verzögert. Denn ich war für einige Tage in Stockholm. Aber davor hat sich am Mittwoch noch eine Freundin aus der deutschen Gemeinde verabschiedet, denn ihr Auslandspraktikum ist zu ende gegangen. Donnerstag bin ich dann tatsächlich nach Stockholm gefahren, obwohl es für die Zeit gar nicht leicht war so spontan eine Bleibe zu finden. Und am Abend vor der Abreise hat mir dann das gebuchte Hostel noch eine Mail geschickt, dass sie überbucht sind, und mich in ein anderes Hostel umquartieren müssen. Das hat zum Glück relativ problemlos funktioniert und das neue Hostel war sogar noch zentraler.
Nach ca drei Stunden Zugfahrt bin ich also Donnerstag so gegen 11 Uhr in Stockholm angekommen, etwas herum geirrt und habe dann recht bald das Hostel gefunden. Dort habe ich dann eingecheckt und mich daran gemacht zu Fuß die Stadt zu erkunden, sobald ich einen Stadtplan hatte. Anfangs hatte ich trotzdem nicht wirklich Orientierung und bin ziemlich kreuz und quer gegangen. So habe ich aber immerhin schon das Rathaus und das Observatorium gesehen. Nach einigen Stunden Rumgerenne habe ich mich dann noch entschlossen das Fotografiska Museet zu besuchen, denn das hat für mich recht angenehme Öffnungszeiten, bis 22 Uhr oder auch länger. Das war auch ziemlich beeindruckend und der Besuch hat sich voll gelohnt, auch wenn die meisten Museen in Stockholm verdammt teuer sind.
Am Freitag habe ich mir dann eine Drei-Tages-Karte für die Stockholmer Leihfahrräder geholt und habe angefangen, die Museen abzuklappern, die ich alle sehen wollte. Angefangen habe ich beim Vasamuseum, das nichts mit Knäckebrot zu tun hat, sondern mit einem riesigen Segelschiff, das auf der Jungfernfahrt auf dem Weg von Stockholm aufs offene Meer gesunken ist. Es wurde dann um 1970 geborgen und wird jetzt in einem eigenen Museum ausgestellt. Danach habe ich mir noch das technische Museum angeschaut, das mich aber nicht ganz so überzeugt hat. Es scheint als Zielgruppe eher Kinder zu haben. Außerdem war die Amateurfunkstation dort leider nicht besetzt.
Samstag wollte ich mich dann eher von den großen Museen fern halten, bei denen ich erwartet hatte, dass sie ziemlich überfüllt sind. Statt dessen wollte ich es eher ruhig angehen und nur zwei kleine Museen anschauen, die schwedischen Schriftstellern gewidmet sind, August Strindberg und Carl Michael Bellman. Da ich mich aber in der Uhrzeit geirrt hatte, zu der das Strindbergmuseum aufmacht, musste ich noch etwas Zeit totschlagen. Dazu bin ich dann in das historische Museum gefahren und habe mir eine Ausstellung über Wikinger angeschaut. Das historische Museum ist wenigstens kostenlos. Das mit dem Bellmanmuseum hat am Samstag dann allerdings nicht geklappt, denn als ich da hin kam, war es schon zu. Abends habe ich mir dann noch einen Kinobesuch gegönnt.
Sonntag habe ich mir dann ein paar Kirchen angeschaut, den Dom von Stockholm, die deutsche Kirche von Stockholm und den katholischen Dom von Schweden. Danach habe ich es dann doch mit dem Bellmanmuseum geschafft, das eigentlich nur eine nette kleine Ausstellung in einem Gartencafe ist. Eigentlich wollte ich mich auch in Stockholm mit einer Bekannten aus Irland treffen, die jetzt da lebt. Allerdings ist daraus krankheitsbedingt nichts geworden. Dafür war ich dann noch im Mittelaltermuseum und mit dem Rad auf der nächsten Insel Lidingö.
Am Montag waren dann gegen Mittag die drei Tage für die Leihfahrräder um und ich musste wieder zu Fuß gehen. Trotzdem habe ich noch drei Museen geschafft. Zuerst war ich im Nordiska Museet, das einen Einblick in die schwedische Kultur bietet. Dabei habe ich vor allem gelernt, dass die Deutschen doch einen sehr starken Einfluss ausgeübt haben, was z.B. Weihnachten betrifft. Danach habe ich einen kurzen Abstecher ins Biologische Museum gemacht. Von außen sieht es aus wie eine hölzerne Stabkirche und innen befindet sich ein großes Diorama der heimischen Flora und Fauna aus dem 19. Jahrhundert. Als danach das Wetter nicht so gut aussah und der Wetterbericht Regen angesagt hatte, bin ich zurück zum Historischen Museum und habe mir dort den Rest neben der Wikingerausstellung angeschaut. Das Museum hat auch einen großen Gold- und Silberschatz. Sonst muss ich aber sagen, ist es mir dann doch ein bisschen zu viel geworden mit Museen.
Dienstag ging es dann zurück und auf dem Weg zum Bahnhof bin ich dann noch in ein riesiges Antiquariat gefallen, habe aber nur ein Buch gekauft. Der Laden war aber sehr erstaunlich, denn er hatte nur eine schmale Front, schien aber nach hinten hin nicht mehr enden zu wollen. Auf dem Rückweg, kurz vor Göteborg, wurde es dann kalt und fing zu Regnen an, was sich eher unnötig anfühlte, nach den schönen und warmen Tagen in Stockholm.

01.08.2016

49. Woche, Woche for dem Urlaub

Die letzte Woche war reichlich unspannend. Es war gefühlt in der Arbeit noch weniger los als sonst und meine Mitbewohner waren auch die meiste Zeit nicht da. Immerhin habe ich, hoffentlich erfolgreich, das Abschlussprojekt für den einen Kurs fertig bekommen. Deshalb habe ich mich auch mit einem anderen aus dem Kurs getroffen um da noch ein bisschen durch zusprechen, was vor allem für ihn sinnvoll war, weil er noch nicht so viel gemacht hatte.
Außerdem habe ich ein paar Briefe, die längst überfällig waren, geschrieben und endlich ein paar spannende schwedische Schallplatten gefunden.
Im Hackerspace hat eine anderer diese Woche ein Gerät namens Teleguide angeschleppt. das war wohl das schwedische BTX-System, das hier allerdings schon nach sechs Monaten als gescheitert eingestellt wurde. Wir haben ein bisschen versucht, damit herum zuspielen, allerdings sind wir ohne jegliche Dokumentation nicht weit gekommen.
Das einzige etwas spannendere diese Woche war Samstag Abend eine Party auf dem Boot. Aber wenn man schon auf einem Boot lebt, sollte man auch öfter mal feiern. Sonntag war ich etwas verkatert und habe einfach nur ein bisschen gelesen und Filme geschaut. Immerhin habe ich jetzt zwei Wochen Urlaub, da sollte man es auch mal ein wenig ruhiger angehen lassen.

24.07.2016

48. Woche, Sommer, Pokemon

Diesen Montag war ich nach dem spontan frei genommenen Freitag wieder regulär arbeiten. Sonja, mein Besuch, hat während dessen noch etwas allein die Stadt erkundet. Was wir leider beide vergessen hatten, ist dass Montags hier die Museen geschlossen haben. Das führte dazu, dass sie einen langen Spaziergang durch den botanischen Garten und das angrenzende Naturschutzgebiet gemacht hat. Abends haben wir uns dann nochmal getroffen, um gemeinsam in die Steampunk Bar zu gehen. Die ist zwar nicht ganz billig, aber das waren die Tage davor ja auch nicht. Dafür ist es ein echt schickes Ambiente. Und die Cocktails sind auch ganz lecker und werden stilecht mit Trockeneis serviert.
Dienstag Mittag habe ich Sonja dann zum Bus zum Flughafen gebracht. Zugegebenermaßen habe ich mich dann ein bisschen über die Ruhe gefreut, denn mit Besuch, Arbeit, etc. waren es schöne, aber auch anstrengende Tage. Die Ruhe hielt nur nicht lange an, denn Mitte der Woche kamen noch zwei Couchsurfer aus Dänemark. Allerdings waren die nicht direkt meine Zuständigkeit und Simon hat sich hauptsächlich um sie gekümmert.
Im Laufe der Woche ist hier mal wieder der Sommer ausgebrochen und wir hatten um die 30 Grad und strahlenden Sonnenschein. Deswegen habe ich auch am Freitag früher Feierabend gemacht, um das noch ein bisschen mehr genießen zu können. Nur leider hat sich kaum jemand gefunden, um sich einfach im Park zu treffen. Freitag Abend musste ich dann leider vom Amoklauf in München erfahren, da das Internet aber voll von komischen Vermutungen und die Webseite der Sueddeutschen Zeitung nicht zu erreichen war, hatte ich beschlossen, lieber offline zu bleiben und zu warten bis die richtigen Informationen da sind. Und prompt wurden am Samstag aus den drei Männern mit halbautomatischen Waffen ein Junge mit einer Pistole.
Samstag war ich wie üblich im Hackerspace und habe nebenbei recht viel mit München telefoniert um mal zu hören wie es den Leuten geht.
Sonntag war ich dann erstmal seit längerem wieder in der Kirche und danach ein bisschen Pokemon Go spielen. Ja, auch ich habe damit angefangen um mal zu sehen wie das ist. Aber fast noch lustiger als Pokemon selbst ist das Ratespiel, ob Leute die auf ihr Handy starren, Pokemon spielen oder SMS schreiben, etc. Außerdem ist das Ausmaß unglaublich, wie viele Leute hier spielen. Manche kampieren quasi auf einem der Plätze weil dort viele Pokemon auftauchen. Nachmittags habe ich dann hauptsächlich gelesen und die Wäsche gewaschen, so lange sie so schnell trocken wird. Abends waren wir, also Simon, ich und die Couchsurfer auf einem Konzert in Truckstop Alaska, dem Undergroundschuppen hier in Göteborg.

18.07.2016

46./47. Woche, Schottland, Besuch

Urlaubsbedingt ist mal wieder ein Blogeintrag ausgefallen, dafür gibt es jetzt heute einen für die beiden letzten Wochen.
Montag Abend war ich auf einer recht großen Geburtstagsfeier einer Kollegin eingeladen und davor habe ich noch geholfen, Geschenke zu jagen. Der Abend ging dann auch recht lange, obwohl es ja unter der Woche war, und war auch ein bisschen feuchtfröhlich. An sich sollte die Bar, wo die Feier war, um 23 Uhr schließen, allerdings waren wir dann doch bis halb eins dort.
Erstaunlicherweise habe ich es dann am Dienstag in die Arbeit geschafft und danach noch zum PhD-Pub, wo ich mich aber ziemlich zurückgehalten habe.
Der Rest der Woche war recht unspektakulär, jetzt über den Sommer ist wirklich nicht viel los.
Am Samstag bin ich dann für ein paar Tage nach Edinburgh, dank Ryan Air echt günstig. Dort habe ich dann einen Freund aus meiner Erasmuszeit in Dublin wieder getroffen, bei dem ich auch übernachten konnte. Für dieses Wochenende war zufällig auch sein Bruder da. Erstmal waren wir zusammen Abendessen. In dem Restaurant hatten sie echt leckere Haggisballs und komisches Kimchi, aber der Rest war auch OK. Danach sind wir noch in ein Pub.
Trotzdem bin ich am nächsten Tag zeitig aufgestanden, um möglichst viel von der Stadt zu sehen. Allerdings waren am Scott Monument zu viele Leute und das Writer's Museum hatte Sonntags geschlossen. Deshalb hatte ich spontan den Entschluss gefasst auf den Arthur's Seat zu steigen. Die Route, die mir mein Handy vorgeschlagen hat, war aber nicht wirklich passabel und ich wollte nachmittags noch mit den anderen in das Scotish National Museum, weswegen ich es erstmal nur bis zu den Salisbury Crags geschafft habe. Danach bin ich Richtung Museum, habe aber vorher kurz versucht einen Blick in die Greyfriars Kirk zu werfen, wurde da aber mit dem Kommentar, dass sie geschlossen sei, herausgeworfen. Anschließend waren wir dann im Nationalmuseum und haben da ein bisschen herum geschaut. Dort haben sie doch einige recht interessante Stücke. So z.B. eine riesige mechanische Uhr, genannt die Millennium Clock, oder auch das ausgestopfte Schaf Dolly. Im Anschluss waren wir noch Eis essen. Abends waren wir dann wieder Essen und ich habe vegetarisches Haggis probiert, das allerdings nicht so lecker war wie die Haggisballs am Vorabend.
Montag früh bin ich dann wieder zeitig los, um noch ein bisschen mehr von der Stadt zu sehen. So habe ich es dann geschafft, als der erste für den Tag auf das Scott Monument zu steigen, was auch ganz gut war, denn viel Platz ist dort oben nicht. Und nachdem ich meine Höhenangst unter Kontrolle gebracht hatte, war es eine großartige Aussicht. Im Anschluss war ich dann im Writer's Museum, was aber nicht ganz so gut war, wie erhofft, dafür aber kostenlos. Montag hat es dann auch mit Greyfriars funktioniert. Mittags habe ich mich dann wieder mit Stephen getroffen, um zusammen Chips zu essen. Allerdings mussten wir feststellen, dass die ganzen Fish and Chips-Buden in der Gegend auch Sommerferien haben. Die Chips, die wir dann letztendlich bekommen haben, waren eher unspektakulär aber dafür billig. Und ich hatte nicht die Gelegenheit, frittierte Marsriegel zu probieren. Nach dem Mittagessen habe ich dann den zweiten Versuch mit Arthur's Seat unternommen, der dann auch geglückt ist. Allerdings war es schrecklich windig dort oben, so dass ich nicht lange geblieben bin und mich lieber noch ein bisschen in den Park gesetzt habe, um die Sonne (ja, ich hatte Sonnenschein in Schottland) zu genießen. Danach bin ich dann noch kurz an Carlton Hill vorbei zurück.
Dienstag mittag ging dann mein Flug zurück, weswegen ich nicht mehr viel vorher machen konnte. Ich bin immerhin noch mal zurück zum Carlton Hill, auf dem mehrere Denkmäler so wie die alte Sternwarte stehen, und von dem man auch eine gute Aussicht über den Firth of Forth hat. In die Sternwarte kann man leider nicht rein und auf das Nelson's Monument wollten sie mich nicht lassen, weil mir 25 Pence gefehlt haben. Danach habe ich noch ein Päckchen vegetarische Haggis und Shortbread als Mitbringsel gekauft und bin mit der Tram zum Flughafen. In Göteborg zurück bin ich dann noch in die Arbeit, auch wenn es schon später war, als erwartet, weil ich die Zeitverschiebung vergessen hatte.
Mittwoch war dann wieder reguläre Arbeit.
Donnerstag hatte ich ein Treffen mit der Dozentin eines Kurses, den ich besucht habe, und sie war ziemlich beeindruckt von meiner Arbeit am Abschlussprojekt des Kurses. Abends war dann ein Expatstreffen in einem Pub, zu dem ich primär gegangen bin, um etwas Zeit totzuschlagen bis halb zwölf um dann eine Freundin, die zu Besuch kam, am Bus abzuholen. Zusammen sind wir dann zurück zum Pub und nach einem Bier nach Hause.
Freitag habe ich mir spontan frei genommen, weil wie ja schon oft erwähnt, in der Uni eh nicht viel los ist, und ich ihr dann die Stadt zeigen konnte. Wir sind den ganzen Tag ziemlich rum gelaufen und haben schon ziemlich viel der üblichen Dinge abhaken können, inklusive des ersten Teils des Kunstmuseums. Abends haben wir dann Kaiserschmarrn gemacht.
Samstag wollten wir ein bisschen durch die Second-Hand-Shops schauen, wobei auch da die ersten zwei wegen Sommer geschlossen hatten. Nach zwei erfolgreicheren Geschäften, wo ich auch noch Spontangeschenke für eine Geburtstagsfeier am Abend gefunden habe, sind wir dann noch ins Stadtmuseum, hauptsächlich in die Wikingerausstellung. Von dort aus sind wir dann in den Hackerspace und ich habe versucht, meine elektromechanische Addiermaschine zum Laufen zu bekommen. Statt dessen ist aber leider der Motor in Rauch aufgegangen. Abends waren wir dann zum Geburtstag erst Sushi essen und dann noch im benachbarten Pub.
Heute haben wir wegen gestern Abend ein bisschen länger geschlafen. Außerdem hat es Vormittags noch gelegentlich ziemlich geschüttet. Deshalb haben wir auch erst das Kunstmuseum fertig angeschaut und sind dann, als die Sonne raus kam, auf eine der vorgelagerten Inseln gefahren. Abends waren wir dann zwar etwas teuer aber sehr lecker Schwedisch Essen.

03.07.2016

44./45. Woche München

Nach einer kurzen, urlaubsbedingten Pause melde ich mich mal wieder zurück. Bevor ich Mittwoch für ein paar Tage nach Hause nach München gefahren bin, war ich noch Montag und Dienstag in Göteborg. Dabei war am Montag wirklich nichts spannendes, nachdem fast alles schon beinahe Sommerpause machte.
Am Dienstag Abend habe ich mich allerdings noch mit einer Bekannten getroffen, die ich dieses Jahr in Leipzig kennen gelernt habe. Sie lebt zwar zur Zeit in Berlin (wie so viele), kommt aber ursprünglich aus Göteborg und war für ein paar Tage da um ihre Familie zu besuchen. Es war jedenfalls ein nettes Treffen, auch wenn wir fast nur Deutsch gesprochen haben, weil ich mir immer noch nicht zu viel auf Schwedisch zutraue. Aber so konnte sie wenigstens in Schweden Deutsch üben, weil sie in Deutschland meist Englisch spricht. Vielleicht komme ich ja auf Dauer auch öfter dazu in Deutschland Schwedisch zu üben (siehe Leipzig).
Mittwoch ging es dann mit Gepäck (zum Glück zu dem Zeitpunkt noch relativ leicht) erstmal in die Arbeit und von dort dann direkt zum Flughafen. Wir hatten ca 16 Grad und es nieselte. Deshalb dachte ich, das Wetter in Deutschland wird wohl ähnlich werden und habe nicht zu sommerlich gepackt. Am Flughafen war ich dann tatsächlich zu früh, also bevor das Check-In begonnen hatte. Von dort aus ging es dann über einen Zwischenstopp in Berlin-Tegel (Direktflüge waren mir zu teuer) nach München. Das einzige nervige war, dass ich in Berlin in Terminal C ankam und in Terminal A weiter flog und deshalb nochmal durch die Sicherheitskontrolle musste. Abends war ich dann leicht erschöpft in München. Mein Vater holte mich netter weise am Flughafen ab, obwohl ich das fast vermasselt hätte. Nebenbei musste ich feststellen, dass es in München doch deutlich wärmer war als erwartet.
Donnerstag war ich dann erstmal mit meiner Mutter und meiner Tante Mittag essen im Biergarten. Abends wollte ich noch schauen, ob sich ein paar Leute finden, die sich mit mir treffen wollen, allerdings ergab sich so spontan nichts. Dafür gab es Pizza und schwedische Krimis im Fernsehen.
Freitag war ich dann erstmal ein bisschen Einkaufen, denn der halb leere Koffer muss ja voll zurück. Es ist zwar nicht so, dass ich nicht noch genug Zeug in München eingelagert hätte, aber ein paar neue Bücher und CDs waren auch wichtig. Unterwegs habe ich noch kurz bei meinem Stammantiquariat vorbei geschaut, allerdings überraschenderweise nichts so auf die Schnelle gefunden. Trotz allem war ich dann ein bisschen spät um mich mit meinem Vater und seiner Freundin wieder in einem Biergarten zu treffen. Dort habe ich dann, wie auch am Tag vorher einiges an Spezi genossen, bevor ich zu Freunden zum Grillen weiter fuhr. Nebenbei gesagt war es inzwischen schrecklich heiß (sicher doppelt so warm wie in Schweden). Da Grillen war bei dem Wetter auch sehr schön. Allerdings hatten wir das übliche Problem, dass wir viel zu viel Essen da hatten und die Hälfte übrig blieb.
Am Samstag war dann das Event, weswegen ich auch hauptsächlich jetzt nach München geflogen bin (natürlich wollte ich auch einfach meine Familie mal wieder sehen), die Hochzeit eines meiner besten Freunde. Und natürlich waren auch viele andere Freunde und bekannte eingeladen. Das ganze begann zu einer sehr humanen Zeit, um 16 Uhr, mit dem Versuch eines Autokorsos, der aber ziemlich komplett schief ging, da das erste Auto, der Bräutigam mit einem Porsche, allen davonfuhr. Nach einigem hin und her kamen dann alle auch bei der Feier in einem Hotel im Münchner Umland an und schon brach ein Gewitter los. Die Feier war schön, es gab viel zu essen, zu trinken, zu reden und zu tanzen, bis Punkt Mitternacht, dann war schlagartig Schluss. Besonders sei noch hervorzuheben die Hochzeitstorte in drei Etagen, deren Erschafferin persönlich als Gast vor Ort war um den verdienten Lob entgegen zunehmen. Nachdem das recht spontan vorbei war, entschloss sich noch eine Gruppe zurück nach München zu fahren und weiter zu feiern. So ging es dann noch ein bisschen weiter.
Der Sonntag war dann eher ruhig, abgesehen vom großen Mittagessen, das meine Mutter mir und ein paar guten Freunden aufgetischt hat. Nachmittags haben wir uns dann noch mit ein paar anderen zum Schwimmen getroffen, und nachdem vom Freitag noch so viel Essen übrig war, wurde abends nochmal gegrillt.
Montag war wieder ein sehr sozialer Tag. Erst habe ich mich mit einer sehr guten Freundin zum Mittagessen getroffen und anschließend lief ich einer ehemaligen Kollegin über den Weg. Meine Ex-Chef habe ich leider nicht getroffen, nachdem er nicht in der Uni war. Danach war ich bei meiner Tante zum Kaffee trinken, was wir spontan direkt an die Isar verlagert haben. Dabei habe ich noch einen 3D-Fotoapparat geerbt, nachdem ich momentan mit Google Cardboard und Co. rumexperimentiere. Von dort ging es dann wieder Richtung Uni, wo ich von der Fachschaft als Gast auf die Fachschaftssitzung und anschließend noch auf ein Bier eingeladen wurde. Davor habe ich noch, obwohl ich knapp dran war, erst einen Kommilitonen getroffen, der mit mir angefangen hatte und jetzt erst seinen Bachelor macht. Ich habe ihn freundlich darauf hingewiesen, dass ich schon fast ein Jahr promoviere. Und dann war ich auch noch "kurz" bei meinem Magisterbetreuer Hallo sagen, was auch nur eine halbe Stunde gedauert hat. Dabei, bei der anschließenden Fachschaftssitzung und dem Bier danach wurde ich auf den aktuellen Stand in München gebracht, wozu auch die Berufung eines neuen Professors gehört, was noch etwas spannend werden könnte. Nebenbei gab es noch allerhand Intrigen und Heimlichkeiten zu hören. Am Schluss haben wir noch gewartet, wie das Spiel England-Island ausgeht, denn es war doch relativ unglaublich, dass Island gewann.
Dienstag habe ich dann endlich meinen Koffer fertig gepackt, nochmal im Biergarten Mittagessen und mich ein bisschen mit meinem Bruder unterhalten, bevor es dann abends wieder zurück nach Schweden ging. Ich möchte mich bei allen entschuldigen, die sich jetzt evtl. vernachlässigt fühlen, weil ich mich nicht mit ihnen getroffen habe. Aber es war so schon recht stressig und ich versuche in nicht all zu langer Zeit mal wieder nach München zu kommen. Am Flughafen waren sie dann zum Glück sehr kulant, denn mein Koffer wog 23,7 KG statt den erlaubten 23, dafür war mein Handgepäck bei nur 7,3 KG von erlaubten 8 (nachdem ich die Kamera vor dem Wiegen raus genommen hatte). In Schweden angekommen, musste ich feststellen, dass es jetzt nach Mittsommer am Samstag noch schlimmer geworden ist mit den öffentlichen Nahverkehr, so dass ich recht froh war nach Hause zu kommen, auch wenn ich meinen schweren Koffer durch die Gegend schleifen musste.
Mittwoch dachte ich dann zuerst, ich müsste ein Kursprojekt präsentieren, an dem ich nur am Flughafen ein bisschen gearbeitet hatte, allerdings fand ich rechtzeitig heraus, dass die Präsentation am 29. Juli und nicht am 29. Juni ist. So konnte ich noch ein paar Tage in das Projekt investieren. An der Uni ist gefühlt Tag für Tag weniger los und die meisten sind im Urlaub, ich will mir aber erst im August frei nehmen. Nebenbei kam noch heraus, dass unser Department tatsächlich umziehen muss, allerdings ist noch nicht klar, wann das genau passiert.
Am Freitag war dann etwas mehr los, denn das war der letzte Tag an dem mein Supervisor vor seinem Urlaub da war. Außerdem habe ich den Vertrag für die nächsten zwei Jahre unterschrieben. Bei einem Gespräch mit einem Kollegen stellte sich dann noch heraus, dass wir eine Lohnerhöhung erhalten. Deshalb habe ich mit angefangen, mit beiden Händen Geld raus zuschmeißen. Das führte unter anderem dazu, dass ich die Literatur für die Amateurfunkprüfung bestellt und mir ein Ticket für ein Musikfestival in Göteborg gekauft habe. Allerdings stellte ich nach dem Kauf fest, dass das ja an einem anderen Wochenende ist als gedacht, und das meine Pläne, ein paar Tage im August in München zu sein, durchkreuzt. Abends war dann der inoffizielle Abschied eines Kollegen, der jetzt fertig ist, was mich auch noch einiges gekostet und mich am nächsten Morgen verkatert zurückgelassen hat.
Samstag war ich dann, nachdem ich mich aus dem Bett gequält hatte (wegen Kater), im Hackerspace und anschließend bei einer italienischen Kollegin zum selbst gemachtes Eis essen.
Heute war ich in der Kirche (auch wenn mich das Bett kaum loslassen wollte) und anschließend wieder ein bisschen Second-Hand-shoppen. Eigentlich war ich auf der Suche nach einer Kleinigkeit für eine Geburtstagsfeier am Montag. Allerdings habe ich dann tatsächlich ein Waffeleisen entdeckt, nachdem ich schon länger gesucht hatte, weil es ein Stromkabel hat, wie ich für meinen wahrscheinlich ältesten Computer brauche. Eigentlich dachte ich, dass ich in München einen Samowar mit so einem Kabel habe, allerdings hatte ich mich da geirrt. Und auf Ebay, wo ich schon versucht hatte so ein Kabel zu kaufen, hätte es mich auch fast so viel gekostet wie das Waffeleisen. Und so kann ich, wenn ich gerade nicht rechne, Waffeln backen. Sobald ich das Kabel hatte, bin ich zum Hackerspace (der da eh ums Eck war), und habe probiert ob der Rechner geht. Anfangs hatte ich noch ein paar Probleme mit dem Kabel und musste ein bisschen basteln, aber bald ging das Gerät, eine elektromechanische Addiermaschine von 1953 schwedischer Fabrikation. Jetzt brauche ich noch eine passende Papierrolle und Farbband, aber das sollte sich besorgen lassen. Dann habe ich noch versucht an meinem Fahrrad rumzubasteln, was aber alles nur noch schlimmer gemacht hat. Den Rest des Tages habe ich gelesen, Wäsche gewaschen und meiner Mitbewohnerin zugeschaut, wie sie versucht Brot zu backen. Außerdem war heute ein "Wir sprechen Schwedisch"-Tag auf dem Boot.

19.06.2016

43. Woche, Sommerfest, Bloomsday

Die Woche begann ruhig, denn es geht langsam auf die "Sommerpause" zu. Von Mitte Juni bis Mitte August ist hier an der Uni wenig bis nichts los (und wohl auch in ganz Schweden). Trotzdem hatte ich erstmal wieder ein Meeting mit meinem Supervisor wo wir nochmal kurz über mein abgelehntes Paper und die weitere Vorgehensweise geredet haben. Mein Doktor ist also noch nicht in Gefahr. Den Abend hatte ich frei, denn auch der Chor macht Sommerpause.
Dienstag war dann Departmentsommerfest. Das ging los mit Erdbeertorte und anschließendem "Bildungsteil", in dem wir Lego bauen durften. So sollten wir ein bisschen was über Softwareentwicklungsprozesse lernen (Stichwort Scrum). Danach gab es Zeit sich bei einem Gläschen Sekt zu unterhalten bevor das Abendessen los ging. Außerdem gab es noch ein kleines Quiz zu Göteborg und den Unis, bei dem aber niemand die volle Punktzahl hatte. Ich hatte immerhin 6 von 8 Punkten. Zum Abendessen merkte man wieder die schwedische Alkoholpolitik (oder alternativ die Sparpolitik der Uni). Denn auf jedem Platz lagen zwei Getränkemarken. Allerdings gab es mehr Plätze als Leute und einige Leute sind schon recht früh gegangen. Deshalb gab es dann trotzdem am Schluss noch mehr als genug Marken und niemand musste nüchtern nach Hause gehen. Um elf wurden wir dann raus geworfen und sind noch auf einen kurzen Absacker in ein Pub, allerdings auch nicht zu lange, denn am nächsten Tag hatte ich noch ein Meeting.
Mittwoch war dann auch ein bisschen träge nach dem Sommerfest und das Meeting wäre beinahe geplatzt, weil wichtige Personen etwas später kamen.
Donnerstag hatte ich viel vor, wachte aber auf und fühlte mich krank. Aber nachdem ich große Pläne für den Abend hatte, habe ich mich in die Arbeit geschleppt, denn wer feiern will, der muss auch arbeiten können. Ob ich übermäßig produktiv war, will ich jetzt nicht beurteilen. Immerhin war ich in der Lage, feste Nahrung zu mir zu nehmen, anders als meine Mitbewohnerin, der es an dem Tag noch schlechter ging. Jedenfalls habe ich mich den Tag über mit Pfefferminztee (Kaffee habe ich mich nicht getraut) und Knäckebrot bis zum Abend am Leben gehalten. Denn Donnerstag war der 16. Juni, Bloomsday, und so verrückt wie ich bin, musste der gefeiert werden. Also habe ich mich abends mit einem Freund, ein anderer hatte spontan abgesagt, auf ein Bier und ein paar Seiten Ulysses lesen getroffen. Und auf dieses Bier hatte ich mich dann doch den ganzen Tag gefreut. Zusammen sind wir dann bis Seite 40 gekommen, es besteht also die Möglichkeit einer Wiederholung. Im Anschluss daran war dann noch PhD Pub, das aber relativ spärlich besetzt war, denn es spielte Deutschland an dem Abend.
Freitag habe ich dann sicherheitshalber länger geschlafen, um mich noch ein bisschen auszukurieren und bin dann gegen Mittag in die Uni um dem Fußballspiel am Nachmittag auszukommen. Auf dem Weg schien die Stadt komplett chaotisch, u.a. weil zu den Fußballfans auch noch die Iron Maiden-Fans dazu kamen für das Konzert am Abend. Sonst passierte nichts, vor allem fand sich niemand für ein Bier am Abend, weswegen ich anfing darüber nachzudenken, mir dafür andere Freunde zu suchen.
Am Samstag war ich wieder mal im Hackerspace und habe dort versucht mein Gentoo zu aktualisieren. Das ist leider immer noch Work-in-Progress. Abends hat sich dann doch noch spontan ein Bier ergeben. Vielleicht ist einfach Samstag der neue Freitag.
Heute war ich wieder in der Kirche, zum ersten mal mit Kommunion, denn die Evangelischen hier haben nur einmal im Monat Kommunion und bisher hatte ich das meistens verpasst. Im Anschluss bin ich dann zum ersten mal ins Funkmuseum in Göteborg gekommen. Das ist eine riesige Sammlung alter Radios und anderer Funksender und -empfänger. Und nachdem außer mir sonst quasi niemand dort war, hatte ich ein bisschen eine Führung, auch in die Bereiche, in die man sonst nicht so rein kommt, wie die Bibliothek. Nach dem Besuch wird blöderweise der Wunsch immer stärker Amateurfunker zu werden. Mal schaun was da noch daraus wird.

12.06.2016

42. Woche, Nationalfeiertag, Chorfahrt

Diese Woche begann erstmal mit einem Feiertag. Montag war schwedischer Nationalfeiertag. Ich hatte zwar mein Fahrrad repariert aber in der Uni stehen lassen. Deshalb bin ich Montag trotzdem in die Uni um das Fahrrad, und ein paar Bierreste von der Party zu holen. Denn wir wollten mal wieder einen Filmeabend auf dem Boot machen um den Beamer, den ich mal auf dem Flohmarkt gekauft hatte, auszuprobieren. Und weil das Wetter noch sehr schön, wenn auch ein bisschen kühler als die Tage davor, war, haben wir davor gegrillt. Nicht so schön war, dass ich am Montag auch die Mail bekommen habe, dass mein erstes Paper abgelehnt wurde.
Am Dienstag war es nach dem langen Wochenende extrem schwer sich aufzuraffen um in die Arbeit zu gehen. Immerhin war abends das letzte International Cafe vor der Sommerpause. Und weil es wegen Feiertag am Dienstag war, musste ich auch nicht gleich wieder los zur Chorprobe. Und es gab leckeren Erdbeerkuchen, denn die Schweden sind extrem stolz auf ihre Erdbeeren.
Mittwoch war dann die letzte Seminarstunde zu Compositional Semantics und der Kurs endete in einer interessanten Diskussion. Jetzt muss ich nur schauen, dass ich hier alles rechtzeitig fertig bringe um mal wieder Credits für einen Kurs zu bekommen.
Donnerstag und Freitag war einfach nur Arbeit, wobei ich abends meist ein bisschen länger arbeite als ich eigentlich wollte, weil ich so in der Arbeit drin bin. Freitag Abend wollte ich dann früh ins Bett, weil ich Samstag extrem früh raus musste, nur hat das leider nicht funktioniert.
Samstag musste ich dann um 8 Uhr an der Kirche sein, weil wir über das Wochenende auf Chorfahrt in Sunne, im Värmland, waren um dort am Sonntag den Gottesdienst zu bereichern. Aber erstmal gab es eine Kaffeepause und ein bisschen später haben wir uns noch auf dem Weg eine Kunstausstellung des scheinbar recht populären Künstlers Lars Lerin angeschaut, von dem ich aber noch nichts gehört hatte. Deswegen habe ich ihn auch nicht erkannt, obwohl er angeblich dort herum lief. In Sunne angekommen sollten wir eigentlich gleich noch einmal proben, allerdings fand da gerade ein Konzert eines norwegischen Chores in der Kirche statt, weswegen wir erstmal einen Spaziergang gemacht und uns dann das Ende des Konzertes angehört haben. Nach einer etwas eiligen Chorprobe gab es dann im Pfarrheim Abendessen und gemütliches Zusammensein, allerdings alles recht Schwedisch-lastig, weswegen ich nicht alles verstanden habe. Auf dem Nachhauseweg ins Hotel haben wir dann ein bisschen einen Einblick bekommen, was die schwedische Landjugend so an einem Samstag Abend macht. Nämlich mit Autos durchs Dorf fahren, entweder mit alten Amischlitten oder mit normalen Autos aber extrem lauter Technomusik. Die Amischlitten sieht man übrigens auch gelegentlich in Göteborg, wenn sie mit lauter Musik langsam durch die Innenstadt schleichen oder sich am Götaplatsen sammeln.
Heute war dann um 9:30 Uhr letzte Generalprobe und um 11 Uhr Gottesdienst, der erste für mich auf Schwedisch. Danach gab es nochmal reichlich Mittagessen bevor es zurück Richtung Göteborg ging. Aber zuerst haben wir noch einen Abstecher zu Selma Lagerlöfs Grab, einer schwedischen Schriftstellerin, die unter anderem den Nobelpreis gewonnen hat. Außerdem war da auch noch ein Event der etwas mit einem Pilgerpfad in der Gegend zu tun hatte, aber nachdem das alles wieder in Schwedisch war und der Dialekt dort noch schwerer zu versteh ist als Schwedisch an sich schon, habe ich das nicht so genau verstanden. Der Friedhof liegt aber echt schön auf einem Hügel über einem See. Nach dem Besuch ging es dann zurück nach Göteborg und bald ab ins Bett.

06.06.2016

41. Woche Party, Fahrradreparatur

Die letzte Woche war ein bisschen geschäftiger als sonst. Denn es gab drei Verteidigungen, zwei für PhD und eine für Licentiate. Das ist an sich nicht ganz so besonders, aber das waren mein Bürokollege, meine Mitbewohnerin und ihr Freund. Und jedes mal, wenn eine Verteidigung stattfindet, gibt es auch Kuchen/Torten. Und weil man jedes mal einen externen Prüfer braucht und der dann eh schon da ist, gibt er meist auch noch einen Vortrag. Und zusätzlich gab es am Freitag von den drei zusammen eine Party.
Montag bin ich aber erstmal auf dem Weg zur Uni, zum ersten mal halbwegs ernsthaft, mit dem Skateboard gestürzt und habe mir das Knie aufgeschlagen, weswegen ich die Woche nicht ganz so gut zu Fuß war. Trotzdem habe ich mehrfach geholfen, für die Party einzukaufen und Dinge durch die Gegend zu schleppen.
Außerdem habe ich es endlich geschafft, mein Arbeitslaptop reparieren zu lassen, bei dem seit Wochen der Akku nicht mehr funktioniert hat. Sie mussten auch nur das Mainboard austauschen, damit es wieder ging.
Nach den ganzen Vorträgen (inkl. einer Generalprobe meiner Mitbewohnerin auf dem Boot) kam dann als krönender Abschluss die genannte Party. Gefühlt fast das ganze Department war da, inklusive einiger der Prüfer, und so ging es dann bis die Sonne aufging. Und weil ich, aus irgendeinem Grund der Meinung war, dass sich Heimfahren nicht lohnt, weil ich um drei Uhr nachmittags schon wieder in der Gegend sein wollte, habe ich im Büro übernachtet, was nur mäßig komfortabel war.
Nebenbei angemerkt, momentan wird es erst so gegen 23 Uhr richtig dunkel und so gegen 4 Uhr schon wieder hell. Außerdem ist es recht sonnig und ziemlich heiß, besonders für Schweden.
Deswegen habe ich dann auch am Samstag noch aufräumen geholfen, was echt sinnvoll war, nachdem meine Mitbewohnerin in einem Zustand jenseits von Gut und Böse war. Danach bin ich in den Hackerspace, war aber hauptsächlich "nebenan" (was aber quasi der selbe Raum ist) in der Cykelköket, einer Fahrradselbstreparaturwerkstatt, um mein Fahrrad endlich wieder fahrtüchtig zu bekommen. Ich habe dabei viel neues gelernt, z.B. wie man Speichen einzieht und ein Tretinnenlager zerlegt. Nach nur ca. vier Stunden mit leichtem Kater war das schlimmste geschafft und ich bin nach Hause zu fahren um da dann eine Kleinigkeit zu essen und ins Bett zu fallen.
Heute war ich dann nach angenehmen 11 Stunden Schlaf erstmal in der Kirche und habe danach weiter an meinem Rad geschraubt, so dass er jetzt wieder fahrbereit ist. Danach habe ich noch Wäsche gewaschen und den Rest von Deep Space 9 geschaut. Jetzt muss ich mir langsam überlegen, was ich danach sehen will.

29.05.2016

40. Woche, Fahrad kaputt

Nachdem mein Fahrrad momentan kaputt ist, bin ich diese Woche relativ viel Skateboard gefahren. Der Trick ist, mit dem Skateboard über die Brücke in den "richtigen" Teil Göteborgs zu kommen und dort dann ein Fahrrad aus den Leihstationen zu geben. Denn leider gibt es die nur Diesseits und nicht Jenseits des Flusses.
Am Montag war keine Chorprobe, weswegen ich früh nach Hause gekommen bin und unterwegs noch in den Second-Hand-Laden um die Ecke schauen konnt. Da bin ich wieder meiner Sammelleidenschaft zum Opfer gefallen. Dieses mal war es eine elekrtomechanische Rechenmaschine as den 50er Jahren.
Am Donnerstag habe ich meine übliche Summer School gebucht, die dieses Jahr in Bolzano stattfindet. Ich muss mal schaun, ob ich meine Reise so planen kann, dass ich noch ein paar Tage in München habe.
Freitag abend war ich spontan mit ein paar Kollegen was drinken um den Abschied eines zu feiern, der erfolgreich das PhD-Studium hinter sich hat.
Samstag war ich wie üblich im Hackerspace. Dort hatte ich dann auch Zeit mal einen Blick ins Innere des "neuen" Rechners zu werfen. Leider konnte ich ihn noch nicht ausprobieren, weil mir das passende Stromkabel noch fehlt. Abends war ich dann bei der Auszugsfeier eines anderen Freundes, der hier fast fertig ist und dann wieder zurück nach Deutschland zieht.
Heuet musste ich dringend ausschlafen. Danach habe ich einen kurzen Blick auf die Kunstausstellung geworfen, die Samstag und heute ein paar Häuser weiter war, und wegen der so viele Menschen plötzlich in ein Industriegebiet kamen. Anschließend habe ich versucht mein Fahrrad zu reparieren, musste aber bald feststellen, dass mir für die Probleme die ich habe, das nötige Wissen fehlt. Danach habe ich nur noch den Rest des Tages genossen.

23.05.2016

38./39. Woche, WGT, Geek Pride Parade

Nach einer Woche Pause wegen Urlaub melde ich mich hiermit zurück mit meinem Blog.
Anfang der letzten Woche habe ich noch kurz, bevor es in den Urlaub ging, mein erstes Paper nochmal umgebaut, um es bei einem anderen Workshop auch noch zu versuchen. Außerdem habe ich Sachen gepackt und Dinge vorbereitet. Unter anderem hat mir meine Mitbewohnerin ihr Zelt ausgeliehen, dass ich auch stilecht auf dem Wave-Gotik-Treffen zelten kann.
Mittwoch ging es dann erstmal nach Berlin, und obwohl ich eigentlich schon Urlaub haben wollte, musste ich noch einige dringende dienstliche Mails schreiben.
Von Berlin aus ging es dann Donnerstag weiter nach Leipzig zum Festival. Das war noch einer der wenigen schönen Tage dort. Denn danach wurde es leider ziemlich kalt. Trotzdem gab es gute Konzerte und ich hatte eine entspannte Zeit mit netten Leuten. Nebenbei habe ich noch ein paar Postkarten verschickt. So ging es dann bis Montag und Dienstag ging es zurück nach Berlin. Die Zeit dort habe ich noch genutzt, mir Berlins größtes Antiquariat anzuschauen. Das ist wirklich beeindruckend, leider oder zum Glück habe ich allerdings nichts akut dort gefunden.
Mittwoch ging dann mein Flug zurück nach Schweden. Und vom Flughafen ging es direkt in die Uni, weil ich am Nachmittag noch ein Seminar hatte. Danach bin ich aber auch nur noch ins Bett gefallen.
Donnerstag war dann wieder regulär Arbeit, auch wenn ich etwas früher Feierabend gemacht habe, um eine Bootstour durch den Schärengarten zu machen, die mal wieder für internationale Wissenschaftler veranstaltet wurde. Dort hat man die üblichen Verdächtigen getroffen und es war eine echt schöne Tour.
Freitag stand dann viel Arbeit auf dem Programm und auch sonst passierte nicht viel.
Gestern war ich dann mal wieder im Hackerspace und wir hatten ein Planungsmeeting und etliches zu diskutieren.
Heute war dann in der Früh, obwohl ich die letzte Probe wegen Urlaub verpasst hatte, Chorbegleitung im Gottesdienst. Und danach bin ich noch mit einer Freundin von dort zur Geek Pride Parade um sie mir mal anzuschauen. Das ist ein relativ großes Event hier um den 25. Mai, den Towel Day, an dem sich ein Haufen komischer Leute in verrückten Verkleidungen treffen, um einmal durch die Stadt zu ziehen.

08.05.2016

37. Woche, Paper, Feiertag

Diese Woche war wegen des Feiertags am Donnerstag eine recht kurze Woche. Aber da die Paper-Deadline immer näher rückte, war sie doch recht arbeitsreich.
Montag war wieder einer der etwas stressigeren Montage, weil erster Monat im Monat. Das heißt immer nachmittags Department-Meeting, am frühen Abend International Cafe und von dort aus direkt zur Chorprobe. Und zwischen drin noch ein bisschen arbeiten.
Dienstag war ich den ganzen Tag zu hause und habe an meinem Paper gearbeitet. Außerdem fing es, gerade als ich mal raus wollte, an zu regnen.
Mittwoch war leicht verplant. Erst war nicht klar, ob ich da Kurs habe. Nach einigem hin und her, klärte sich dann und ich bin da hin. Weil es so schönes Wetter war, hatten wir sogar Unterricht draußen. Als ich dann zurück ins Büro wollte, kamen mir ein paar Kollegen entgegen, die auf dem Weg zu einem Vortrag waren und ich habe mich da spontan angeschlossen weil das Thema recht spannend klang. Und abends war mal wieder PhD Pub. Und zwischen drin habe ich versucht das Paper fertig zu bekommen. Leider nicht sehr erfolgreich. Das Pub war leider eher unsympathisch aber wir sind dann auch recht bald weiter gezogen und es war nett, die ganzen Leute zu treffen.
Donnerstag war eigentlich Feiertag, aber weil ich ja noch nicht fertig geworden bin, musste ich ein bisschen am Paper weiterarbeiten. Aber immerhin habe ich ein bisschen ausgeschlafen. Außerdem war ich zum ersten mal im Kreiler's Park. Einem Berg auf Hisingen mit schöner Aussicht über die Stadt.
Freitag habe ich dann, obwohl es ein Brückentag war, endlich das Paper fertig geschrieben und nochmal meinem Supervisor geschickt, dass er evtl. noch Vorschläge bis zur Deadline am Sonntag machen kann. Das größte Problem war es, das ganze in die richtige Länge zu bringen. Meist war es nur einige Zeilen zu lang, aber die Regeln sind da leider strikt.
Prompt kam Samstag in der Früh eine Mail mit einigen Änderungsvorschlägen. Das musste aber erstmal warten. Denn für Samstag Abend hatten wir unsere Bootseinweihungsparty geplant. Und in Schweden muss man, zumindest beim Alkohol kaufen früh dran sein, weil die Geschäfte zeitig zumachen. Außerdem hatten wir Mittags die Wohnungsübergabe des alten Apartments und wollten noch einige Kleinigkeiten vorher machen. Der Vermieter war aber recht zufrieden und schien irgendwie recht erleichtert, dass wir nicht alles kurz und klein geschlagen haben, was auch immer er von uns erwartet hatte. So kriegen wir auf jeden Fall die Kaution zurück. Nachdem das Wetter traumhaft war, haben wir am späten Nachmittag erst einmal angefangen zu Grillen. Das verwandelte sich dann über kurz oder lang in eine großartige Feier und die Leute waren richtig begeistert von unserem Boot. So ging es dann weiter bis tief in die Nacht.
Heute war ich dann zum Glück nicht wirklich verkatert, denn ich musste ja das Paper fertig bekommen und einreichen. Das habe ich dann auch so gegen 5 geschafft. Es ist ein bisschen ein komisches Gefühl das erste Paper einzureichen. Jetzt muss ich nur hoffen, dass es auch angenommen wird. Notfalls kann ich es aber auch woanders noch einreichen. Danach habe ich noch ein bisschen den Traumtag auf dem Boot genossen.

01.05.2016

36. Woche, Symposium, Valborg

Anfang der Woche habe ich mir ein kleines bisschen Urlaub gegönnt, und habe noch einen Tag Urlaub an mein Berlinwochenende drangehängt. Erstmal habe ich mich mit einer ehemaligen Arbeitskollegin aus München getroffen. Danach war ich noch ein bisschen spazieren und einkaufen. Nachdem ich letztens bei einem Sturz mit dem Fahrrad eine meiner zwei intakten Jeans zerstört hatte, habe ich mir mit der üblichen Taktik Nachschub verschafft, selber Laden, selbe Marke, selbe Größe. Abends bin ich dann ohne größere Probleme nach Göteborg zurück.
Dienstag und Mittwoch waren recht stressige Tage. Da hat quasi ein Event den nächsten Gejagt, hauptsächlich Meetings. Dabei hat sich dann herausgestellt, dass ich zum Glück noch eine Woche länger Zeit habe, mein Paper zu schreiben. Nebenbei gab es noch die letzte Stunde meines Schwedischkurses, eine PhD Defence und einen Doktorandenspieleabend.
Donnerstag musste ich dann früh raus, denn um 8 Uhr ging von der Uni ab der Bus nach Marstrand. Das ist eine Insel nördlich von Göteborg und dort fand zur Verabschiedung eins Professors in den Ruhestand ein zweitägiges Symposium statt. Obwohl das nicht alles in meinem Fachbereich war, war es interessant, und auf jeden Fall gut für Namedropping. Außerdem hatte ich etwas Zeit an kleineren Projekten rumzubasteln.
Freitag war ich dann ziemlich tot, und bin recht früh ins Bett, unter anderem um für Samstag fit zu sein.
Denn da hatte ich relativ viel vor. Erst war ich auf einer Second-Hand-Shop-und-Flohmarkt-Tour. Denn nachdem ich jetzt zwei kaputte Photoapparate rumliegen habe und das WGT näher kommt, wollte ich mir endlich wieder eine funktionierende Kamera zulegen (und wusste eigentlich schon vorher, wo es eine gibt). Trotzdem habe ich mich schon recht früh aufgemacht und habe vier Second-Hand-Läden und einen Flohmarkt abgeklappert. Am Schluss habe ich wie gesagt, wieder einen Photoapparat und zusätzlich noch einen Belichtungstimer. Nachmittags war ich dann wieder im Hackerspace. Überraschenderweise hatten wir Besuch von zwei Italienerinen von einem Hackerspace in Triest. Mit denen sind wir dann, nachdem wir ihnen unseren Hackerspace gezeigt haben, noch weiter zur Chalmers Robot Förening, einem anderen Hackerspace, bei dem ich selbst auch noch nicht war (obwohl ich es einmal versucht hatte). Dort gab es Barbecue und anschließend sind wir weitergezogen um die Chalmers Cortege Parade anzuschauen, einem beliebten Spektakel in Schweden zu Valborg (=Walpurgisnacht). Bei der Parade, die von Studenten organisiert wird, werden viele aktuelle Themen parodiert, inklusiver der schrecklichen Wohnungssituation und Nordkorea. Natürlich regnete es. Nach der Parade bin ich dann relativ bald nach hause, weil mich ein bisschen das schlechte Gewissen plagte, dass ich schon länger nicht mehr am Paper geschrieben hatte. Deshalb habe ich auch die großen Lagerfeuer verpasst, die es angeblich zu Valborg gibt.
Heute war ich wieder in der Kirche. Ursprünglich war der Plan, in der alten Wohnung ein bisschen zu putzen. Allerdings gab es einige Sachen am Boot in Stand zu setzen. Deswegen bin ich leider nicht zum Putzen gekommen, dafür habe ich ein bisschen mehr geschafft, am Paper zu schreiben.

25.04.2016

35. Woche Umzug

Diese Woche war der Umzug aufs Boot. Deshalb war am Montag noch das letzte Packen angesagt, bevor wir dann am Dienstag alles aus dem alten Apartment auf das Boot gekarrt haben Zum Glück war es sonnig, wenn auch ein bisschen windig, weswegen die Planke, über die wir zum Boot kommen, recht wackelig war. Sonst ging das ganz gut. Blöd dagegen war das Knöllchen, das wir für Parken auf dem Gehsteig beim Einladen bekommen haben. Aber alles in allem haben wir den Umzug ganz gut überstanden.
Donnerstag hatte ich dann endlich die erste Version meines Papers, an dem ich jetzt schon ziemlich lange schreibe, fertig. Jetzt warte ich noch auf Feedback von meinem Supervisor.
Freitag bin ich dann mal wieder nach Berlin geflogen um noch ein letztes mal mit meiner Gruppe dort rollenzuspielen. Leider kann und will ich das aus Zeit- und Kostengründen leider nicht mehr länger machen. Und weil ich keinen günstigen Rückflug mehr am Wochenende bekommen habe, bin ich immer noch dort und gönne mir einen Tag Urlaub bevor ich morgen Abend zurückfliege.

18.04.2016

34. Woche Wissenschaftsfestival

Nachdem der Stress der letzten Wochen ein bisschen abgeflaut ist, ist die Woche so ein bisschen vor sich hin geplätschert und ich habe hauptsächlich ein paar Sachen aufgeholt, die liegen geblieben sind. Immerhin war das Wetter größtenteils recht traumhaft.
Am Donnerstag war dann in der Uni ein Workshop zum Thema Machine Learning. Ich mag das zwar nicht besonders aber in meinem Bereich ist das leider momentan sehr verbreitet. Und deshalb habe ich mir das ein bisschen angeschaut, wirklich überzeugt haben sie mich aber immer noch nicht. Die Woche war dann auch noch Wissenschaftsfestival in Göteborg und Donnerstag Abend gab es noch ein paar Informatik/Computerlinguistik-Vorträge, nur waren die leider auch wieder sehr Machine Leaning-lastig. Dort habe ich aber einen der Linguisten getroffen und wir waren noch auf ein Bier.
Freitag waren ein paar Meetings und abends dann auch wieder im Rahmen des Wissenschaftsfestivals ein Science Slam. Da durften Wissenschaftler jeweils drei Minuten lang ihre Arbeit präsentieren und dann wurde per Publikumsabstimmung bestimmt, wer am unterhaltsamsten und informativsten war. Leider war dann am Freitag das Wetter ehe mäßig, weswegen ich müde und etwas unmotiviert war und deshalb abends nur ein bisschen Filme geschaut habe.
Samstag Vormittag kam dann Linnea zum Brunch vorbei, wir haben uns zusammen kurz meine Steuererklärung angeschaut, die ein bisschen komisch ist und haben ein bisschen Schwedisch geübt. Nachmittags war ich wieder im Hackerspace und habe versucht, meine Kamera zu reparieren (leider noch nicht wirklich mit Erfolg). Und am Abend war ich auf einer Party eingeladen, leider ziemlich weit draußen. Und so verrückt wie ich bin, habe ich versucht da hin zu radeln. Allerdings hat es etwas geregnet und irgendwann hat mein Fahrrad angefangen, komische Geräusche von sich zu geben. Deswegen habe ich mich dann entschlossen, das letzte Stück doch mit dem Bus zu fahren.
Heute habe ich erstmal ausgeschlafen, dann kurz geschaut, wo hier in der Gegend der Flohmarkt ist, von dem mir mal einer erzählt hat. Leider war der schon ziemlich vorbei, als ich da hin kam. Und danach habe ich dann mein Fahrrad eingesammelt. Wie sich zeigte, kamen die Geräusche wohl daher, dass es im Regen nass geworden ist und dann einfach komisch klang. Auf dem Rückweg bin ich am Östra kyrkogården vorbeigekommen, einem Friedhof der recht spannend aussieht, und habe ihn mir kurz mal angeschaut. Danach hab ich noch ein bisschen für meinen Umzug gepackt und mit meiner Mutter geskyped. Und schon war der Tag vorbei.

11.04.2016

33. Woche Department Day, Schärengarten

Anfang der Woche war vor allem von zwei Sachen geprägt, davon dass mein Mitbewohner auf Reisen war und vom Klausuren korrigieren. Zum Glück bin ich mit dem Korrigieren am Montag fertig geworden. Abends war wieder Chor und wir hatten ein neues Mitglied, die genauso schnell in alles eingebunden wurde wie ich, als ich das erste mal in der Pfarrei vorbeigekommen bin.
Dienstag habe ich mich dann versucht in den Endspurt für Lexical Semantics zu stürzen. Abends war wieder Schwedischkurs und auf dem Weg in die dorthin habe ich mal in einem Kaffeeladen vorbei geschaut um neuen Nachschub zu bekommen, jetzt habe ich wieder ein kleines wenig Kaffee vorrätig und der Kaffee ist extrem lecker, wenn auch ein bisschen teuer.
Mittwoch hatte ich mein wöchentliches Supervisormeeting, diesmal wieder in Lindholmen. Unterwegs habe ich einen schrecklich schlechten Wortwitz bemerkt. Die Fähre, die ich bisher kannte, heißt Älv-frieda (Älv ist das schwedische Wort für Fluss), das ist immerhin noch doppeldeutig. An dem Tag hieß die Fähre aber Älv-vira. Danach war die erste Stunde des Kurses zu Compositional Semantics, der Fortsetzung von Lexical Semantics. Danach war ich noch etwas im Büro und dann war der Tag auch schon wieder rum.
Donnerstag war dann großer Department Day mit Vorträgen aus den verschiedenen Divisions und Diskussionsrunden zu verschiedenen Themen. An sich eine ganz gute Idee, allerdings hatte es einige Schwächen in der Umsetzung. Vor allem die Vorträge der Industrievertreter waren fast unerträglich schlecht. Nebenbei gab es aber auch etliche nette Gespräche, unter anderem beim abschließenden Dinner. Trotz allem war es ein verdammt langer und anstrengender Tag.
Am Freitag, dem Tag vor der Deadline für Lexical Semantics, wollte ich nochmal richtig produktiv sein, um das fertig zu bekommen. Allerdings habe ich erst ein kleines bisschen verschlafen, weil der Vortag so lang und anstrengend war, dann wollte ich zum Boot um da in Ruhe zu arbeiten. Dafür musste ich aber erst mein Fahrrad flicken. Plötzlich war es schon Zeit zum Mittag essen. Danach bin ich los geradelt und habe noch unterwegs eine Luftpumpe gekauft, damit ich so einen Ärger mit dem Fahrrad nicht wieder habe wie an Ostern. Dort angekommen habe ich dann auch ein bisschen was geschafft, aber leider beim besten Willen nicht genug, aber ich hatte die Woche auch einfach zu viel anderes zu tun. Nebenbei kamen noch diverse Leute vorbei, die verschiedenes wegen des Bootes besprechen wollten, von dem ich keine Ahnung hatte, weil ich ja erst zwei, drei mal dort war. Abends kamen dann meine Mitbewohner und ein paar Gäste und wir haben einen kleinen Filmabend gemacht, der allerdings wegen einer Flasche günstigen Whiskys etwas eskaliert ist. Nebenbei haben wir fast einen essentiellen Teil des Bootes kaputt gemacht, weil nachts der Wassertank leer geworden ist und dann die Pumpe einige zeit trocken lief. Zum Glück stellte sich später heraus, dass sie es wohl überlebt hat.
Samstag war ich ein kleines wenig verkatert, bin aber trotzdem um 11 Uhr auf einem Elektronikflohmarkt gewesen. Der war leider nicht so großartig wie erhofft (keine alten Computer), aber immerhin habe ich einen neuen CD-Player und einen Beamer günstig erstanden. Das war ganz praktisch weil mein alter CD-Player letztens ziemlich den Geist aufgegeben hat. Nachmittags war ich dann wieder brav im Hackerspace und den Rest des Tages habe ich ziemlich verdümpelt. Die Abgabe für Lexical Semantics habe ich in dem spärlichen Zustand abgegeben und hoffe, dass ich evtl. das ganze ein bisschen später nochmal besser einreichen kann.
Heute war ich wieder in der Kirche und, obwohl ich eigentlich diverses anderes vor hatte, bin ich spontan mit ein paar Leuten in den Göteborger Schärengarten gefahren, also auf eine der vorgelagerten Inseln. Dabei hab ich erfahren, dass die Fähren dahin nehmen wirklich genau so einfach wie Bus oder Tram fahren und dass es auch in Schweden so eine Art Hügelgräber gibt (die auch hier aussehen, wie irgendwelche Steinhaufen. Siehe zweites Photo). Nebenbei ist das noch einer der höchsten Punkte weit und breit, mit 60 Metern. Auf dem Heimweg habe ich mich dann bei Lidl, die gerade Deutsche Woche haben, mit Spätzle eingedeckt, obwohl ich jetzt dank Spätzlehobel auch selbst welche machen kann, das ist aber meist eine ziemliche Sauerei. Obwohl ich nach der Wanderung schon ziemlich müde war, hab ich es noch geschafft, ein bisschen an meinem Paper zu schreiben.

04.04.2016

32. Woche, Vortrag

Diese Woche war ja wegen Feiertag ein bisschen kürzer. Dafür kam rasend schnell ein Vortrag auf mich zu, den ich am Donnerstag halten sollte. Deswegen habe ich relativ viel Zeit damit verbracht, den vorzubereiten. Damit war ich bis Mittwoch Abend ziemlich beschäftigt. Zwischenzeitlich wäre noch die Deadline für eine Hausarbeit gewesen, die wurde aber freundlicherweise verlängert.
Donnerstag war dann der Vortrag, in dem ich die Lateingrammatik aus meiner Magisterarbeit mal den Lateinern an der Uni hier vorgestellt habe. Die waren alle erstaunlich glücklich und fast überhaupt nicht kritisch. Danach ging es ans Klausuren korrigieren, was mich den Rest des Donnerstag und große Teile des Freitags beschäftigt hat.
Freitag wollte ich mich dann mit einem Post-doc in der Linguistik eigentlich auf einen Kaffee treffen, weil er ganz spannende Sachen macht. Allerdings war es dann so spät, dass wir lieber ein Bier trinken gegangen sind. Und einige andere Leute, inklusive eines Professors, haben sich dann noch spontan angeschlossen. Spät heißt in diesem Falle ca 16:00, aber das ist die typische Zeit, zu der Schweden Freitags zum Afterwork gehen. Später habe ich mich dann noch mit einigen Doktorandenkollegen erst zum Sushi essen und dann noch auf ein Bierchen getroffen. Alles in allem war ich aber recht lange unterwegs.
Samstag habe ich dann ein bisschen ausgeschlafen und dann meinen ersten Nachmittag als Mitglied im Hackerspace verbracht. Danach habe ich dann endlich geschafft, mein Fahrrad wieder einzusammeln, und dabei festgestellt, dass es gar nicht all zu weit weg war, weniger als eine halbe Stunde zu Fuß wenn man die richtige Richtung weiß. Aber das ist ja meistens das Problem. Nebenbei habe ich festgestellt, dass mein Fahrrad ziemlich mitten in Majorna war, einem scheinbar ein bisschen gehypten Stadtteil. Aber ich kann das auch ein bisschen verstehen, denn es scheint eine echt nette Gegend zu sein um dort zu wohnen. Allerdings habe ich nicht wirklich Hoffnungen da hinziehen zu können.
Heute habe ich fast nur das üblich gemacht, also nicht viel. Allerdings nach dem Abendessen habe ich mich doch überwunden, an dem Paper zu schreiben, das ich schon recht lange schreiben sollte.

28.03.2016

31. Woche, Ostern

Dieser Blogeintrag hat sich auf Grund der Feiertage etwas verzögert. Ich entschuldige mich für alle mögliche Unannehmlichkeiten, die daraus entstanden sind.
Der Anfang der Woche war relativ normal. Arbeit, Chor, Arbeit, Schwedischkurs, Arbeit, usw.
Dienstag hatte ich ein kurzes Meeting wegen Klausurkorrektur. Ich fürchte da kommt noch ein Haufen auf mich zu. So ca. 200 Stück sind von vier Leuten zu korrigieren.
Mittwoch war etwas wirr, weil ich nicht sicher war, ob ich jetzt ein Meeting mit meinem Supervisor hatte oder nicht. Also bin ich mal in die Uni gefahren und hab bei ihm im Büro vorbei geschaut. Wie sich raus stellte, war meine Erinnerung an sich richtig, dass wir kein Meeting vereinbart hatten, aber da er etwas Zeit hatte, haben wir doch ein bisschen was besprochen. Unter anderem die Finanzierung von meinen Fahrten zu Konferenzen, und das schaut gar nicht so schlecht aus. Danach hatte ich noch eine relativ spontan einberufene letzte Stunde des Formal Semantics Kurses.
Donnerstag war angeblich nur ein halber Arbeitstag, allerdings war dafür auch Abends in der Uni noch recht viel los. Außerdem habe ich dem British Shop mal einen Besuch abgestattet und mir dort endlich einen Teefilter gekauft, dass ich wieder losen Tee trinken kann, und der aus meiner Second-Hand-Teekanne verschwunden ist. Weil ich grad dabei war hab ich mir auch gleich noch eine passende kleine Teekanne gekauft. Allerdings stellte sich heraus, dass die doch nicht so passend war. Donnerstag hatte ich dann auch noch eine unerwartete Paketbenachrichtigung im Briefkasten. Allerdings kann ich das Päckchen erst nach den Feiertagen abholen, so wegen schlechtem Timing und so.
Freitag war an sich schon Feiertag, aber ich hatte so viel zu tun, dass ich (nach etwas ausschlafen) in die Uni gefahren bin. Auf dem Weg habe ich noch die Teekanne umgetauscht, leider hatten sie allerdings keine passende schwarze, also habe ich jetzt eine niedliche türkise Teekanne. Natürlich habe ich an dem Tag dann prompt den Teefilter in der Uniküche gefunden. Jetzt hab ich also eine kleine und eine große Teekanne mit Filter. Durch eine Nachricht von meiner Mutter stellte sich dann auch heraus, von wem das überraschende Paket vom Vortag stammt. Um so ärgerlicher ist es, dass ich es nicht früher abholen kann. Vor allem weil es bei der einzigen Postfiliale gelandet ist, die nicht jeden Tag bis 23:00 geöffnet hat.
Samstag habe ich versucht, etwas produktiver zu sein, weshalb ich zum Arbeiten zum Boot gefahren bin. Dort gibt es nämlich momentan kein Internet. Außerdem war es traumhaft sonnig. Leider hatte Linnea keine Zeit, sonst hätte ich ihr auch endlich mal das Boot gezeigt, so bin ich aber ein kleines bisschen mehr zum Arbeiten gekommen.
Am Ostersonntag bin ich um 11 Uhr in den Ostergottesdienst und zum anschließenden Frühstück. Nachdem das Wetter nicht so toll war bin ich danach nach Hause um noch ein bisschen zu arbeiten (Kleine Anmerkung: wirklich Überarbeitet habe ich mich aber trotzdem nicht, sind ja immerhin Feiertage). Und als es dann auch noch anfing zu regnen, war das wirklich kein Problem mehr. Abends war ich dann bei der Vollversammlung des lokalen Hackerspace und wurde dort mit in den Vorstand gewählt. Dafür, dass ich erst am Montag Mitglied geworden bin, ist das, denk ich, eine steile Karriere. Allerdings haben die auch einen massiven Mitgliedermangel.
Heute war das Wetter dann wieder OK, weswegen ich mich entschlossen hatte, eine Radtour zu machen. Erstmal bin ich nach Hissingen um dort die Alte Lundbykirche, eine der wenigen Kirchen aus dem Mittelalter zu finden. Dort musste ich dann feststellen, dass mein Photoapparat nicht geht. Mal schaun, ob sich da meine Mitgliedschaft im Hackerspace schon auszahlt, wenn ich die Kamera dort wieder reparieren kann. Danach wollte ich schaun, dass ich irgendwie ans Meer komme, dafür bin ich dann einmal fast ganz über die Insel geradelt. Das Problem mit dem Meer hier ist, dass überall vorgelagerte Inseln sind. Ich muss wohl wirklich mal auf die Inseln fahren, aber da kann man ja nicht so einfach hin radeln. Zwischen drin habe ich dann noch eine SMS vom Bootsvermieter bekommen, ob wir uns nicht heute treffen und die nächste Miete zahlen können. Deshalb bin ich dann etwas zügiger zurück geradelt, bis ich feststellen musste, dass ich einen Platte hatte. Blöderweise in einer Gegend wo weder viel öffentlicher Nahverkehr noch Luftpumpen zu finden sind. Zusätzlich ist mein Akku leer gewesen. Deshalb habe ich es nicht zum Treffen geschafft, habe ein plattes Fahrrad an der ersten Tramhaltestelle stehen, die ich gefunden habe, und bin ziemlich zerstört.

21.03.2016

30. Woche St. Patrick's Day

Die letzte Woche war relativ entspannt, weil das Korrigieren von Hausaufgaben quasi zuende ist und auch der Kurs, den ich besuche, sich dem Ende neigt.
Aber es gab auch wieder recht viele Talks, fünf Stück an der Zahl (davon einer nicht an der Uni), und nach dem einen am Mittwoch hat es sich mal wieder ergeben, dass ich mich spontan dem Dinner anschließen konnte, hauptsächlich weil ich nach dem Talk noch einen Kaffee getrunken habe und dabei mit den Leuten ins Gespräch gekommen bin.
Donnerstag war St. Patrick's Day, der hier leider nicht ganz so groß gefeiert wird, aber immerhin war ich in einem netten Pub mit guter Livemusik.
Freitag gab es mal wieder ein Licentiateseminar mit anschließender Torte und abends bin ich zur Abwechslung mal wieder zu meiner Rollenspielgruppe nach Berlin geflogen. Aus verschiedenen Gründen (Geld, Zeit, hoffentlich bald eine Gruppe in Göteborg, ...) wird das aber nicht mehr lange so weitergehen. Dieses Wochenende war es besonders ärgerlich, weil ich wohl besser mal wieder nach München gekommen wäre, um zwei wahrscheinlich legendäre Feiern nicht zu verpassen. Aber das Problem mit München ist, dass es mindestens ein drittel teurer ist und erheblich länger dauert. Ich versuche trotzdem in absehbarer Zeit mal wieder nach München zu kommen.

14.03.2016

29. Woche PhD pub, Musik/Lärm

Diese Woche war wieder ein bisschen was los. Unter anderem habe ich inzwischen fast alles in dem einen Kurs aufgeholt, den ich momentan besuche.
Montag war wieder Chorprobe, diesmal aber mit einem Aushilfschorleiter der leider viel besser Schwedisch spricht als der andere, weswegen ich noch weniger verstehe.
Mittwoch war mal wieder PhD pub, diesmal ohne Vortrag dafür mit mehr mit Leuten unterhalten.
Freitag konnte ich diese Woche mal nicht zu einem Vortrag gehen, weil es die letzte Woche für die Projekte im Datenbankkurs ist, und das bedeutet leider mehr Arbeit. Abends war ich dann bei einem Konzert bzw. allgemeinem Treffen für Freunde elektronischer Musik. Dort konnte ich mal mit ein paar modularen Synthesizern rumspielen, leider sind die Teile wirklich extrem kompliziert, weswegen man schon froh ist, wenn ein Ton raus kommt, der nicht nur Lärm ist. Nebenbei habe ich einen netten Kanadier kennen gelernt, der wohl eine art Künstler ist und richtig gut lärm machen kann.
Samstag hatte ich zwei Abgaben zu erledigen für den oben genannten Kurs und danach habe ich erstmal den Tag genossen. Später bin ich dann los zu einem Baumarkt-ähnlichn Laden um Flickzeug für mein Fahrrad zu besorgen.
Heute war ich mal wieder in der Kirche, habe mein Fahrrad repariert und war in einem Chorkonzert bei dem die Tochter meines Supervisors mitgesungen hat. Ich glaube er hat sich echt gefreut, dass ich da war.

07.03.2016

28. Woche Mehr Boot, Rent-A-Bike

Montag tat sich erstmal was in Sachen Boot. Wir haben den ersten Satz Schlüssel bekommen und die Kaution gezahlt. Für Samstag wurde der frühest mögliche Einzugstermin festgelegt, allerdings haben mein Mitbewohner und ich es noch nicht so eilig aus unseren schönen Wohnung auszuziehen. Leider hatte ich aus irgendeinem Grund schon wieder einen Platten und hatte deshalb ziemlich Stress rechtzeitig zum Boot zu kommen. Dafür habe ich es jetzt auch mal von innen gesehen und es gefällt mir sehr gut. Allerdings müssen wir unter uns noch ausmachen, wie wir den Platz untereinander aufteilen. Abends war dann noch Chorprobe und ich darf seit neuestem im Bass singen, was sich schon deutlich besser anfühlt als im Tenor. Weil mein Fahrrad kaputt war, bin ich recht viel zu Fuß gelaufen. So habe ich unter anderem mitten in der Innenstadt einen recht brauchbar aussehenden Plattenladen gefunden.
Dienstag hatte ich dann das Laufen ein wenig satt, deshalb habe ich mal ausprobiert, wie hier die Rent-A-Bike Fahrräder funktionieren, und bin im Grunde ziemlich begeistert. Man zahlt pro Saison einmal 75 Kronen (ca. 7,50 Euro) und damit ist die erste halbe Stunde jeder Fahrt inklusive. Auch danach ist es deutlich billiger als Tram/Bus. Nebenbei habe ich mich einem kleinen Hobbyprojekt gewidmet, und zwar mich ein bisschen mit schwedischer Literatur zu befassen (heißt Bücher kaufen, lesen ist immer noch ein bisschen problematisch), und zwar mit Science Fiction im speziellen. Bisher kenne ich nur zwei schwedische Science Fiction-Autoren, Karin Boye, die sogar eine Statue in Göteborg hat, und Sam J. Lundwall, von dem mein Supervisor ein Zitat seiner Doktorarbeit vorangestellt hat. Von ersterer ist es relativ leicht noch Bücher zu bekommen, vor allem wenn man einen Science Fiction-Buchladen in der Stadt hat. Bei zweiterem ist es dagegen deutlich schwerer. Er scheint irgendwann Ende der 80er von der Bildfläche verschwunden zu sein, und mit ihm seine Bücher. Ich sah das als Herausforderung und habe dank Internet etliche schwedische Antiquariate geplündert.
Den Rest der Woche ist eigentlich nichts spektakuläres passiert. Ich habe fleißig die Leihfahrräder hergenommen und auch ein bisschen die Nachteile kennen gelernt. Es ist manchmal nicht leicht eine Leihstation zu finden, in der auch entleihbare Fahrräder sind und es kann auch passieren, dass man ein Fahrrad nicht zurückgeben kann, weil die Station im umgekehrten Fall voll ist. Aber eigentlich gibt es so viele Stationen, dass das selten ein ernsthaftes Problem ist.
Relativ viel habe ich auch von zu hause aus gearbeitet, allerdings war Freitag wieder Divisionmeeting, weswegen ich dann doch in die Uni musste. Immerhin gab es zum Meeting Semlor, die ich ja schon mal erwähnt hatte. Das Wochenende hatte ich dann Sturmfrei weil mein Mitbewohner irgendwo unterwegs ist. Das habe ich auch ein bisschen ausgenutzt, es mir auf der Couch bequem gemacht und Samstags bis spät in die Nacht Computer gespielt. Allgemein war das Wetter nicht so schön die letzten Tage, aber Samstag ging es noch, weswegen ich die Gelegenheit hatte mich mit Linnea zu treffen und ein kleines bisschen mein Schwedisch (ich habe mein bestes versucht, ihr auf Schwedisch von meiner Woche zu erzählen) und ihr Deutsch zu üben.
Weil es, wie gesagt, gestern ein bisschen später geworden ist, habe ich heute eher ausgeschlafen, ein bisschen gelesen, ein bisschen was für die Uni gemacht und im großen und ganzen den ruhigen Tag genossen, bevor eine schrecklich stressige Woche losgeht. Vor allem weil es den ganzen Tag draußen geschneit hat, und ich mich eigentlich schon auf Frühling gefreut hatte.

29.02.2016

27. Woche, Spex, Besuch

Die Woche war wieder ein bisschen mehr los. Vor allem Meetings und Vorträge.
Montag habe ich angefangen an meinem ersten Paper zu arbeiten, auch wenn die Deadline noch ziemlich weit weg ist. Aber ich hatte Vormittags mein wöchentliches Supervisionmeeting und wollte da schon was vorzuzeigen haben. Das hat nicht ganz geklappt, dafür hatte ich viele spannende Fragen. Nach dem montäglichen Lexical Semantics Course gab es dann noch einen Vortrag von einem angesehenen Professor aus Amsterdam. Darin ging es um die Formalisierung von rechtsverbindlichen Texten, also Dinge wie Rechte und Pflichten etc. Ich fand die Idee gut, allerdings hat der Prof. zu meiner Verwunderung ein paar Fehler in der Vortragsweise gemacht, die ich bei seiner eigentlich vorhandenen Erfahrung nicht erwartet hätte. So ging ihm z.B. die Zeit aus, also ist der durch den Vortrag gerast, nur um am Schluss wieder Zeit übrig zu haben und dann chaotisch zu vorher ausgelassenen Themen zu springen. Im Anschluss an den Vortrag habe ich mich dann noch dem Dinner angeschlossen. Ich genieße es immer wieder mal recht informell mit Professoren und anderen Leuten an der Uni über alles mögliche zu reden. Allerdings habe ich dafür meine Chorprobe verpasst.
Dienstag war ich dann bei einem Seminar für Interaction Design, in dem mein Supervisor mein Projekt mal wieder vorgestellt hat, um ein bisschen Input für die Interaktion und Oberfläche zu bekommen. Das führte zwar zu spannenden Diskussionen, allerdings nicht in diese Richtung. Danach, weil ich eh schon auf der Seite des Flusses war, habe ich mir das Hausboot immerhin von außen angeschaut. Abends ging dann mein Schwedischkurs wieder los.
Mittwoch hatte ich neben meinen üblichen Dingen ein spannendes Fika mit einem Kollegen in der Linguistik.
Donnerstag war ich in der Früh wieder bei einen Vortrag und nachmittags ein Meeting. Abends war ich dann bei einer Spex. Das ist eine Tradition an schwedischen Unis. Studenten spielen Amateurtheater und das Publikum kann durch Zwischenrufe ein bisschen Interpretation erzwingen. Nebenbei gibt es noch Gesangseinlagen. Auch wenn ich nicht alles verstanden habe, war es doch ein netter Abend und ich bin froh, dass ich mich nicht vom Schwedisch abschrecken habe lassen.
Freitag habe ich dann versucht, alles aufzuarbeiten, was über die Woche so liegen geblieben ist. Als ich mich dann gefragt habe, warum ich keine Zeit habe, fiel mir auf, dass ich zur Zeit doch recht oft auf Meetings und Vorträgen bin. Und hätte ich nicht Freitag Vormittag von zu hause aus gearbeitet, wäre da noch ein weiterer spannender Vortrag in der Functional Programming Group gewesen. Abends kam dann eine Freundin aus Berlin, die inzwischen in Uppsala promoviert zu Besuch und wir sind auf ein Bier weggegangen, wobei ich dann noch einem Haufen anderer Leute über den Weg gelaufen bin.
Samstag habe ich dann meinem Gast die Uni und die Stadt gezeigt, und nebenbei versucht mal wieder ein paar Photos zu machen, was aber wieder etwas untergegangen ist. Aber immerhin konnten wir die Stadt bei grandiosem Wetter genießen.
Heute war großer Familiengottesdienst und danach habe ich einen entspannten Tag gehabt. Gegen Abend bin ich nochmal los gezogen um ein paar Photos über den Dächern der Stadt zu machen. Hier ein paar der Ergebnisse.

22.02.2016

26. Woche, Follow-Up-Meeting, Hausboot

Diese Woche war ganz schön was los. Eigentlich habe ich ja versucht, mich auf den einen Kurs zu konzentrieren, den ich besuche. Dafür muss ich einiges nachholen und lesen. Montag war also wieder der Kurs und abends Chorprobe, die letzte vor dem ersten öffentlichen Auftritt. Nebenbei habe ich es endlich mal wieder geschafft, ein paar Briefe zu schreiben.
Am Dienstag war der große Tag der Meetings. Zuerst Projektmeeting in meiner Forschungsgruppe, dann das wöchentliche Treffen mit meinem Supervisor. Da haben wir nochmal diskutiert, was im dritten Treffen wichtig wäre. Das dritte Treffen war mein erstes Follow-Up-Meeting mit meiner Follow-Up-Group und der Departmentsleitung. Diese Treffen entscheiden unter anderem über die jährliche Vertragsverlängerung. Interessanterweise war das nicht nur mein erstes solches Treffen als Doktorand, sondern auch das erste solche Treffen für meinen Supervisor in dieser Rolle. Das Treffen lief aber gut und das einzige Problem war, dass alle noch nicht an die neuen Formulare gewöhnt waren. Dafür gab es ein paar spannende Anregungen für Forschungsfragen. Demnach steht wohl in dieser Hinsicht der Vertragsverlängerung nichts mehr im Wege, auch wenn die erst in ein paar Monaten ansteht. Eigentlich war das Treffen ein bisschen früh. Aber ich hatte etwas Panik, den richtigen Zeitpunkt zu verpassen.
Mittwoch hatte ich wieder Kurs. Und sonst habe ich versucht, die restlichen Texte nachzulesen.
So auch am Donnerstag. Zusätzlich gab es mal wieder einen Vortrag, den ich mir angeschaut habe. Danach bin ich, weil ich noch Zeit übrig hatte, noch ins Büro. Denn ein bisschen später war dann wieder International Event. Das heißt dann immer leckeres Buffet und nette Leute. Unumgänglich sind wir dann auch wieder in einem Pub gelandet. Entgegen meiner guten Vorsätze und wegen der netten Gesellschaft ist es dann doch wieder recht spät geworden.
Freitag war ich mal wieder länger in der Uni. Den Rest der Woche habe ich eher zu hause gelesen. Prompt wurde ich von einer Kollegin angesprochen. Sie hat im Internet eine Anzeige gefunden, ein Hausboot zu mieten, und es schon zusammen mit meinem Mitbewohner angeschaut. So begann eine spontane Aktion, die heute mit der Unterzeichnung des Mietvertrags endete. Denn nachdem unser Mietvertrag eh bald endet, hätten wir uns demnächst nach was anderem umsehen müssen. Also hab ich einfach mal gesagt, ich wäre auch interessiert, da mitzumachen. Allerdings war zu dem Zeitpunkt noch komplett ungewiss, ob wir das Boot überhaupt kriegen würden, weil es mehrere Interessenten gab. Aber auf einem Hausboot wohnen klingt spannend, und es ist nur für ein knappes Jahr, da kann nicht so viel schief gehen. Ich glaube der Hauptgrund für Inari, meine Kollegin und zukünftige Mitbewohnerin, das Boot mieten zu wollen, ist die Sauna. Aber insgesamt ist es günstiger als alles was ich bisher hatte und mit 90 Quadratmetern auch gar nicht so klein. Aber wie gesagt, am Freitag war das noch gar nicht ernst. Abends habe ich mich erst mit ein paar Kollegen in einem Pub getroffen, und später bin ich dann noch auf eine Electro/EBM-Party gegangen. Die erste ihrer Art hier in Göteborg. Anfangs war ich ziemlich enttäuscht. Allerdings stellte sich später heraus, dass ich mal wieder einfach zu früh da war. Später hatte ich dann doch einigen Spaß.
Samstag war erstmal etwas ruhiger. Am Nachmittag habe ich dann mein Fahrrad repariert, das seit Mittwoch einen Platten hatte. Deswegen bin ich in letzter Zeit recht viel gelaufen, um das Geld für die Tramtickets zu sparen. Auch wenn die App jetzt funktioniert und ich einfach ein Ticket am Handy kaufen kann. Nebenbei kam die Zusage für das Hausboot. Abends war ich dann auf einer Wohnungseinweihungsparty von einem Kollegen eingeladen. Da war das halbe Department, zumindest die Doktoranden versammelt, und fast alle wussten schon, dass wir auf ein Hausboot ziehen würden, oder erfuhren es relativ schnell. Leider musste ich zeitig los um für heute Fit zu sein.
Der heutige Tag begann mit viel zu frühem Aufstehen. Denn wir mussten schon um 9:30 Uhr in der Kirche sein, um nochmal alles für den Gottesdienst zu proben. Denn wir sollten dort die drei Lieder, die wir bisher geübt haben, einbringen. Zum Glück gab es zwischen Probe und Gottesdienst Kaffee. Die Aufführung hat ganz gut geklappt und alle waren zufrieden. Nach dem Gottesdienst und anschließenden Brunch bin ich dann langsam nach hause. Im üblichen Second-Hand-Laden habe ich diesmal nichts gefunden. Für den Nachmittag hatten wir vereinbart, den Mietvertrag auf dem Boot zu unterschreiben. Allerdings kam eine gute Stunde vorher die Absage vom Vermieter. Damit begann es etwas komisch auszusehen (es gab ein paar komische Details). Trotzdem haben wir es geschafft, einen späteren Termin zu vereinbaren. Der war zwar nicht auf dem Boot, sondern an einer Tramhaltestelle. Aber der Vertrag sieht aus, wie ein üblicher Zweitehandmietvertrag hier in Schweden. Wir haben keine komischen Klauseln darin gefunden und mussten auch nicht irgendwie komisch Geld im Voraus zahlen. Deswegen ist das wohl eine relativ ehrliche Sache und keine billige Abzocke. Damit war der Tag dann auch ziemlich vorbei. Damit ist das Fazit der Woche, ich habe noch mindestens ein einhalb Jahre einen Arbeitsvertrag und auch bis mindestens Januar ein Dach über dem Kopf. Danach sollte ich dann aber nach einer soliden und permanenten Bleibe suchen.

14.02.2016

25. Woche, Alltag, PhD Pub

Diese Woche begann in etwa wie üblich. Montag Arbeit und dann Chorprobe. Allerdings habe ich es auch noch geschaffft, nachträglich in den Kurs zu Lexikaler Semantik zu kommen, was für mich sehr interessant ist, weil es ein richtiger Linguistikkurs ist, und sowas habe ich bisher nicht wirklich gehabt.
Dienstag war dann die letzte Stunde des Schwedischkurses. Der nächste geht dann in ca. zwei Wochen los. Zum Abschluss gab es eine kleine, inoffizielle Prüfung, bei der ich immerhin 64 von 73 Punkten hatte. Das sind immerhin fast 90 Prozent richtig. Danach ging es leider nochmal in die Arbeit zu einer Spätschicht, weil ich am Mittwoch wieder ein Datenbanktutorium halten musste. Nebenbei musste ich noch mein Follow-up Meeting planen, bei dem auch über die Verlängerung meines Vertrags entschieden wird. Ich habe da an sich wenig bedenken, allerdings können da unangenehme Fragen über meine Forschungsziele kommen, die ich bisher noch nicht wirklich definiert habe.
Mittwoch hatte ich dann wieder Unterrichtsmarathon, zum Glück zum letzten mal für diesen Kurs, und danach noch ein Gespräch, wie ich den Semantikkurs aufholen kann. Donnerstag war ich dann immer noch ein bisschen davon geschlaucht, weswegen ich vielleicht nicht ganz so fleißig war. Abends war dann PhD pub zum Thema "long-term vs. short-term planing". Das hat mich sehr stark an meine Forschungsfragen erinnert, weil ich bisher halt eher extrem kurzfristig geplant habe, aber vielleicht mal anfangen sollte, langfristig zu planen.
Freitag habe ich dann versucht, die liegengebliebene Arbeit aufzuholen, was mir leider nur teilweise gelungen ist, weswegen ich auch am Wochenende etwas arbeiten musste, damit der Berg der liegengebliebenen Arbeit nicht zu groß wird.
Samstag und Sonntag war sehr schön sonnig aber kalt. Ich war trotzdem fleißig spazieren und Ingress spielen. Jetzt kenne ich doch den Slottsskogen, den Park in der Gegend, und der wahrscheinlich größte Park hier, ganz gut. Samstag abend war noch eine nette Homeparty, die etwas länger gedauert hat.
Deshalb habe ich heute etwas länger ausgeschlafen, war spazieren und habe etwas gearbeitet.
Nebenbei habe ich die Woche zum Spaß noch eine Bewerbung zur Teilnahme an einem Wettbewerb geschrieben, wo man einen Mietvertrag in einem neuen "CO2-Haus" vom Student Housing "gewinnen" kann. Denn die Zeit aus meiner aktuellen Wohnung ausziehen zu müssen rückt leider immer näher.

07.02.2016

24. Woche, ID-Kort

Dieser Montag war ein kleines bisschen stressig zumindest abends. Denn zusätzlich zu den Chorproben, die ich jetzt ja wöchentlich habe, war diesen Montag, wie Anfang jeden Monats, International Café. Deshalb erstmal da hin. Denn da gab es Semlor, eine schwedische Spezialität irgendwo zwischen Windbeutel und Krapfen. Das komische dabei ist, dass sich die Tradition da scheinbar ziemlich verwandelt hat. Ursprünglich war das noch was leckeres, das es kurz vor der Fastenzeit gab. Inzwischen gibt es sie aber hauptsächlich in der Fastenzeit, was ja ein kleines bisschen widersprüchlich klingt. Danach jedenfalls zur Chorprobe und dann noch kurz zurück zu den anderen ins Pub. Sonst habe ich es diesen Montag auch mal wieder auf ein Departmentmeeting geschafft, das war allerdings eher unspannend.
Dienstag war eine der letzten Stunden des Schwedischkurses. Und da haben wir von unserem Lehrer Freikarten für das Göteborgs Internationale Filmfest bekommen. Das hat mich ein bisschen überfordert, weil es einfach zu viele Filme dort zu sehen gab. Mittwoch habe ich dann tatsächlich meine schwedische ID-Kort bekommen, und kann jetzt quasi alles hier machen. Prompt habe ich bei der Bank jetzt Onlinebanking und eine VISA-Karte, und alles nur, weil ich jetzt so ein kleines Stückchen Plastik habe.
Donnerstag gab es vom PhD council mal wieder einen Social Event, und zwar zum Thema Computersicherheit. Manch einer mag da evtl. einen Widerspruch sehen. Es war jedenfalls nett und wir haben sogar aus Alufolie Hüte gebastelt.
Freitag war dann Division Meeting und abends habe ich mit Linnea mal wieder ein bisschen Schwedisch geübt. Dafür haben wir angefangen, das zweite schwedische Kinderbuch zu lesen. Das ist schon erheblich schwerer als das erste. Zum Schluss bin ich dann noch zu meiner üblichen freitäglichen Pubrunde gestoßen.
Samstag war nicht viel los. Es war primär Waschtag und ich habe einen langen Spaziergang gemacht. Abends habe ich mich dann, obwohl ich ziemlich müde war, mit meinem Mitbewohner zu einem Konzert im Truckstop Alaska zu gehen. Da haben wir dann noch andere Kollegen aus der Uni getroffen und es war ziemlich nett.
Heute war ich dann wieder in der Kirche und danach kurz nebenan im Stadtmuseum, weil ich gesehen hatte, dass es da jetzt eine Ausstellung über die Göteborger Musikszene von 1955 bis heute gibt. Anschließend habe ich es dann doch noch geschafft meine Freikarte fürs Filmfest einzulösen, das nur bis morgen läuft. Der Film war aber ein klein wenig komisch, aber man konnte ihn sich schon anschauen. Und die Vorführung war im Stora Teatern, das sehr schick ist. Danach hat es allerdings ziemlich geregnet, weswegen ich heute nicht so spazieren gehen konnte. Deshalb habe ich den Rest des Tages ein bisschen dies und das gemacht.

31.01.2016

23. Woche, Unterrichten, Feier

Diese Woche ging es wieder richtig los mit dem Unterrichten. Am Montag hatte ich erstmal wieder eine Rechnerübung zu betreuen. Abends wir ich zum zweiten Mal bei der Chorprobe, kann aber immer noch nicht ganz abschätzen, ob das wirklich was wird.
Dienstag war ein bisschen ein komischer Tag, weil ich Nachmittags eine Führung durch das Stadtmuseum hatte. Deswegen war ich erstmal in der Arbeit, dann nachmittags im Museum und Abends noch mal in der Uni. Erst zum Schwedischkurs (bei dem ich zum Glück auch einen Platz in der nächsten Stufe bekommen habe) und zum Schluss nochmal arbeiten, weil ich Mittwochs eine normale Übung halten musste und deshalb erstmal die Aufgaben selbst lösen musste. Zwischen drin gab es noch nettes Lunch weil wieder mal ein Gastwissenschaftler für ein paar Tage da war.
Mittwoch hatte ich dann Unterrichtsmarathon, drei mal zwei Stunden Übung, drei mal das gleiche erzählen. Danach war ich ziemlich komplett platt und habe recht zeitig Feierabend gemacht. Deshalb konnte ich auch zu Systembolaget (für alle, die das noch nicht wissen, das ist der schwedische, staatseigene Alkoholverkauf) und meine angekommene Bestellung von 20 Flaschen Augustiner abzuholen, die leider hier mehr als ein halbes Vermögen kosten.
Donnerstag gab es zum ersten Mal für dieses Jahr ein CLT-Seminar, bei dem sich die Computerlinguisten in Göteborg treffen (können). Abends habe ich mir bei ETA, der elektrotechnischen Vereinigung, ein paar Bauteile besorgt um eine einfache Schaltung aufzubauen, die aber aus irgendeinem Grund noch nicht funktioniert. Das muss ich mir demnächst nochmal anschauen. Aber immerhin konnte ich dafür ein bisschen mit meinem Oszilloskop rumspielen.
Freitag war ziemliches Mistwetter mit Wind und Regen, so dass der Regen nicht nach unten zu fallen schien, sondern eher komplett quer kam. Deswegen haben sich auch diese Woche nicht die üblichen Leute für Freitag im Pub getroffen, aber es gab einen, der an dem Tag erfolgreich seinen Doktor verteidigt hat, und das gehörig gefeiert hat. Und so bin ich in der Uni geblieben und hatte dort eine nette Feier bis viel zu spät/früh. Aber immer wenn ich mich von jemandem verabschieden wollte, ergab sich ein nettes Gespräch. Zwischen drin am Freitag habe ich es auch noch geschafft mit der Hilfe eines Arbeitskollegen den Funktionsgenerator, eines der Spielzeuge, die ich auf der Auktion im Dezember gekauft habe, zu reparieren. Ich bin auch ein bisschen stolz, weil meine Vermutung, dass einfach nur eine Sicherung fehlte, richtig war.
Am Samstag hatten wir unsere leicht verspätete Wohnungseinweihungsparty (es ist eher ziemlich genau Halbzeit), bei der ich mir in den Kopf gesetzt hatte, den Leuten hier mal eine Feuerzangenbowle zu demonstrieren (auch etliche Deutsche waren da und begeistert). Das hat auch gut und ohne größere Schäden an Mensch und Material funktioniert und es war eine sehr gelungene Feier mit vielen netten Leuten.
Heute dagegen habe ich außer dem sonntäglichen Kirchgang nicht wirklich was geschafft, außer einem längeren Spaziergang, weil es heute nicht geregnet hat, sondern sogar recht heiter war. Ich werde den Slottsskogen, den Park hier quasi vor der Haustür wohl vermissen, wenn ich wegziehen muss.
Als kleinen Bonus gibt es diese Woche mal ein Photo von meinem Arbeitsplatz an der Uni. Ich hoffe mal, das macht keinen zu negativen Eindruck, ich habe extra ein bisschen aufegräumt ;)

24.01.2016

22. Woche, Schneechaos

Die Woche war noch relativ ruhig, weil normalerweise in der ersten Studienwoche für die Doktoranden noch keine Arbeit für die Vorlesungen anfällt. Außerdem war am Montag die Welt noch ziemlich in Ordnung. Deswegen habe ich mich nur ein bisschen auf meine Forschung konzentriert. Abends habe ich mich freundlich dazu einladen lassen, mir mal den Kirchenchor hier in Göteborg anzuschauen, auch um so evtl. ein bisschen Schwedisch im Alltag zu üben. Nachdem ich nicht gleich hochkant wieder raus geflogen bin, werde ich mir das zumindest mal ein bisschen anschauen.
Dienstag kam dann das Schneckenhaus. Über Nacht kam dann das Schneechaos. Es hat tatsächlich mehr als 0 Zentimeter geschneit und damit die ganze Stadt zum erliegen gebracht. Das hat ein bisschen mein Bild von Schweden zerstört. Nachdem, als ich mich auf den Weg in die Uni machen wollte offensichtlich keine Tram fuhr (Fahrrad fahren wollte ich da dann doch auch nicht), denn die Tramschienen waren nicht einmal zu sehen. Deshalb habe ich mich spontan entschieden, lieber von daheim zu arbeiten. Das ging ganz gut, bis auf das, dass ich abends zu meinem Schwedischkurs musste. Da fuhren die Trams zwar wieder, aber nur unregelmäßig und nicht direkt da hin, wo ich hin musste. Und der Schnee blieb dann auch ziemlich für den Rest der Woche.
Mittwoch bin ich dann auch nochmal vorsichtheitshalber mit der Tram in die Uni gefahren, zurück aber lieber gelaufen. Mittwoch musste ich dann auch noch lernen, dass mein Supervisor mit dem neuen elektronischen Individual Study Plan genauso überfordert ist wie ich.
Donnerstag war business as usual, abgesehen vom Schnee, der beim Rad fahren noch etwas hinderlich war. Aber Freitag kam dann der Klausurenwahnsinn. Von 10 bis 17 Uhr haben wir fast ununterbrochen versucht mit den über 130 Datenbankklausuren fertig zu werden. Danach war ich ziemlich fertig und wollte nur noch ein gemütliches Feierabendbier, auch wenn Freitag und Samstag ein Haufen Events im Zuge der Kulturnatta stattfanden. Nach den ersten Bieren im Pub stieß dann noch ein Freund dazu, der frisch in Göteborg angekommen ist. Wir wollten dann noch auf ein weiteres Bier in eine andere Bar ziehen, aber aus komischen Gründen (scheinbar wegen meiner Mütze mit dem Schriftzug der Band Korn) kamen wir dort mit ein paar Schweden ins Gespräch und die haben uns abends um 10 noch dazu überredet mit ihnen Bowlen zu gehen. Und nach mehreren Runden Bowling, die echt Spaß gemacht haben, nahmen wir dann noch einen Absacker, und um 2 Uhr wahren wir dann wieder zu hause ohne irgendwas von der Kulturnatta mitzubekommen.
Das habe ich dann aber am Samstag ein bisschen nachgeholt. Für ein paar Stunden bin ich durch die Stadt geradelt und habe mir ein bisschen Musik angehört. Zuerst eine sehr experimentelle Gruppe genannt "Feedback Orchestra" und genau so klangen. Danach weiter zu einer kleinen Kunstgalerie, von der aus eine Band im Stile von Kraftwerk und Co. die Straße beschallt haben. Unter anderem mit verschiedenen Tramlinien gesprochen von Roboterstimmen. Die Leute haben dann immer gejubelt, wenn "ihre" Haltestelle dran kam. Zum Schluss bin ich dann noch in ein Pub mit relativ authentischer Irischer Musik. Alles in allem ein netter Abend und immerhin ein bisschen Kulturnatta.
Heute stand neben Kirche hauptsächlich Wäsche waschen an. Und dem tauenden Schnee und Eis aus dem Weg gehen, die teilweise in großen Brocken von den Dächern fallen.

17.01.2016

21 Woche, Klausur

Diese Woche war eher ruhig und unspektakulär. Am Montag war ich noch extrem fertig von der Reise. Aber zum Glück war auch in der Uni noch quasi nichts los. Deswegen hatte ich ein bisschen Zeit mich zu erholen. Vor allem weil ein Teil meiner Kollegen die Woche in Südafrika waren.
Von Dienstag an hatte ich dann meine erste Klausur hier für die ich bis Freitag Zeit hatte. Und weil es zur Zeit ziemlich kalt ist (unter -10 Grad), habe ich von zu hause aus gearbeitet. Freitag habe ich die Klausur dann abgegeben und meine schwedische ID-Kort beantragt. Nachdem sie den Antrag ohne Probleme angenommen haben, hoffe ich, dass ich die Karte in zwei bis drei Wochen wirklich bekomme. Danach bin ich zum Treffen mit meinem Supervisor, dieses Mal am Campus Lindholmen. Deshalb musste ich zum ersten mal zu dieser Filiale des Departments, und weil es der kürzeste und schnellste Weg ist, die kostenlose Fähre nehmen. Dabei konnte ich doch auch recht beachtliche Eisschollen auf dem Fluss bewundern. Abend war ich dann noch ein paar Leute auf ein Bier sehen.
Gestern war ich dann zum zweiten Mal bei Ikea um mir ein paar Regale zu organisieren und damit mein Zimmer etwas wohnlicher zu gestalten. Der Möbeltransport im öffentlichen Nahverkehr stellte sich bei zwei unhandlichen Paketen mit je 20 Kilogramm stellte sich als eine gewisse Herausforderung dar. Aber Dank Gaffa-Tape und einer Ikea-Tragetasche, die zum Glück echt stabil ist, hat es dann doch funktioniert.
Heute war ich wieder bei der deutschen Gemeinde und im Anschluss kurz im Second-Hand-Shop auf dem Weg. Auch trotz der Temperaturen war ich wenigstens ein bisschen Ingress spielen. Und sonst habe ich noch ein wenig meinen Muskelkater wegen gestern bedauert.

10.01.2016

18. bis 20. Woche, Weihnachtsurlaub

Mit diesem Blogeintrag beende ich die Weihnachtspause und versuche kurz zusammenzufassen, was ich so in Deutschland getrieben habe.
Zunächst habe ich mich versucht um meinen Pass zu kümmern. Deshalb bin ich Montag Vormittags zum nächsten Bürgerbüro gefahren. Allerdings haben die mich weiter geschickt zum zentralen "Passamt", was ja auch vernünftig klingt. Dort angekommen, habe ich gefragt, wo ich hier meinen Pass bekommen kann, bin da hin gegangen, wo die nette Dame meinte (das zentrale Bürgerbüro), und habe eine Nummer gezogen. Dabei musste ich feststellen, dass sie an dem Tag in fast 3 Stunden noch nicht so viele Leute bearbeitet hatten, wie noch vor mir warten, und nur noch zwei Stunden offen haben. Ich habe dann erstmal einen ausführlichen Spaziergang (in Kombination mit Ingress spielen) gemacht, und kam dann erstaunlicherweise nach nicht mal 1.5 Stunden dran. Allerdings hatte ich an der falschen Stelle gewartet, denn für mich als externer, also nicht mehr in Deutschland gemeldeter, ist eine spezielle Abteilung zuständig. Da habe ich dann nochmal ca. 20 Minuten gewartet, danach haben sie mein Anliegen aufgenommen und an die deutsche Botschaft in Stockholm weitergeleitet, denn die sind jetzt eigentlich für mich zuständig. So musste ich erstmal auf deren Antwort warten. Das war dann Pass Episode 1.
Am Dienstag habe ich mich mit meinem Magisterbetreuer zum Mittagessen getroffen und ihm erzählt, wie es so in Schweden läuft und mir anhören dürfen, was in München nicht so gut läuft. Als wir damit halbwegs fertig waren, kam der Anruf vom Passamt, dass die Botschaft ihr OK gegeben hatte und ich meinen Antrag auf einen Reisepass jetzt stellen kann. Also habe ich die nötigen Unterlagen zu hause abgeholt und bin wieder aufs Amt gefahren. Dort haben sie natürlich meine schönen, biometrischen Passphotos nicht angenommen, aber letztendlich meinen Antrag für einen externen Expresspass angenommen. Das schicke Teil kosten insgesamt 150 Euro, kein ganz billiges Vergnügen, aber ich kann es mir ja leisten. Das war Passamt Episode 2. Damit hatte ich gefühlt schon zwei Tage auf dem Amt verschwendet. Abends bin ich dann aber noch nett mit einer Ex-Arbeitskollegin auf ein paar schöne Münchner Bierchen gegangen.
Der 23.12 verlief eher unspektakulär, abgesehen davon, dass ich mich wieder am Zimtschnecken und Zimtsterne backen versucht habe.
Dann kam auch schon der 24.12, also Weihnachten. Da war ich wie die letzten Jahre auch zunächst bei meinem Vater zum Brunch und danach bei meiner Mutter zum Abendessen. Zum Abschluss gab es dann nach der Christmette noch einen netten Umtrunk mit Glühwein und danach noch einen Absacker mit vielen Leuten aus der Gegend. Allerdings hörte ich an dem Abend auch zum ersten Mal von den blöden Plänen der Schweden, Grenzkontrollen einzuführen, und deshalb die Züge zwischen Dänemark und Schweden ziemlich einzustellen.
Am 25.12 war auch wieder eher ruhigeres angesagt, bevor es vom 26.12 bis 31.12 nach Hamburg ging, zum Chaos Communication Congress 32c3. Das beste dabei war es, viele Freunde wieder zu treffen. Vor allem meinen irischen Freund Stephen. Aber auch mit den anderen herum zuhängen, und gelegentlich Vorträge anzusehen und ein bisschen zu Feiern war schön, wenn auch recht anstrengend, weil wenig Schlaf. Am 31.12 ging es dann nach viel zu kurzer Nacht wieder zurück nach München. Allerdings hatte der Zug erst 45, später dann 70 Minuten Verspätung, und fuhr deshalb mal eine ganz andere Strecke. Für mich war das nicht so schlimm, weil ich trotzdem in München ankam, aber für einige war das ziemlich doof. Zum Glück kam ich auch am Hauptbahnhof an, bevor er ca. 4 Stunden später wegen Terrorverdacht gesperrt wurde.
Silvester selbst wurde in gemütlicher Runde mit Fondue und Feuerzangenbowle gefeiert. Allerdings bin ich schon um halb zwei komplett weggepennt.
Die Zeit nach Silvester war zunächst noch entspannt mit ruhigen Feiertagen (und viel Essen). Am Sonntag hatte ich es dann noch geschafft mich mit einer ehemaligen Kommilitonin zu treffen, die jetzt in Italien promoviert, und die ich im Sommer gerne mal besuchen möchte.
Am Montag habe ich es dann tatsächlich schon geschafft meinen Pass zu bekommen und damit das Abenteuer Pass nach nur drei Episoden beendet. Die letzte Woche in München habe ich mit diversem verbracht, ein bisschen Einkaufen, etwas für die Uni tun, Essen gehen, Leute treffen und auch die Sachen, die immer noch in München lagern bzw. lagerten so umzupacken, dass es jetzt eindeutige, thematische und auch wichtigere Kisten gibt. Nebenbei hatte ich die Idee, wenn ich schon mit dem Zug fahre, dass ich dann noch einen Koffer zusätzlich mitnehmen kann.
Das stellte sich auf der Heimfahrt als leider nicht so perfekt heraus, denn es war doch wieder eine anstrengende Fahrt, von Samstag Abend um fast 23 Uhr bis heute um ca. 19 Uhr. Erschwert natürlich durch Zoll und Passkontrollen, die die Leute jetzt aus irgendwelchen doofen Gründen für nötig halten. Und das dann mit zwei Rucksäcken und einem Koffer waren nicht so schön. Erst stellte sich raus, dass der Zug nach Hamburg zwar ein Nachtzug ist, ich aber aus irgendeinem Grund nur einen normalen Sitzplatz hatte. Außerdem war es recht verwirrend, welcher Zugteil jetzt wo hin fährt, und warum Wagen Nr. 22 vor Wagen Nr. 14 kommt. In Hamburg ging es dann in den ICE nach Kopenhagen und da kam dann erst der deutsche Zoll und dann später die dänische Passkontrolle, die sie wohl so ziemlich erst heute eingeführt hatten. Spannend ist auch, dass der ICE auf eine Fähre fährt und man 45 Minuten mit dem Schiff fährt. Bei der Passkontrolle haben sie dann auch gleich einige Leute aus dem Zug gezogen. Das Chaos ging aber richtig in Kopenhagen los. Denn obwohl mir die Deutsche Bahn nichts davon gesagt hat, fuhr meine Verbindung nicht so wie angegeben. Statt dessen muss man erst noch einen anderen Zug vom Hauptbahnhof zum Flughafen nehmen. Dort gibt es dann die nächste Passkontrolle, die aus den Medien, und dann kann man erst in den Zug, der auch nach Göteborg weiterfährt. Allerdings gibt es für den ersten Zug keine Sitzplatzreservierung, und für den zweiten war ich schon zu spät für meine Reservierung und auch um noch eine neue zu bekommen. Allerdings habe ich zum Glück immer Sitzplätze gehabt. Kurz hinter der schwedischen Grenze kam dann trotzdem noch eine letzte Passkontrolle. Nach nur fast 20 Stunden bin ich dann doch irgendwann in Göteborg angekommen. Und jetzt werde ich ziemlich bald ins Bett fallen.

20.12.2015

Siebzehnte Woche, Heimfahrt

Montag war normaler Arbeitstag auch wenn es schon deutlich auf Weihnachten zuging, abgesehen dass ich mal wieder bei Skatteverket war um einen Melderegistereintrag zu bekommen, der mir aber nicht direkt ausgehändigt werden konnte, sondern per Post zugeschickt wurde.
Am Dienstag war neben etlichen Meetings dann auch Weihnachtsfeier des Departments, und zwar in einem Restaurant in Liseberg, dem Freizeitpark. Und deshalb hatten wir da auch freien Eintritt und konnten vorher ein bisschen über den Weihnachtsmark spazieren. Ich fand ihn jetzt nicht umwerfend, weil einfach nur kommerziell. Außerdem war es eine wilde Mischung, verschiedenster Kulturen inkl. Mittelalter-/Vikingermarkt, Samimarkt und echten Rentieren (was ein bisschen wie Tierquälerei wirkte, weil sie den ganzen Tag von Scheinwerfern angestrahlt werden). Vor dem Abendessen gab es noch eine Eisshow auf Basis von Hänsel und Gretel und dazu Glögg. Die Eisshow war auch ein bisschen komisch, vielleicht war ich aber auch nur zu hungrig um mich drauf konzentrieren zu können. Das Essen selbst war ein traditionelles Schwedische Julbord, also ein traditionelles Weihnachtsbuffet mit Unmengen Fisch, vor allem Lachs. Als sie uns dann so gegen 22 Uhr rausgeworfen haben, haben wir spontan noch ein paar Leute zu uns zur Afterparty eingeladen.
Der Mittwoch war wegen Dienstag Abend eher ruhig. Ich habe ein bisschen an meinem Projekt gearbeitet und dann meine wöchentliche Besprechung mit meinem Betreuer gehabt. Abends habe ich dann schon alles für meine Zeit in München gepackt.
Donnerstag war dann der letzte Arbeitstag für mich in Göteborg vor Weihnachten (ich werde schaun, dass ich noch ein paar Urlaubstage spare, indem ich von zu hause aus noch etwas weiter arbeite). Abends ging es dann nach hause, letzte Einkäufe machen, den Rest einpacken und dann zum Bahnhof um die Halbe Weltreise nach München mit dem Zug zu machen. Erstmal zum Gleis und in den dort schon wartenden Zug einsteigen, Sitzplatz suchen und warten. Plötzlich änderte sich die Anzeige und der Wagen hatte eine ganz andere Nummer und ich war im falschen Wagen. Also wieder auf und in den richtigen Wagen, der dann auch nicht nur bis Helsingborg sondern bis Kopenhagen fährt. Und schon ging die Fahrt los. Unterwegs änderte sich die Anzeige nochmal auf Endhalt Helsingborg, aber die Schaffnerin erklärte, dass das nun eine Fehlfunktion wäre, und der Wagen tatsächlich bis nach Kopenhagen geht. Von der Öresundbrücke habe ich bei der Dunkelheit nichts mitbekommen. Am Kopenhagener Flughafen hatte ich dann etwas Aufenthalt bis der nächste Zug weiter ins tiefste Dänemark fuhr. In Fredericia hatte ich dann einen etwas nervigen Aufenthalt von 3 1/2 Stunden in einem relativ kalten Bahnhof, wo ich nicht unbedingt auf dem kalten Steinboden schlafen wollte aber alle Holzbänke schon belegt waren. Irgendwann war auch das vorbei und es ging weiter nach Flensburg und von dort aus direkt nach Hamburg. Nach einem weiteren kurzen Aufenthalt, und der üblichen Verwirrung durch Wagenstandsanzeigen und denen widersprechende Anzeigetafeln war dann die letzte Etappe nach München wo ich dann nach ca. 21 Stunden Reisezeit endlich ankam. Vom Bahnhof bin ich dann direkt in die Uni zur Weihnachtsfeier meiner Ex-Arbeitgeber. Am Ende des Tages bin ich dann ziemlich fertig ins Bett gefallen.
Samstag war dann ziemlich ruhig und abends bin ich noch auf einer netten kleinen Feier mit Feuerzangenbowle eingeladen.
Heute gab es ein kleines Familientreffen bei meiner Mutter mit leckerem Essen und etwas chaotischem Kartenspielen, weil sich anfangs niemand mehr an die Regeln erinnern konnte.

13.12.2015

Sechzehnte Woche, Nobel Dialog

Montag war wie jeder erste Montag im Monat International Cafe. Und weil sich alles schon auf das Luciafest vorbereitete gab es das traditionelle schwedische Gebäck, Lusekatten, das stark mit Safran eingefärbt ist. Und danach ging es noch kurz ins Pub. Nachdem die letzten Tage/Wochen aber etwas teurer waren, hatte ich mich für die Woche vorgenommen, etwas zu sparen. Das hat auch ganz gut geklappt. Vor allem auch wegen einem der großen Events dieser Woche.
Am Dienstag gab es viele Meetings und zusätzlich konnte ich das Backwerk, dass am Sonntag übrig geblieben war, zu einem PhD-Fika mitbringen. Auch war am Dienstag für mich die letzte Schwedischstunde des Jahres, weil ich kommenden Dienstag Weihnachtsfeier vom Department habe.
Mittwoch war dann ein großes Event in Göteborg, denn ganz Schweden war diese Woche im Zeichen des Nobelpreises. Und deshalb gab es hier den Nobel Dialog. Dazu waren eine unmenge mehr oder weniger renomierter Wissenschaftler eingeladen um über das Thema Künstliche Intelligenz zu diskutieren. Dazu gab es mehr oder weniger spannende Diskussionen den ganzen Tag über und deshalb wurden wir dort auch auf die übliche, schwedische Art verpflegt.
Diese Woche war auch eine deutsche Gastwissenschaftlerin hier und hat am Donnerstag einen spannenden Vortrag über Natural Logic gehalten. Und nachdem sie eine gute Bekannte der Laguage Technology Group ist, haben wir uns dann noch abends zum Dinner getroffen. Um genau zu sein hat uns der Prof zu sich nach hause eingeladen. Das war dann auch ein sehr netter, lustiger Abend.
Nachdem ich mich die ganze Woche mit einer leichten Erkältung rumgeschlagen hatte, habe ich dann beschlossen, ein ruhiges Wochenende zu machen. Zwar hätte ich am Freitag abend noch ein paar Leute getroffen, bevor es zu Weihnachten nach hause geht, aber man kann nicht alles haben. So war auch der Samstag extrem entspannt.
Heute habe ich es dann zum ersten mal zur deutschen Gemeinde in Göteborg geschafft. Das sind zwar Protestanten, aber die Chancen hier einen deutschsprachigen, katholischen Gottesdienst zu finden ist gleich Null. Aber es hat sich sehr gelohnt. Heute war offiziell das Luciafest und deshalb gab es einige bekannte Lieder mit Sologesang, was fast zu Tränen rührend war. Außerdem habe ich dort gleich ein paar junge Leute kennengelernt, die mich auf den nahen Weihnachtsmarkt im Kronhuset, dem alten Rathaus, mitgenommen haben. Anschließend bin ich dann noch kurz in den Second-Hand-Shop gefahren um ein paar Kochlöffel und eine Teekanne zu kaufen. Dabei bin ich dann für 40 Kronen über eine funktionierende Reiseschreibmaschine gestolpert und konnte nicht nein sagen. Wenn das so weiter geht habe ich bald mehr Schreibmaschinen als alte Computer. Zum Thema alte Computer sei noch gesagt, dass seit ich das alte Terminal, das ich letztes Wochenende ersteigert hatte, in meinem Büro aufgestellt hatte, sind mehrere Menschen, spontan ins Büro gekommen um es anzuschaun.

06.12.2015

Fünfzehnte Woche, Advent und Co.

Der Montag war verständlicherweise noch von meinem Ausflug nach Berlin geprägt. Des weiteren kam letztens wieder mir mal die blöde Idee in den Kopf, ich könnte mal wieder einiger Zeit auf Koffein verzichten, und dafür die Adventszeit nutzen. Das hat immerhin den Vorteil, dass man Kaffee mit leckerem Früchtetee ersetzen kann. Vorausgesetz, die Frau im Teeladen will einen auch verstehen. Nach einigem hin und her hatte ich dann tatsächlich schönen, losen Früchtetee (jetzt wäre nur noch eine Teekanne praktisch).
So hatte ich dann am Dienstag meinen ersten koffeinfreien Tag. Und wie erwartet setzten am Nachmittag die Kopfschmerzen ein. Trotzdem habe ich es durch den Tag geschafft, meinen Schwedischkurs überstanden und sogar noch ein paar Runden Bowling gespielt. Denn Dienstag abend war vom PhD Council organisiert Bowling angesagt. Wegen des Schwedischkurses habe ich allerdings das meiste verpasst. Danach ging es dann noch kurz ins Pub und dann ab ins Bett.
Mittwoch hatte ich meine erste private Schwedischnachhilfestunde mit Linnea (das ist die schwedische Freundin, die ich schon ein paar mal erwähnt hatte. Aber ich habe es satt, immer "die schwedische Freundin" zu schreiben). Sie hat mir eine tolle Serie von kurzen Filmen im schwedischen Fernsehen gezeigt, in der sie durch die Jahrhunderte gehen und zeigen, wie die Leute gelebt haben. Außerdem habe ich am Mittwoch zwei Schokoadventskalender gekauft, einen für zuhause und einen fürs Büro.
Donnerstag war wie meistens relativ stressig. Vorlesung in der Früh, danach Vortrag in der Seminarreihe, danach in der Mittagspause versuchen sich ein bisschen auf die Datenbankübung vorbereiten, die ich halten muss und dann die Übung halten, was diesmal recht schwierig war, weil ich mich auf ein bisschen auf das falsche Thema vorbereitet hatte. Danach wurde es zum Glück ruhiger. Spontan habe ich dann noch mitbekommen, dass PhD Pub mit Vortrag/Konzert ist. Der Vortrag war von einem Kerl, der sich aus verschiedenstem Musikinstrumente baut. Anschließend haben er und seine Band ein bisschen improvisiert. Im Anschluss haben wir dann noch ein paar Bier getrunken und irgendwie ist der Abend dann ein bisschen eskaliert und ich war erst so gegen 2 zuhause.
Entsprechend schwer viel es mir, am Freitag pünktlich zum wöchentlichen Vortrag der Functional Programming Group zu kommen. Wobei man mir zu Gute halten kann, dass es die letzten Tage sehr windig war. Und sehr windig hieß sogar hohe Warnstufe. Als dann mittags am Hauptgebäude der Uni ein Gerüst einstürzte und sie das Gebäude räumen mussten, habe ich beschlossen, lieber auch heim zu gehen, ein Mittagschläfchen zu machen und danach zuhause weiter zu arbeiten. Das Arbeiten zog sich dann auch bis relativ tief in die Nacht.
Seit Samstag habe ich endlich auch einen Mitbewohner. Als ich vom Einkaufen zurückkam, war er plötzlich da und endlich von seinem verlängerten Aufenthalt auf/in Fiji zurück. Nachmittags bin ich dann zu einer Auktion der Elektrotechnischen Vereinigung und habe (zu) viele spannende Sachen günstig abgestaubt. Die Auktion war insofern sehr spannend weil sie auf schwedisch war. Ich habe so viel über schwedische Zahlen gelernt. Abends war dann ein Chorkonzert, bei dem auch eine Kollegin mitgesungen hat. Die Schweden haben, wie ich da sehen konnte, eine deutsche Lieder wie "Stille Nacht" und "Es ist ein Ros entsprungen"übersetzt. Sie haben aber auch einige sehr eigene Lieder. Vor allem feiern sie sehr die Heilige Lucia (und dafür nicht den Nikolaus). Am Sonntag war ich dann erstmal auf dem Weihnachtsmarkt in der Akademie für Kunst und Design und habe mich ein bisschen nach Kleinigkeiten und Weihnachtskarten umgeschaut. Und am Nachmittag war ich dann zu einer Art Adventsfeier mit Glögg und Gebäck bei Linnea eingeladen. Glögg ist quasi der schwedische Glühwein, unglaublich süss und wird mit Mandelsplittern und Rosinen verfeinert. Es war eine sehr nette Runde, auch wenn gelegentlich schwedisch gesprochen wurde und ich dann leider noch nicht wirklich was verstehe.

30.11.2015

Vierzehnte Woche, Umzug fertig, Berlin

Mein Blogeintrag hat sich dieses mal etwas verspätet, weil ich übers Wochenende einen Kurztrip nach Berlin gemacht habe. Aber dazu später mehr.
Die Woche bis dahin war aber immer noch von meinem Umzug geprägt. Am Montag habe ich mich (hoffentlich) erfolgreich umgemeldet, und das erste mal in der neuen Wohnung geschlafen. Ich habe auch Montag weiter umgezogen und geputzt. Dienstag habe ich Linnea ein bisschen Nachhilfe in Informatik gegeben und dafür bekomme ich demnächst Privatunterricht in Schwedisch, zusätzlich zu meinem offiziellen Schwedischkurs.
Nebenbei waren noch ein paar nötigen Planungen zu machen. Zum einen überhaupt für Weihnachten nach Deutschland zu kommen, zum anderen nach Weihnachten wieder zum Chaos Communication Congress nach in Hamburg eine Unterkunft zu bekommen. Beides war nicht ganz leicht, weil schon relatic ausgebucht, aber im Endeffekt ist es geschafft.
Donnerstag war ich zum letzten Mal in der alten Wohnung, habe die letzten Dinge geholt, alles nochmal überprüft und die Schlüssel "übergeben". Das heißt, ich habe sie den Anweisungen gemäß in einen Briefkasten geworfen. Das war garnicht so unproblematisch. Denn zum einen musste der Schlüsselbund in den kleinen Kasten und da passte er nur zerlegt rein, und zum anderen sollte der Schlüssel nie von dem Anti-Diebstahl-Anhänger getrennt werden. Ich habe einfach beschloßen, dass die ja in dem Kasten quasi immer noch zusammen sind, und einzeln eingeworfen.
Freitag gab es dann mal wieder einen Vortrag, danach noch ein bisschen Übungsblätter korrigieren und Abends dann zum Flughafen und ab nach Berlin. Dort habe ich dann nach Monaten endlich wieder ein paar deutsche Freunde gretroffen und auch endlich wieder ein bisschen Pen&Paper Rollenspiel gespielt, nachdem ich es immer noch nicht geschafft habe, hier eine Runde zu finden. Nebenbei war es doch auch ein bisschen Urlaub, weil ich da nicht so viel für Uni und Co. machen konnte, und deswegen ein recht ruhiges Wochenende hatte.
Heute, also Montag, ganz früh ging der Flug dann zurück und ich bin direkt in die Uni. Leider etwas zu spät für einen Vortrag.

22.11.2015

Dreizehnte Woche, Global Dinner, Umzug

Der Anfang der Woche war sehr gewöhnlich, Montag und Dienstag ist eigentlich nichts erwähnenswertes passiert, so weit ich mich erinnern kann. Immerhin war am Dienstag meine zweite Schwedischstunde und wir haben endlich unsere Lehrbücher (in Schwedisch) bekommen und die Konsonanten gelernt.
Mittwoch bin ich dann seit längerem mal wieder in meine neue Wohnung um ein paar Sachen hinzubringen und das Bett auszumessen, um endlich Bettwäsche zu besorgen, damit ich doch irgendwann mal da einziehen kann. Prompt hab ich zwar einiges erledigt, aber genau das vergessen.
Donnerstag ist für mich momentan einer der schwersten Tage der Woche, weil eine der Vorlesungen, die ich besuchen will um 8 Uhr beginnt. Dazu kam, dass am Donnerstag vom Welcoming Service der Universität im Rahmen einer Global Week ein Global Dinner für die internationalen Forscher und Mitarbeiter veranstaltet hat. Und nachdem sie uns irgendwann keinen Wein mehr gegeben haben und uns auch recht zeitig quasi rausgeworfen haben, kam der unumgängliche Vorschlag in ein Pub weiterzuziehen. Dadurch wurde es ein sehr spannender Abend, aber leider auch ein langer. Das hatte leider leichte auswirkungen auf den nächsten Tag.
Ich war zwar Freitag wieder pünktlich um 10 Uhr zum Licentiate Seminar in der Uni und auch den anschließenden Vortrag über Pläne für eine Vorlesung zwischen den Bereichen Mathematik und Informatik habe ich halbwegs überstanden. Danach bin ich allerdings so müde geworden, dass ich nicht genau wusste was ich machen sollte. Zum Glück gab es dann erstmal wieder Kuchen zur Feier des besagten Licentiate. Und als ich danach verzweifelt aufgeben und heimgehen wollte und mich selbst verflucht habe, weil ich nichts mehr aushalte, wurde ich plötzlich wieder wach und konnte die nötigen Hausaufgaben korrigieren. Das zog sich dann auch noch ziemlich durch den Rest des Tages, ein wilder Wechsel von Müdigkeit und Wachheit. Trotzdem habe ich es dann noch geschafft mich mit ein paar anderen Doktoranden im Pub zu treffen. Und davor habe ich dann doch tatsächlich mein neues Bett ausgemessen. Samstag habe ich dann, nachdem ich mich ein wenig ausgeschlafen hatte, dem Endpurt meines Umzugs gewidment. Dazu habe ich abwechselnd Dinge in der alten Wohnung geputzt und Zeug in die neue Wohnung gebracht. Ich hatte mich da wohl irgendwie verschätzt. Als ich die ersten Sachen im Auto in die Wohnung gebracht hatte, dachte ich, dass ich in ein oder zwei Fuhren mit meinem großen Rucksack alles nach drüben bringen könnte. Nach mehr als vier Fuhren war dann klar, dass ich da wohl einen Denkfehler hatte. Abend bin ich dann zu Ikea um das nötige Bettzeug zu besorgen. Das ging zum Glück ziemlich problemlos, und ich bin froh, dass ich nur ca 120% von dem, was ich wirklich brauchte, gekauft habe. Leider habe ich keinen Käsehobel gefunden. Ich bin mir sicher, Käsehobel sind die perfekten Mitbringsel aus Schweden.
Heute war dann die Fortsetzung, mehr rüberfahren, mehr aufräumen, mehr putzen. Dafüer ist jetzt scheinbar tatsächlich das meiste in der neuen Wohnung, das Bett benutzbar und große Teile der alten Wohnung sauber.

16.11.2015

Zwölfte Woche, Besuch, Umzug, Schwedisch

Diese Woche war ganz schön was los. Angefangen hat es am Montag, dass relativ kurzfristig Haupi zu Besuch gekommen ist und sich bei mir einquartiert hat. Der Besuch hat mich zwar riesig gefreut, kam aber nicht ganz zum besten Zeitpunkt. Zur Entschädigung hat er mir Augustiner Bier und Zutaten für eine Feuerzangenbowle mitgebracht. Aber erst einmal habe ich ihn Montag Abend am Bus abgeholt und, wie ich schon angekündigt hatte, war das Wetter nicht so dolle. In der Früh war es noch trocken, weswegen ich mit dem Skateboard in die Uni bin, aber später hat es dann ziemlich geschüttet. Also sind wir erstmal zu mir in die Wohnung gefahren und haben uns umgezogen, was gegessen und dann ist Haupi von der Reise ziemlich ermüdet ins Bett gefallen.
Dienstag musste ich in die Uni zu einer Besprechung aber wir wollten uns zum Mittagessen treffen. Nur war Haupi mittags noch unterwegs, es gab leichte Kommunikationsprobleme und so wurde da nichts draus. Statt dessen lief mir ein einsamer Professor, mit dem und anderen ich gelegentlich Mittag essen gehe, über den Weg und wir sind zusammen essen gegangen. Über den Tag hat mir eine Kollegin Bescheid gesagt, dass einer der Menschen vom Event am Wochenende noch in der Stadt ist und sie sich zum veganen Pizzaessen treffen. Allerdings hatte ich am Dienstag meine erste richtige Schwedischstunde. Wir haben mit der Aussprache begonnen, und zwar nur mit den Vokalen, damit es nicht zu viel auf einmal wird. Ich sehe momentan noch nicht, wie ich diese Sprache jemals beherrschen soll. Danach habe ich mich mit Haupi zu einem improvisierten Abendessen in der Stadt getroffen und wir sind noch zu den andren dazu gestoßen. Ich fand die Gespräche sehr spannen, für Haupi waren sie aber gelegentlich zu linguistisch.
Am Mittwoch kam dann der erste Teil meines Umzugs, bei dem sich Haupi auch bereit erklärt hat, ein bisschen zu helfen. Mein zukünftiger Mitbewohner wollte in der früh einen kleinen Lieferwagen besorgen und wir wollten uns dann später bei ihm treffen um erst seine Sachen und dann später meine größeren Sachen in die neue Wohnung zu fahren. Die letzten Tage hatte ich nebenbei noch ein bisschen gepackt. Allerdings lief nicht alles ganz nach Plan und die Autovermietung wollte seine komische französische Kreditkarte nicht nehmen. Also musste ich über eine Stunde vor dem geplanten Treffen zu ihm stoßen und schauen, wie wir das hin bekommen. Zum Glück haben sie meine deutsche Kreditkarte genommen, mussten dafür aber die Buchung auf mich umschreiben und dafür brauchen sie ... meinen Reisepass. Zum Glück haben sie eine Ausnahme gemacht und auch meinen Personalausweis akzeptiert. Danach ging es dann mit dem Umzug richtig los. Und beim Umzug hat sich dann herausgestellt, dass wir ein gutes Stück weit ähnliche Interessen haben. Wir haben jetzt zwei Espressomaschinen und seine Schallplattensammlung ist auch nicht von schlechten Eltern. Nach einigen Stunden Umzug bin ich dann endlich in die Arbeit, war aber doch recht erschöpft und habe nicht so viel hin bekommen. Um fünf habe ich mich dann wieder mit Haupi getroffen um ihn auf eine kurze Stadtführung organisiert vom PhD Pub mitzunehmen, die wie der Name schon sagt, in einem Pub endet. Allerdings sind wir nicht so lange geblieben, weil der Umzug doch sehr geschlaucht hat und ich am nächsten Tag um 8 Uhr in die Vorlesung wollte.
Am Donnerstag ist Haupi etwas länger im Bett geblieben und ich bin wie gesagt um 8 in die Vorlesung, danach hatte ich einen Vortrag über Lexikographie in einer Vortragsreihe über Computerlinguistik, bei der ich mich sehr freue, dass ich sie besuchen kann. Leider hatte ich danach nicht wirklich Zeit um mit den Leuten noch Mittagessen zu gehen, weil ich mich noch ein bisschen auf die erste praktische Übung vorbereiten wollte, die ich um 13 Uhr betreuen sollte. Die Übung war zwar ziemlich anstrengend aber lief ganz gut. Den Rest des Tages durfte ich mit dem Korrigieren von Übungsblättern verbringen und ich hatte das Gefühl nur schleichend langsam voranzukommen. Abends war ich dann trotzdem ziemlich fertig und bin relativ früh ins Bett.
Freitag begann dann erstmal mit meiner wöchentlichen Besprechung mit meinem Supervisor, die eigentlich mittwochs sein sollte, die ich aber wegen des Umzugs verschoben hatte. Da hatte ich zwei kleine Erfolge. Zum einen darf ich jetzt doch Haskell statt TypeScript verwenden (wem das nichts sagt, das sind zwei Programmiersprachen und ich mag die eine irgendwie lieber) und zum anderen haben wir zum ersten mal etwas tiefer greifende Probleme diskutiert und dafür sogar das Whiteboard benutzt (das fühlte sich nach richtiger Wissenschaft an ;) ). Leider haben wir während des Gesprächs Berlin gelöscht, was ich blöd fand, weil ich da Ende des Monats noch hin fliegen will. Direkt danach gab es einen Vortrag über Programmgenerierung aus Constraints, einer Art Hobbyprojekt meines Co-Supervisors. Nachmittags habe ich meine erste Thesis Defence besucht, also die Abschlussprüfung eines Doktoranden, in diesem Fall zum Thema Computerlinguistik und historische Linguistik. Wenn ich mehr Zeit hätte wäre die Doktorarbeit sicher spannend zu lesen. So eine Verteidigung zieht sich doch deutlich und im Anschluss hatte ich noch einige Übungsblätter zu korrigieren. Wir haben die Vorgabe innerhalb von 72 Stunden Feedback zu geben, was ich bisher immer geschafft habe, wenn auch manchmal relativ knapp. Abend habe ich Haupi dann noch mit ins Pub genommen, wo sich üblicherweise jeden Freitag einige PhD-Studenten aus verschiedenen Gebieten treffen.
Samstag hatte ich dann auch endlich etwas mehr Zeit und wir sind zusammen zuerst in den Park "Slottskogen", in dem auch der "Tierpark" von Göteborg liegt. Dieser Tierpark ist ziemlich in der Mitte des Parks ein paar Gehege, in denen man typisch schwedische Tiere sehen kann. Zu den Highlights gehören natürlich die Elche, aber auch die Humboldpinguine und Robben sind sehr beliebt. So habe ich zum ersten mal einen echten Elch gesehen. Die Tiere sind doch tatsächlich recht beeindruckend. Danach sind wir, weil das Wetter noch mitgespielt hat durch den nahem botanischen Garten bis zum Naturschutzgebiet mit schönem See, das hinter dem botanischen Garten liegt. Da hat uns dann allerdings ein Regenschauer erwischt und wir mussten uns etwas unterstellen. Wegen dieses Wetterwechsels und weil es schon kurz vor Sonnenuntergang war, sind wir zum Schluss noch ins Naturhistorische Museum gegangen und haben uns eine Unmenge ausgestopfter Tiere angeschaut. Man muss aber schon sagen, so ein ausgestopfter Blauwal oder auch ein Elefant oder Elch, das sind schon riesige Tiere. Abends musste ich dann noch ein paar Übungsblätter bearbeiten während Haupi noch ein bisschen um die Häuser gezogen ist.
Heute dann ist er zurückgeflogen. Ich hoffe es hat alles ohne größere Probleme geklappt, weil er in Paris umsteigen musste. Und das ist ja bekanntlich zur Zeit etwas problematisch. Außerdem war er heute Vormittags noch unterwegs und hat fast bis zur letzten Minute Dinge angeschaut. Er kam auf jeden Fall rechtzeitig zurück, hat von mir noch frisch aufgetaute, selbst gebackenen, Zimtschnecken bekommen und ist dann zum Flughafen. Durch seinen Besuch habe ich auf jeden Fall auch gelernt, dass es noch viele spannende Museen und Co. in der Gegend gibt, wie das Radiomuseum und das Flugzeugmuseum in einem deklassifizierten Bunker in einem der Berge. Mal schaun wann ich dazu komme mir die mal anzuschaun.

09.11.2015

Elfte Woche, Torte, Kraftwerk und FSCONS

Erstmal muss ich mich entschuldigen, dass ich erst so spät dazu komme den Eintrag zu schreiben.
Diese Woche war ein kleines bisschen stressiger, als die davor, denn alle Leute waren aus dem Urlaub zurück. Am Montag habe ich ein bisschen vor mich hingewerkelt, es war aber noch ein eher ruhiger Tag. Es waren da noch nicht alle zurück in ihren Büros. Weil mein Mail-Programm die eine Mail nicht öffnen wollte, habe ich aber ein Department Meeting verpasst, was aber nicht so schlimm war, weil ja eh nicht alle da waren. Sonst war es auch der erste Tag an dem wieder Vorlesungen waren. Abends war wieder International Cafe und es gab Sahnetorte zur Feier des Gustaf Adolf Tags. Erfunden wurde die Torte aber von einem deutschen Konditor names Bräutigam, der mal eine recht berühmte Konditorei in Göteborg hatte (jetzt ist da ein Irish Pub).
Dienstag war ich dann, kurz bevor die Ausstellung aus war, noch in einer Ausstellung über Kraftwerk in einem Museum hier in Göteborg. Das Museum scheint sich allgemein ziemlich stark mit Design zu befassen. Die Ausstellung war auch sehr Design-lastig, hat aber sehr umfassend das Schaffen und mögliche Einflüsse beleuchtet. Ich hab mich sehr gefreut, dass ich noch rechtzeitig davon erfahren habe.
Mittwoch hatte ich dann endlich das Meeting, in dem ich erfahren habe, was eigentlich meine Aufgaben als Assistent in der Datenbankvorlesung ist. Die ist übrigens auch schon diesen Dienstag losgegangen, aber mein Job startet zum Glück erst nächste Woche.
Donnerstag hatte ich zum ersten Mal die Gelegenheit zum wöchentlichen CLT-Seminar zu gehen, weil ich zu der Zeit jetzt keine Vorlesung mehr habe. Der Vortrag war ein bisschen komisch, aber es folgte eine interessante Grundsatzdiskussion, was denn z.B. genau die Bedeutung des Wortes "rot" ist.
Freitag waren endlich die Photos fertig, die ich mal entwickeln habe lassen. Ich musste leider feststellen dass das hier ein ziemlich teures Vergnügen ist, aber jetzt habe ich immerhin die meisten Photos dieses Jahr zum Anschaun. Abends ist es dann erst recht nicht viel billiger geworden. Ich hatte zu viele Einladungen und am Ende war ich an dem Abend in drei verschiedenen Pubs. Zuerst hat ein Kollege das Bestehen seines Licenciate gefeiert, dann habe ich mich mit einigen anderen Doktoranden aus verschiedenen Bereichen getroffen, die ich von der Einführung für neue PhD-Studenten kenne, und zum Schluss bin ich noch zum Vor-Event eines größeren Computerevents, das Samstag und Sonntag stattfand.
Auf eben diesem Event, genannt FSCONS, Free Society Conference and Nordic Summit, war ich dann auch Samstag und Sonntag. Es gab einige interessante Vorträge und viele interessante Gespräche über Gott und die Welt. Dort habe ich dann auch in einem 5-Minuten-Vortrag kurz mein Hobby, das Sammeln alter Computer, vorgestellt.
Am Sonntag habe ich dann nebenbei noch den Schlüssel zum neuen Apartment bekommen. Das wird jetzt also auch ernst.

02.11.2015

Zehnte Woche, Herbstferien

Die letzte Woche war relativ ruhig. Das hatte verschiedene Gründe. Zum einen waren jetzt erstmal die Vorlesungen aus der ersten Study Period rum. Auch waren hier Herbstferien für Schulkind-er. Deshalb waren einige Leute nicht in der Uni sondern entweder bei ihrer Familie zuhause oder mit der Familie irgendwo im Urlaub. So auch mein Supervisor. Der war wohl an der schwedischen Ostküste. Von dort hat er mir jedenfalls ein Photo geschickt, als ich ihn gefragt habe, ob das mit dem wöchentlichen Treffen klappt. Ich habe das mal als ein Nein interpretiert.
Am Montag habe ich mich mal überwunden, die paar Filme, die ich noch unentwickelt rum liegen hatte, endlich mal zum Entwickeln in einen Photoladen zu bringen. Denn das mit dem Selbst entwickeln wird wohl bis auf weiteres nichts. Leider hat sich herausgestellt, dass die Kamera, die ich letztes Wochenende erst gekauft hatte, nach 5 Photos den Geist aufgegeben hatte. Nach einiger Internetrecherche kam raus, dass es entweder verklemmte Mechanik oder ein kaputtes Elektronikbauteil ist. Deshalb habe ich, nachdem das mit dem Göteborg Hackerspace immer noch nichts geworden ist, mich weiter umgeschaut. Und im gleichen Gebäude, in dem mein Büro ist, gibt es auch ein studentisches Elektroniklabor. Dort bin ich seit dieser Woche Mitglied und konnte schon ein paar meiner Probleme lösen, die mit ein bisschen Löten zu tun hatten. Ich hoffe, dass ich nächste Woche dann auch dazu komme mir dort die Kamera nochmal anzuschaun.
Ende der Woche habe ich dann Halloween erfolgreich ignoriert. Lediglich eine Kerze habe ich angezündet, wenn auch das nur ein schwacher Ersatz für die großen Feuer an Samhain in Irland war. Gestern war ich dann noch ein bisschen unterwegs, Ingress spielen. Und nachdem ich gestern noch ein Rezept für Kanelbullar, also die schwedischen Zimtschnecken bekommen hatte, habe ich mich mal daran ausprobiert. Allerdings erst nachdem ich meine Küchenausstattung um eine Waage und ein paar Schüsseln erweitert hatte. Das Ergebnis ist sehr lecker geworden.

26.10.2015

Neunte Woche, Workshop

Diese Woche war vor allem von einem Workshop grprägt. Der wurde veranstaltet vom Centre for Language Technology. Dort treffen sich so ziemlich alle Leute, die an der Uni in Göteborg an computerlinguistischen Dingen arbeiten. Der Workshop war von Dienstag bis Donnerstag. Und bei diesem Wokshop sollte ich mich persönlich als neuer Doktorand vorstellen und auf einem Poster meine Arbeit an meiner Lateingrammatik vorstellen. Und weil ich die letzte Woche viel anderes zu tun hatte, blieb mir für die Vorbereitung nur der Montag. Der wurde dafür ziemlich lange.
Am Dienstag habe ich dann erstmal meinen Anteil an der Kaution für die neue Wohnung gezahlt. Dafür musste ich persönlich auf die Bank und zwei Formulare ausfüllen. Den Online-Banking habe ich immer noch nicht. Und sowas wie Selbstbedienungsautomaten gibt es hier nicht. Danach bin ich schnell ins Büro um meine Ausdrucke für das Poster zu holen und dann ab zum Bus und mit dem zum Konferenzhotel. Das lag ca. 45 Minuten außerhalb Göteborgs direkt an einem See. Und direkt am See lag auch die Hoteleigene Sauna. Allerdings habe ich mich vorerst noch davon ferngehalten. Immerhin war ich ja zum Arbeiten dort. Aber bei einigen anderen Teilnehmern war sie sehr beliebt. Dafür hat mich aber auf jeden Fall mein Hotelzimmer ziemlich umgehauen. Denn ich war allein in einem Doppelzimmer mit Blick über den See. Und das Badezimmer hatte eine Glaswand so dass man direkt von der Dusche/Badewanne über den See schauen konnte. Das Programm war schon relativ dicht. Allerdings gab es natürlich die üblichen Kaffepausen um sich auch mit den Leuten in Ruhe unterhalte zu können. Das selbe auch bei den Mahlzeiten und nach dem Abendessen bei einem gemütlichen Bier. Meine persönliche Vorstellung lief, abgesehen von einem leichten Computerproblem ganz gut. Allerdings interessierten sich leider nicht so viele Leute für meine Arbeit mit Latein. Vielleicht war das doch eher eine Sackgasse. Alles in allem war das eine interessante Tagung mit ein paar spannenden Vorträgen (z.B. über die Dekodierung historische Dokumente und Chifren) und vielen netten Leuten. Die haben mich auch ganz gut aufgenommen. Dafür war ich dann aber auch am Donnerstag Nachmittag ziemlich tot.
Der Freitag ging dann mit einem Lunchseminar zu persönlichen Effizienz los. Eigentlich hatte ich nicht zu viel davon erwartet. Aber es stellte sich doch als ganz nett heraus. Es ging eher darum, den "Flow" zu finden als immer effizient zu sein. Der Rest des Freitags war relativ übliches Werkeln im Büro. Ein bisschen dies, ein bisschen das. Diese Woche bin ich aber lieber mal ins Bett als noch irgendwo weg.
Am Samstag hatte ich den Plan über ein paar Flohmärkte zu ziehen und mir ein paar Dinge, die mir abgehen, nachzukaufen. Die erfolgreichen Einkäufe beinhalten eine Hupe als Ersatz für eine Fahrradklingel, ein altes Handy mit Ladekabel damit ich nicht immer die SIM-Karte wechseln muss und trotzdem gelegentlich unter meiner deutschen Nummer erreichbar bin und ein analoger Photoapparat. Ich hatte mir überlegt sowohl eine Schreibmaschine und so einen Photoapparat zu kaufen, wenn ich eine(n) finde, die/der mir gefällt. Die Schreibmaschine hätte eine sehr kompakte Reiseschreibmaschine sein sollen. So eine hab ich diesmal nicht gefunden. Und beim Photoapparat, der sollte mir einfach gefallen. Und da hab ich tatsächlich einen gefunden. Und zwar wieder eine Minolta, diesmal aber mit Belichtungsautomatik. Am Abend habe ich dann noch, als ich eigentlich schon ins Bett hätte sollen, angefangen zu programmieren, und bin dann wohl in den erwähnten Flow gekommen. Deshalb war es dann fast 3 Uhr und ich bin ins Bett. Als ich dann im Bett war, zeigte die Uhr 2 Uhr. Manchmal liebe ich die Zeitumstellung. Auch wenn das heißt, dass es jetzt schnell bergab geht mit dem Tageslicht. Als ich ins Bett bin hat es geregnet.
Heute war dann entgegen der Erwartungen nach letzter Nacht ein sonniger aber extrem windiger Tag. Nach dem Mittagessen bin ich dann in die Stadt um erstmal im starken Wind noch ein bisschen Ingress zu spielen. Danach habe ich mich dann mit einer Freundin getroffen. Zusammen haben wir uns dann durch den Wind zu einer etwas außerhalb liegenden Kunsthalle gekämpft. Dort haben wir dann erstmal Kaffee/Tee getrunken. Nachdem wir leider nur einen zugigen Tisch neben der Türe bekommen hatten, haben wir dann noch die Kunstausstellung angeschaut. Ihr haben sie an der Kasse auch ohne Ausweis geglaubt, dass sie noch Studentin ist, aber ich musste meinen Ausweis zeigen (ja, ich bin offiziell wieder Student). Die Ausstellung war nur mäßig spannen aber gehört zur Göteborg International Biennial for Contemporary Art. Ich muss mal schaun, was es da sonst noch so gibt. Nebenbei habe ich noch erfahren, dass es bis 8. November eine Kraftwerk-Ausstellung hier gibt. Damit war es das auch schon wieder für diese Woche.

19.10.2015

Achte Woche, Vortrag und Laptop

Diese Woche war primär von einer Sache geprägt von dem Kursvortrag, den ich am Donnerstag halten sollte. Denn dafür ist die meiste Zeit am Montag und Mittwoch und natürlich auch einiges am Dienstag draufgegangen. Auch wenn ich am Dienstag wieder etwas abgelenkt wurde durch einen Kollegen, der seine Licentiateprüfung bestanden hatte und dafür nicht nur Kuchen gekauft hatte, sondern auch vom Kollegen fleißig beschänkt wurde. Für alle, die noch nicht wissen, was dieses Licentiate ist, das ist eine optionale, aber am Institut übliche Zwischenprüfung auf dem halben wege zum Doktor.
Aber wie gesagt, es ist viel Zeit für die Vorbereitung des Vortrags draufgegangen, so viel, das ich mich schon richtig daran gewöhnt hatte, Zeit mit meiner Vortragspartnerin zu verbringen, dass mir das schon fast abgeht, auch wenn wir die Zeit hauptsächlich damit verbringen mussten, uns durch ein recht theoretisches Paper zu arbeiten. Aber ich bin zuversichtlich, dass, nachdem wir erfolgreich aus dieser Prüfung hervorgegangen sind, das ganze eine Chance hat, als gute Freundschaft fortzubestehen.
Auch am Dienstag ist dann mein tatsächlich mein Dienstlaptop angekommen und ich musste mich sehr zurückhalten, mich nicht gleich darauf zu stürzen und damit rumzuspielen. Aber nach dem relativ erfolgreichen Vortrag am Donnerstag hatte ich dann doch die Woche noch etwas Zeit für die Installation. Das hat dann bis auf ein paar Kleinigkeiten auch soweit ganz gut funktioniert.
Am Freitag Abend habe ich mich mit einer Gruppe anderer Doktoranden getroffen und wir haben eine der relativ berühmt/berüchtigen Strassen in Göteborg etwas unsicher Gemacht, waren in einigen Pubs und ich bin erst relativ spät nach Hause gekommen. Deswegen habe ich am Samstag auch nicht wirklich viel gemacht
Heute war ich dann ein bisschen in der Stadt unterwegs, zuerst Ingress spielen, dann mein Arbeitslaptop aus der Uni holen um noch ein bisschen zu basteln und dann war ich noch die letzten abendlichen Sonnenstrahlen genießen im Botanischen Garten. Auf dem Nachhauseweg habe ich mich dann noch mit etwas Essen für die n"chsten Tage eingedeckt und dabei ein paar komische Sachen ausprobiert wie die Schokolade mit Salzlakritz oder den schwedischen Käse aus der Tube.

11.10.2015

Siebte Woche, Geburtstag und Wohnung

Diese Woche war ein bisschen anders als die anderen bisher, was aber primär an meinem Geburtstag am Dienstag lag. Aber ich sollte lieber am Montag anfangen. Der war etwas stressig, weil ich am Nachmittag viele Sachen gleichzeitig machen hätte sollen. Da wäre zum einen meine Vorlesung mit Hausaufgabenbesprechung gewesen. Und meine Departmentsitzung. Und ein Workshop bei Språkbanken, einem Teil der schwedischen Sprachwissenschaften, zum Thema historische, linguistische Resourcen. Ich habe mich für einen Kompromiss aus einer Stunde Vorlesung und dem Rest des Tages Workshop entschieden. Das war ganz interessant, denn so konnte ich sehen, dass die mit Schwedisch mit den gleichen Problemen kämpfen wie ich mit meinem Latein. Nach dem Workshop war dann wieder International Cafe für die internationalen Mitarbeiter an der Uni. Und danach fast unweigerlich ins Pub. Also wieder ein sehr erfolgreicher Tag.
Am Dienstag dann war mein Geburtstag. Neben einigen E-Mails, SMS und Facebooknachrichten bekam ich in der Früh einen Anruf von meiner Mutter. Weil aber Anrufe so teuer sind, und es eh irgendwann mal gemacht werden musste, habe ich erstmal ihr Skype repariert und wir konnten noch ein gutes Stückchen skypen. Und nachdem wir ja jetzt beliebig telefonieren konnten, habe ich auch gleich ihre E-Mail-Probleme behoben. So fing mein Geburtstag mit mehr als einer halben Stunde Computersupport an. Eine richtig schöne Überraschung war dann aber als mehr oder weniger zufällig während ich noch mit meiner Mutter am skypen war, noch mein Vater bei ihr vorbeikam und ich auch kurz mit ihm reden konnte. In der Arbeit kam mir dann noch ein Kollege zuvor und rief eine Fika aus. Auch kam ein Buch per Post, auf das ich schon länger gewartet hatte. Nur auf mein Dienstlaptop warte ich noch immer. Spontan habe ich dann noch eine Wohnung angeschaut. Abends hatte ich dann noch ein paar Leute aus der Uni eingeladen um meinen Geburtstag ein bisschen zu feiern. Das war ein sehr netter Abend. Ich mag die Leute hier und das macht es mir viel leichter mich an das Leben hier zu gewöhnen.
Obwohl meiner Gebursttagsfeier am Vorabend musste ich am Mittwoch relativ früh raus um einem eventuellen Mitbewohner zu erzählen, wie die Wohnung, die ich mir angeschaut hatte (und die er eigentlich auch hätte anschaun wollen, aber spontan absagen musste). Danach habe ich dann noch ein paar andere Leute an der Uni getroffen, die mit dem Gedanken spielen, eine WG zu gründen, und wir haben zusammen einige mögliche Wohnungen angeschaut. Denn das Fazit zur Wohnung von Dienstag war, dass sie für eine WG leider nicht wirklich geeignet ist, weil das zweite Zimmer viel zu klein war. Man hätte zwar dann einen ins Wohnzimmer quartieren können, aber auch das ist nicht optimal. Der Kollege hatte aber am Sonntag noch eine Wohnung besichtigt, von der er ziemlich begeistert war. Einziges Manko, die ist nur für 6 Monate zu mieten. Aber wir haben dann nochmal angefragt, ob die noch zu haben ist und haben erfahren, dass sie noch frei ist und sogar der Preis runtergegangen ist. So hatten wir spontan noch eine weitere Besichtigung wo auch ich mir die Wohnung anschauen konnte. Die Wohnung ist wirklich toll und in einer super Gegend gelegen. Wir haben dann auch fest unser Interesse angemeldet aber der Vermieter hatte noch ein paar Interessenten und wollte sich dann bei uns melden. Der Mittwoch endete dann mit ziemlicher Müdigkeit und einem kurzen Abstecher zum "Phd Pub", einem informellen Treffen für Doktoranden in Göteborg.
Donnerstag war dann eine weitere Einführung für neue Mitarbeiter und ein Freund aus Deutschland war in der Stadt um eine Konferenz in der Linguistik zu besuchen. Ursprünglich war der Plan bis zu deren Schluss um vier Uhr auf der Einführung zu bleiben, weil die angeblich erforderlich ist, und dann pünktlich zu seinem Vortrag zur Konferenz zu kommen. Allerdings stellte sich heraus, dass die Einführung ziemlich das gleiche wie die Einführung für Doktoranden war, was ein bisschen ärgerlich ist, weil ich dafür einige Sachen absagen und verschieben musste. Aber so habe ich mir das Programm bis zum Mittagessen gegeben und bin danach gleich zur Konferenz. Allerdings kam ich da gerade in der Mittagspause an, so dass ich erstmal ein paar Leuten von der Konferenz ein bisschen die Stadt zeigen durfte. Die Konferenz selbst war für mich leider eher irrelevant, denn von der Methode, die dort angewendet wird, hatte ich keine ahnung, sie scheint aber auch eher nicht für die Umsetzung am Computer direkt geeignet zu sein. Außerdem scheinen sich die Leute unglaublich lange mit minimalen Kleinigkeiten, wie der Entwicklung eines Wortes vom Mittelalter bis heute, aufzuhalten. Es gab zwar auch dort einen Vortrag zu Latein, aber der fiel ziemlich genau in diese Kategorie. Nachdem ich immer noch schrecklich übermüdet war und exzessiven Koffeinmissbrauch betrieben hatte, bin ich direkt noch vor dem letzten Vortrag nach Hause.
Am Freitag war dann Vormittags ein Vortrag in der Functional Programming Group (ihr seht, ich treibe mich ganz schön rum, auf der Suche nach höherer Erkenntnis) über eine ziemlich antike Programmiersprache namens APL. Diese Sprache zeichnet sich primär durch die Liebe für Sonderzeichen aus (OK, sie ist auch ziemlich effizient um immer wieder die selbe Operation auf einer großen Menge Daten zu machen). Inhalt des Vortrags war ein Projekt, in dem versucht wird, alte Programme, die in der Sprache geschrieben wurden, auch auf modernen Systemen effizient auszuführen, damit Banken und Firmen ihre Programme aus der Computersteinzeit weiterhin unverändert benutzen können. Nach einem netten Mittagessen mit einem anderen Doktoranden bin ich dann zum zweiten Tag der Konferenz und habe diesmal bis zum Ende durchgehalten. Ein Vortrag stach etwas hervor, weil er recht kritisch war und einige, teilweise sehr komisch anmutende, aber berechtigte, Fragen aufgeworfen hat, z.B. was ist eigentlich ein Wort oder auch eine "Construction" (die Konferenz war nämlich zu Construction Grammars). Anschließend bin ich dann wieder mit einer Gruppe von Leuten von der Konferenz durch Göteborg gezogen damit wir uns dann später noch mit ein paar anderen Leuten zum Abendessen (und anschließender Karaoke) treffen könnten. Als wir dann nach einem netten Spaziergang, unter anderem hoch zur Skansen Kronan, zum vereinbarten Treffpunk kamen, stellte sich heraus, dass sowohl ich als auch die mit denen wir uns treffen wollten, viel mehr Leute mitgebracht hatten. Daraufhin nutzte meine Gruppe von der Konferenz die Chance vor der Karaoke zu fliehen. Ich fand das mit Karaoke recht witzig, auch wenn ich nicht wirklich von meinen gesanglichen Leistungen überzeugt bin. Herausstach aber eine Sängerin aus unserer Gruppe, vor allem weil sie es schaffte ziemlich oft zu singen, indem sie andauernd Leute zu Duetten zu überreden (unter anderem mit mir bei Smells Like Teen Spirit), denn es ist eigentlich nicht erlaubt mehrmals in der Warteschlange aufzutauchen. Eigentlich wollte ich nicht zu spät ins Bett gehen, weil ich am nächsten Tag schon ausgemacht hatte, dass ich mich mit meiner Partnerin für einen Vortrag in der Vorlesung treffe, um den vorzubereiten, doch irgendwie sind wir nach der Karaoke in tiefe philosophische Gespräche versunken und so war es dann 3 Uhr als ich heimkam. Und da fand ich dann auch die Mail, dass wir die Wohnung in der Nähe von Linnéplatsen bekommen, und ich am Samstag da um 13 Uhr auftauchen sollte um den Mietvertrag zu unterschreiben.
So begann dann auch mein Samstag mit relativ frühem Aufstehen, kurzem Telefonat mit meinem zukünftigen Mitbewohner und dann schon gleich Treffen mit dem Vermieter. Zum Glück war ich erstaunlich frisch, dafür dass ich doch recht lange weg war. Damit ist es jetzt final. Ich ziehe im November aus meinem Gästeapartment und wohne bis voraussichtlich Mai in einer cooleren Gegend. So habe ich wenigstens bis zum Frühling keinen Stress mit Wohnung suchen und Umziehen mehr und kann beruhigt Weihnachten nach Deutschland kommen. Den Rest des Samstag habe ich dann wie schon erwähnt mit dem Vorbereiten des Vortrags verbracht, und essen. Denn meine Partnerin ist eine hervorragende und begeisterte Köchin. Wenn die Zusammenarbeit mit ihr immer so ist würde ich gerne noch öfter mit ihr zusammenarbeiten (aber nicht nur wegen des Kochens, sondern allgemein).
Der Sonntag war dagegen wieder eher ruhig, der einzige Tag der Woche wo ich wirklich ausschlafen konnte. Dann habe ich weiter fleißig versucht mein Schwedisch zu üben, sowohl durch die Online-Lernplatform als auch durchs Fernsehen. Denn mir wurde eine schwedische Krimiserie namens "Bron" zu Deutsch "Die Brücke" nahegelegt. Ich kann wriklich nicht behaupten, dass ich alles verstanden hätte, bei weitem nicht, aber es ist interessant und immerhin ein Versuch wert.

05.10.2015

Sechste Woche

Zuersteinmal möchte ich die schwedischen Leser meines Blogs begrüssen. Ich muss zugeben, ich war etwas überrascht, als ich herausfinden durfte, dass sich scheinbar auch einige Leute hier dafüer interessieren, was mir so die Woche über passiert.
Ich habe inzwischen mal wieder ein paar Sachen auf die Reihe gebracht. Z.B. habe ich meine erste Miete überwiesen. Das war aber irgendwie komplizierter als erwartet. Denn dafür musste erstmal eine Auszahlung von meinem Konto gemacht werden um dann das Geld wieder als Einzahlung auf das Konto der Uni zu übertragen. Ich sollte mich wohl wirklich um Onlinebanking bemühen. Aber dafür brauch ich ja nen Pass. Deshalb schaue ich, dass ich bald mal alle nötigen Dokumente zusammen bekomme (Geburtsurkunde, Personalausweis und Abmeldebestätigung in Deutschland habe ich schon, jetzt fehlen eigentlich nurnoch biometrische Passfotos und ein Meldenachweis aus Schweden - bei dem ich aber keine Ahnung hab wie der genau aussehen muss, ich werd da kommende Woche einfach mal wieder kei Skatteverkät vorbeischaun, die wissen das hoffentlich) und mir dann mal einen Termin in der Botschaft in Stockholm geben lassen. Und dann gibt es wohl einen Tag Urlaub in der Hauptstadt.
Auch habe ich jetzt eine schwedische SIM-Karte, die ich aber eher sporadisch hernehme, weil die meisten Leute immer noch eher meine deutsche Nummer haben. Damit habe ich aber, wenn ich will, wieder Internet auf dem Handy und habe unter anderem um die Stadt kennenzulernen angefangen Ingress zu spielen. Für alle, die es nicht kennen, das ist eine Science Fiction-Story über zwei Parteien, die Erleuchteten und der Widerstand, die sich um eine neue Ressource streiten, indem sie Portale an realen Orten einnehmen und halten müssen. Ist recht lstig und man kommt damit ziemlich rum.
Die Wohnungssuche wird auch etwas konkreter, nachdem sich jetzt zwei verschiedene Personen auf die Suche nach Wohnungen gemacht haben, in denen man eine WG aufmachen kann. Irgendwie gefällt mir der WG-Gedanke momentan ganz gut, auch wenn ich mich dann wohl etwas umgewöhnen muss. Die fast 55 Quadratmeter allein haben schon auch ihren Reiz.
Von der Uni aus gab es am Mittwoch eine kurze Führung durch das Göteborger Kunstmuseum mit anschließender Fika. Die Führung war stellenweise sehr interessant aber viel zu kurz.
Am Freitag war ich erst bis spät in der Arbeit und danach noch mit ein paar Leuten ein bisschen um die Häuser ziehen. Jetzt kenne ich eine Kneipe, die relativ viele spannende, aber auch sehr teure (auch für Schweden) Biere hat, aber leider nichts so spannendes aus Deutschland, ein Thairestaurant mit toller Deko aus TukTuks und ein Cafe, das 24 Stunden geöffnet hat und wo sich die Nachtschwärmer zu ihrem Mitternachtssnack treffen. Und wenn man dreist genug ist, und die Reste der anderen isst, sich kostenlos ziemlich vollfressen kann.
Am Wochenende habe ich versucht mich eher zu schonen, weil es sich nach einer aufkeimenden Erkältung anfühlte. Am Samstag abend hatte ich dann aber noch ein nettes Konzert von Atari Teenage Riot. Es war jetzt nicht der Oberhammer aber auf jeden fall schön die mal Live gesehen zu haben.
Und heute habe ich dann nochmal eine weitere Erkundungstour mit meinem Skateboard gemacht und dabei wieder Ingress gespielt. Den nationalen Zimtschneckentag (Kanelbullens dag) habe ich aber eher ignoriert. Nicht dass ich Zimtschnecken nicht mögen würde, aber ich warte damit lieber auf die nächste Fika.
In letzter Zeit habe ich mich auch sehr über die erste Post aus Deutschland gefreut. Sollte ich jemandem, der mir Post schicken will, vergessen haben, meine Adresse zu geben, dann möge er mir bitte bescheid geben oder einfach meine Adresse
googeln (In der Hinsicht scheint Schweden eine interessante Ansicht zur Freigabe persönlicher Daten zu haben). Ich freue mich immer riesig über Post, auch wenn ich bisher auch noch nicht zum Schreiben gekommen bin, und mein Briefkasten sieht, wenn er leer ist, immer so traurig aus. Ich habe aber immerhin schon Briefmarken gekauft, jetzt muss ich nurnoch ein paar Briefe oder Postkarten schreiben.

27.09.2015

Fünfte Woche

Diese Woche bin ich etwas rückfällig geworden und habe ein paar Second Hand-Läden und Antiquariate durchstöbert. Jetzt habe ich eine neue Schallplatte mit irischer Musik, ein paar schwedische Bücher und ein Paar Hanschuhe. Die sind auch inzwischen ganz praktisch, denn gerade in der Früh ist es doch teilweise recht frisch beim Radfahren.
Am Dienstag abend war der offizielle Empfang für internationale Wissenschafter durch die Bürgermeisterin von Göteborg. Danach bin ich noch mit ein paar Leuten, die ich vom International Cafe kannte, zu einem Pub. Abends habe ich dann prompt vergessen meine Wohnungstür abzusperren und mein Rucksack mit Laptop, der im Gang lag, hat sich entschieden mich zu verlassen. Oder so ähnlich. Zum Glück ist sonst nichts verschwunden außer dem Rucksack, meinem zum Glück nicht so teuren Laptop, einer Regenhose, einem Päckchen Schafkopfkarten und meiner Hausaufgabe für Donnerstag. Ich hab überall geschaut, ob ich ihn vielleicht doch nur irgendwo hingelegt habe "wo ich ihn garantiert wieder finde", denn dann sind die Dinge auch immer verschwunden. Aber nachdem er nicht mal im Gefrierfach war, muss ich wohl annehmen, dass er entgültig weg ist, und demnächst der Polizei einen vermissten Rucksack melden. Aber wenigstens hatte ich eine kleine Ausrede, warum meine Hausaufgabe nicht so gut war. Nicht das alte "vom Hund gefressen".
Damit galt es dann Mittwoch und Donnerstag die Hausaufgabe nochmal zu machen und zu präsentieren. Freitag habe ich dann herausgefunden, dass ich aktuell nur Mitarbeiter und kein Student bin, das ändert sich hoffentlich bald und ich kriege wieder Rabatte. Nachmittag gab es dann erstmal Kuchen weil ein anderer Doktorand seine erfolgreiche Verteidigung hatte (das kommt momentan öffter vor und dann spendiert man Wohl dem Institut leckere Kuchen und Torten) und im Anschluss einen Vortrag zu einem Auslandsaufenthalt in Japan. Memo an mich Selbst: Ich sollte auch schaun, dass ich in der Zeit ein paar mal für ein bisschen Zeit nochmal woanders hinkomme (oder vielleicht auch nur nach Irland). Ach ja zwischenzeitlich haben wir, heisst die Institutssekretärin und ich versucht, meine Reisekosten für die Summer School in Malta diesen Sommer in das Computersystem einzutragen. Das weigerte sich aber und wir haben es erstmal vertagt.
Nachdem ich in der Früh nicht wirklich aus dem Bett gekommen bin, habe ich etwas länger gearbeitet und mich dann abends der Abschiedfeier der Kollegin mit dem Japanvortrag angeschlossen, die gleich am Samstag nach Spanien weitergereist ist. Seit Dienstag Nacht kontrolliere ich paranoid, ob meine Türe abgesperrt ist. Gerade wenn ich ein bisschen was getrunken habe.
Am Samstag hatte ich dann eine seit längerem versprochene Führung zu interessanten Plätzen in Göteborg durch eine Kollegin. Das war hauptsächlich der (Floh-)Markt in Kvibeg (gesprochen Kviberij, die schwedische Aussprache ist manchmal sehr komisch. Anmerkung: Es heißt auch Schött und nicht Kött. Was habe ich mir da nur angetan). Zum einen ist es ein Markt für alles mögliche an Lebensmitteln und Bedarfsgütern aus aller Welt, zum anderen eine Art Flohmarkt für Geschirr, Technik und diverses, was nur von einem Laster gefallen sein kann. Leider oder zum Glück war mein Laptop nicht dabei. Dafür gab es sehr skurile Szenen wie der Mann im Anzug, der eine Kettensäge ausprobiert.
Zwischendrin haben wir noch ein bisschen wegen Wohnungen geschaut. Es gibt doch einige sehr schicke und nicht zu teure. Wahrscheinlich ist eher das Problem, die dannauch zu bekommen. Es kann leicht passieren, dass ich jetzt doch noch das WG-Leben kennen lernen darf.
Zum Schluss sind wir noch in die Innenstadt, haben dort die Markthalle angeschaut, in der es auch eine Bayerische Bude gibt (d.h. ich habe wenn das Heimweh zu groß wird immerhin eine Quelle für Leberkäs) und haben den Tag in einem (veganen) Kaffee ausklingen lassen.
Heute war wieder Hausaufgabe angesagt, ein bisschen Schwedisch auf Duolingo geübt und entspannt.

20.09.2015

Vierte Woche, wie die Zeit vergeht

Jetzt ist schon die vierte Woche in Schweden rum. Ich bin also schon seit knapp einem Monat hier.
Am Montag habe ich es tatsächlich geschafft, ein Bankkonto zu bekommen, hatte dafür aber auch die Unterstützung des Human Resources Officers des Departements, die mich persönlich zu ihrer Stammbank begleitet hat. Nach einiger Diskussion und mehrfachem Vergleichen der Bildchen gültiger Ausweispapiere mit meinem Personalausweis haben sie den dann doch auch akzeptiert. Nur für Kreditkarte und Onlinebanking brauche ich wirklich besagte ID kort. Aber immerhin kann ich jetzt zwischenzeitlich mein Gehalt kassieren und die Miete zahlen. Ich arbeite aber trotzdem schon daran, eindlich einen Pass zu beantragen. Die Frage ist nur, soll ich ihn in Göteborg beantragen, 700 Kronen (ca. 70 Euro) mehr zahlen und länger warten, oder schaue ich, dass ich einen Tag frei bekomme und nach Stockholm fahre? Ich muss mich wohl mal wegen Urlaub erkundigen.
Am Mittwoch wollte ich eigentlich nach der Arbeit noch Sachen für die Vorlesung vorbereiten, die ich höre. Dann hat mir mein Bürokollege aber von einem Vortrag zu freier Software erzählt, zu dem ich dann statt dessen hingegangen bin. Danach ging es noch zu einem Plausch in ein Pub genannt "
Steampunk Bar". Jetzt weis ich auch, dass es hier sowas gibt. Und danach ging es dann noch ins Kino, die letzten zwei Folgen Dr. Who der achten Staffel in 3D anschaun.
Freitag war die Einführung für die neuen Doktoranden an der Uni. Das ging den ganzen Tag von 9 bis 16 Uhr und hatte alle möglichen Informationen für in- und ausländische Doktoranden. Es gab mal wieder viel Kaffee (was auch nötig war, so früh morgens) und leckeres Essen. Und wie ich es nicht anders erwartet hatte, fand sich auch danach wieder eine Gruppe, die in ein Pub weitergezogen. Ist dort haben wir dann an einem schwedischen Musik-Pubquiz teilgenommen und, trotz sprachlicher und kultureller Einschränkungen, 19 von 41 Punkten gemacht.
Und am Samstag musste ich dann meine Bude in Ordnung bringen, da ich ein paar Leute zu einer kleinen Einweihungsparty eingeladen hatte. Meine Wohnung eignet sich wunderbar dazu Leute einzuladen (auch wenn man davor etwas aufräumen muss) und es war ein sehr schöner Abend. Heute war ich eher ziemlich faul, habe den Abwasch gemacht und bin, um wenigstens ein bisschen an die frische Luft zu kommen, ein bisschen durch Göteborg geradelt.

13.09.2015

Woche Drei, eher unspannend

So, jetzt ist auch die dritte Woche rum. Viel getan hat sich nicht. Ich hoere weiter meine erste Vorlesung. Nebenbei habe ich jetzt hoffentlich alle Accounts bekommen, die ich brauche. Ich kann mich auch endlich für Kurse anmelden. Für Schwedisch ist es leider zu spät, die Kurse sind alle voll. Dafür habe ich angefangen auf einer Onlineplatform ein bisschen Schwedisch zu lernen. Das macht sogar ziemlich Spass, auch wenn die Übungssätze in Sprachkursen meist unfreiwillig komisch sind.
Das einzige akkute Problem, das ich noch habe, ist ein Bankkonto zu bekommen. Und einen Reisepass hätte ich evtl. noch holen sollen bevor ich nach Schweden gezogen bin, denn das wird scheinbar doch ein bisschen aufwändiger, den hier zu bekommen. Aber das Problem mit dem Bankkonto löst sich hoffentlich auch bald auf, denn in einer Bankfiliale haben sie mir an sich versprochen, dass es bei ihnen möglich ist, ein Konto zu eröffnen, auch wenn man keine schwedische ID-Karte hat. Nur wäre ein Konto langsam echt praktisch, immerhin sollte die Miete auch irgendwann gezahlt werden. Zum Glück ist das momentan noch kein Problem.
Gestern bin ich zum ersten Mal ans Meer geradelt. Leider ist das Wetter dann ziemlich schnell schlechter geworden. Aber ich hab ja noch ein bisschen Zeit das zu wiederholen.

06.09.2015

Zweite Woche und ein bisschen Alltag

So, meine zweite Woche in Schweden ist 'rum und es wird wieder Zeit meine neusten Erlebnisse zu beschreiben. Diese Woche war im Vergleich zu letzter Woche schon ein gutes Stück ruhiger. Die meiste Zeit war ich diese Woche tatsächlich im Büro. Ausnahme war lediglich am Mittwoch wo wir ein Division Retreat hatten. Dazu sind die meisten Mitglieder unserer Arbeitsgruppe für einen Tag in eine etwas außerhalb liegende Villa gefahren, die der Uni gehört und sehr schön an einem See liegt, und haben ein paar Vorträge angehört, etwas diskutiert und wieder ziemlich viel und lecker gegessen.
Zum Glück habe ich am Dienstag ein günstiges Fahrrad gefunden und kann mir damit ein bisschen das schlechte Gewissen abtrainieren. Ich will nicht wissen, von welchem Laster das Rad gefallen ist, aber zusätzlich zum Fahrrad habe ich die halbe Familiengeschichte des Jugoslawen gekriegt, bei dem ich das Fahrrad gekauft habe. Mit meiner Neuerwerbung bin ich dann auch am Mittwoch gleich die nette Strecke von 20 Kilometern zur genannten Villa geradelt.
Ebenfalls am Dienstag war ein Spieleabend des PhD counsil, sowas wie die Fachschaft für Doktoranden. Leider hat sich weder eine Schafkopf- noch eine Doppelkopfrunde gefunden. Aber sonst war es recht lustig. Als ich danach abends nach Hause kam, hatte ich im Briefkasten dann auch schon den Brief mit meiner Personnummer. Damit bin ich offiziell in Schweden angemeldet.
Am Donnerstag hatte ich dann meine erste Vorlesung seit langem "Types for Programms and Proof" (ich muss auch als Doktorand für 60 Credits Kurse belegen) und eine Besprechung zum Thema Lehre. Ich muss aber voraussichtlich ers frühestens im Frühjahr als Teaching Assistant anfangen. Donnerstag abend habe ich dann meinen ersten Versuch unternommen, Kontakt mit dem Hackerspace in Göteborg aufzunehmen. Der teilt sich die Räume mit einer Fahrradselbstreparaturwerkstatt und am Donnerstag war niemand für den Hackerspace sondern nur Leute zum Fahrradreparieren da.
Freitag hatte ich erst ein Gespräch mit meinem PhD Supervisor in dem er mir erzählt hat, dass er es sehr gut fände, wenn ich bald mal zwei Paper veröffentliche. Danach habe ich (dank Personnummer) endlich meine Keycard für die Uni bekommen (die aber noch nicht funktioniert, weil der zuständige scheinbar schon im Wochenende war).
Samstag hat es dann ziemlich durchgeregnet und ich habe das Haus nicht verlassen. Zum Glück hatte ich genug zu tun, weiter mein Zeug, mit dem ich hier angekommen bin zu verräumen, Wäsche zu waschen und Dinge für die Uni zu lesen.
Heute habe ich dann nochmal übers Internet versucht Kontakt mit den Leuten vom Hackerspace aufzunehmen. Das hat dann auch dazu geführt, dass ich spontan eine persönlich Führung bekommen habe. Der Hackerspace ist relativ klein, momentan ziemlich ausgestorben, aber ich denke da könnte was draus werden. Nebenbei hab ich diese Woche erfahren, dass es im November in Göteborg auch einen kleinen (Hacker-)Kongress gibt. Den werde ich mir, wenn möglich, auch mal anschaun.

30.08.2015

Ankunft und erste Woche

Hallo liebe Leute, um euch etwas ueber mein neues Leben in Schweden auf dem Laufenden zu halten, habe ich beschlossen mein Blog aus meiner Zeit in Irland wiederzubeleben.
Und damit wird es auch schon Zeit mit dem Bericht anzufangen. Also, vor etwas über einer Woche verlies ich München nachdem ich alle Dinge aus meiner Wohnung in Kisten verpackt (bzw. am Schluss eher geschmissen) hatte und die ersten Habseligkeiten, die unbedingt sofort mitmussten, in das Auto meiner Mutter verpackt hatte, mit eben diesem. Leider war das Auto viel kleiner als ich gehofft hatte, weswegen ein Haufen toller Dinge noch darauf wartet, nach Schweden verfrachtet zu werden. Aber immerhin ist meine Kaffeemaschine und so manch anderes schon mit mir angekommen.
So begaben wir uns zu zweit auf die lange Fahrt nach Schweden, mit einem kurzen Zwischenstopp in einem netten Landgasthof bei Rostock, über Dänemark nach Schweden und dort nach Göteborg. Dort kamen wir Samstag Nachmittag an und begaben uns zu dem Hotel, wo ich meine Wohnungsschlüssel für das Gästeappartment, das ich für den Anfang von der Uni organisiert bekommen habe, abholen sollte.
Ich bekam das Kuvert und wir fuhren zum Appartment. Leider mussten wir dort feststellen, dass ein wichtiger Teil fehlt, und zwar der Transponder für die Haustüre. Ratlos begaben wir uns wieder zum Hotel und der ebenso ratlose Mann im Hotel versuchte telefonisch irgendetwas zu erreichen. Leider ist das Guesthousing der Göteborg Universitet am Wochenende nicht erreichbatŕ. Die durch die Fahrt eh schon angespannte Stimmung wurde so nicht wirklich besser.
Nicht klüger als davor fuhren wir wieder zur Wohnung und fanden einen netten, wenn auch etwas vorsichtigen (er meinte etwas von Einbrechern in der Gegend) Nachbarn, der uns immerhin ins Haus lies, damit wir die Wohnung anschauen konnten. Nachdem ich ihm zeigen konnte, dass ich einen Schlüssel fÜr die Wohnungstür habe, war er dann auch beruhigt.
Die Wohnung ist sehr schön groß, modern und hell, und wenn sie nicht so teuer wäre, ein Traum. Jedenfalls darf ich die ersten vier Monate erstmal hier wohnen. Über die Feuertreppe direkt bei der Wohnung konnten wir dann auch das Autoausladen und nach kurzem herumprobieren stellte sich heraus, dass man auch ohne Schlüssel über die Treppe in das Haus "einsteigen" kann. Es ist aber ein sehr komisches Gefühl, in seine eigene Wohnung "einbrechen" zu müssen. Wir beendeten dann den Tag mit einer Pizza von der nächsten Pizzabude, die dann aber wohl leider der Grund für die Magenverstimmung der letzten Woche war. Am Sonntag schrieb ich den Leuten bei Guesthousing eine E-Mail wegen des fehlenden Schlüssels und den Rest des Tages verbrachten wir mit Sightseeing. Zum Glück spielte da noch das Wetter mit und wir hatten noch einen sehr schönen Tag bevor meine Mutter am Montag schon wieder zurück nach München fuhr. Eigentlich wollte sie länger bleiben, aber weil ich einen sehr vollen Plan für die erste Woche hatte und aus ein paar anderen Gründen ist sie leider schon früher zurück.
Am Montag musste ich dann zum ersten Mal um 8:30 Uhr in die Uni um mich mit dem Betreuer meiner Promotion zu treffen und ein paar Formalitäten zu klären. Danach ging es dann gleich zu meinem ersten Workshop als Doktorand, dem diesjährigen SemDial, genannt goDial, einem Workshop zu Semantik und Pragmatik in Dialogen. Dort traf ich dann gleich einige vertraute Gesichter von der diesjährigen ESSLLI in Barcelona. Der Workshop, oder eher die Konferenz, hatte alles was man sich wünchschen konnte. Einige spannende Vorträge, reichlich Kaffeepausen und viel kostenloses Essen. Zwischendrin konnte ich dann noch den fehlenden Schlüssel abholen. Am Abend nach den Vorträgen gab es noch einen Empfang mit Freigetränken und im Anschluss wurden wir noch von einer ortsansäßigen Doktorandin, die die Party gecrasht hatte, zu einem vegetarischen Restaurant und einem netten Pub geführt. Am Dienstag ging der Workshop größtenteils so weiter wie am Tag vorher. Hinzu kam eine sehr interessante Poster-Session und ein Konferenzdinner in einer Festung oberhalb von Göteborg. Also noch mehr kostenloses Essen und Trinken. Danach ging es noch in einer Bar und zum Schluss wieder in das Pub vom Vortag. Nachdem ich die letzte Tram verpasst hatte, durfte ich gleich mal ausprobieren wie lange es dauert nach Hause zu laufen. Am Mittwoch, dem letzten Tag des Workshops ging es nur bis mittags und begann mit einer Fika, einer ausführlichen Schwedischen Kaffeepause, meist mit einer kleinen Mahlzeit. Danach verbrachte ich die ersten Stunden im Büro bevor ich mich auf den Weg zu Skatteverket, der schwedischen Steuerbehörde, zu machen um mich offiziell anzumelden und meine Personenkennnummer zu beantragen, ohne die in Schweden gar nichts geht. Abends ging es zum ersten Mal zum Einkaufen in den lokalen Lidl und anschließend habe ich zum ersten mal in meiner Wohnung gekocht.
Nach diesem dreitägigen Workshop folge dann am Donnerstag ein weiterer eintägiger Workshop, diesmal nicht direkt in der Uni sondern in einem relativ noblen Hotel. Es gab wieder spannende Vorträge von diesmal sehr renomierten Wissenschaftlern, kostenloses, Mittagessen und Kaffeepausen. Man könnte, wenn man will, ein Schema erkennen. Zum Schluss gab es einen Abstecher an die Hotelbar über den Dächern Göteborgs und ein nettes Dinner in einem türkischen Restaurant.
Freitag war dann wirklich der erste Tag im Büro, und da mein Betreuer nich da war machte ich mich weiter mit den Gepflogenheiten der Schweden und der Uni vertraut, oder versuchte es zumindest. Nachmittags unternahm ich dann den ersten Versuch ein Fahrrad zu kaufen, aber der erste Fahrradmechaniker, der mir empfohlen wurde, hatte gerade nichts vorrätig und die benachbarte Werkstatt schien mir eher unsympatisch und unseriös. Also rückte ich unverrichteter Dinge wieder ab und kaufte mir statt dessen erstmal eine Prepaidkarte für den ÖPNV. Bisher hatte ich mir ganz dekadent Einzelfahrten direkt in der Tram per Kreditkarte gekauft. Das wurde aber auf Dauer eindeutig zu teuer. Abend war dann der erste Teil eines zweitägigen (bzw. eigentlich dreitägigen) Festivals genannt Electronic Summer, mit einigen in der Schwarzen Szene relativ bekannten Bands wie VNV Nation und Project Pitchfork. Irgendwann mitten in der Nacht kam ich dann heim und beschloss erstmal am Samstag richtig auszuschlafen. So geschah es auch und nach einer kleinen Mahlzeit ging es dann zum zweiten mal zum bereits genannten Festival. Am Sonntag wurde wieder ausgeschlafen und den Rest des Tages verbrachte ich mit Gegend erkunden und einkaufen (ja, hier haben sie sehr liberale Öffnungszeiten). Leider haben nicht alle Geschäfte sonntags so lange offen, weswegen ich einige Geschäfte die Tage nochmal besuchen will. So z.B das Geschäft für Braubedarf (Bier ist hier wirklich schrecklich teuer, selbst brauen ist eine gute Alternative) und der Second-Hand-Laden, der vielleicht ja auch Fahrräder hat. Die nächste Woche sind auch schon wieder ettliche Termine geplant.

14.04.2011

Lieber, hoffenrlich geneigter, Leser. Dieser Eintrag ist möglicherweise der letzte, den ich hier in Irland verfasse. Zwar bleiben mir noch ein paar Wochen in diesem Land, aber die Motivation hier meine neuesten Erlebnisse zu beschreiben hat, nachdem sie doch erstaunlich lange erhalten blieb, in letzter Zeit doch stark nachgelassen. So habe ich trotz dessen, dass sich auch den in den letzten Wochen einiges erzählenswertes ereignet hat, es nicht geschafft hier davon zu berichten. Das werde ich jetzt versuchen nachzuholen, kann aber nicht mit Betsimmtheit sagen, ob ich es noch einmal über mich bringe hier etwas zu hinterlassen.
Inzwischenliegt die Vorlesungszeit hinter mir. Nun bleiben mir noch ein paar Wochen um mich auf meine Klausuren vorzubereiten und hoffentlich erfolgreich zu bestehen. Mit dem Ende der Vorlesungszeit endete für mich auch die Zeit mit der International Student Society. Zum letzten Ausflug in den Dublin Zoo kam außer mir eh kein anderer ausländischer Student, so ging ich allein mit dem "Kommittee" der International Society in den Zoo. Das hatte dann den Vorteil, dass ich großzügig eingeladen wurde, was bei zwei Pubbesuchen an diesem Tag sehr angenehm war. Zum Ende des Jahres gab es dann noch eine Abschlussparty der International Student Society. Dort hatte ich, neben einer Menge Freigetränke, die Ehre als "most typical german" ausgezeichnet zu werden. Besonders gelobt wurde meine Pünktlichkeit. Was sonst an mir typisch deutsch sein soll, habe ich nicht herausbekommen. Am letzten Tag des Semsters fand dann auch der Trinity Ball statt, angeblich Europas größte Privatparty mit ca 6000 Gästen. Zusätzlich spielten auch einige international bekannte Bands. So hatte ich das Vergnügen zum vielleicht letzten Male The Streets live zu sehen. Zusätzlich hatte ich zu diesem Anlass besuch von meinem Bruder. Dieser "Ball" war auf jeden Fall etwas, was man einmal in seinem Leben mitgemacht haben sollte, auch wenn ich noch nie so viele so betrunkene Leute auf einem Haufen gesehen habe.
Überhaupt hatte ich in den letzten Wochen einiges an Besuch. Zunächst kam ein Freund von mir spontan zu Besuch, mit dem ich nicht wirklich gerechnet hatte. Ebenso leistete mir meine Mutter eine Woche Gesellschaft und ich hatte mit ihr die Gelegenheit nach Glendalough und in die Wicklow Mountains zu fahren. Glendalough ist eine Klosterruine in der Nähe von Dublin, die vor allem führ ihren gut erhaltenen Rundturm und ein altes irisches Kreuz bekannt ist. Anschließend nutzten zwie Freundinen die Gelegenheit mich zu besuchen und ein paar Tage Urlaub in Dublin zu machen. Und direkt im Anschluss kam dann mein Bruder zum Trinity Ball und für ein paar nette Tage in Dublin. Mit fast allen Besuchern bin ich wieder nach Howth gefahren, dem schönsten Eckchen in der Umgebung Dublins. Und jedes Mal entdeckte ich etwas neues. Einmal eine schmale Treppe, die an den Klippen in eine kleine Bucht hinunterführt, das nächste mal habe ich es geschafft einen der Hügel in der Mitte zu besteigen und letztendlich habe ich das sehr versteckt gelegene Megalithgrab gefunden.
Jetzt bleibt mir nur noch einen letzten Besuch abzuwarten und die Klausuren zu überstehen bevor es für mich endgültig wieder zurück nach München geht. Einerseits freueh ich mich schon wider, in Deutschland, Bayern, besonders München zu sein. Andererseits werde ich schon wehmütig, da ich hier viele nette Leute kennengelernt habe, die ich ungern verlassen möchte.
Ich habe es übrigens auch endlich geschafft neue Photos auf meine Webseite zu stellen. So von dem Ausflug in die Wicklow Mountains, ein paar Bilder aus dem Zoo undneue Bilder von Howth und aus dem botanischen Garten.

20.03.2011

Endlich komm ich mal wieder rechtzeitig zum blogschreiben. In der letzten Wochewar auch genug los. Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, war diese Woche St. Patricks Day, der Nationalfeiertag der Iren. Und plötzlich spielt ganz Dublin, das manchmal doch eher zu Langeweile neigt, komplett verrückt. Aber ich greife etwas vor. Was aber erwähnt werden muss, ist, dass deswegen am Donnerstag keine Uni war. Also bot sich der Mittwoch an, etwas zu unternehmen. Erstmal stellte sich nur die Frage, was? Nicht ganz die wahrscheinlichste Idee aber die richtige Entscheidung, war es zum Abschlusskonzert des Uniorchesters zu gehen. Sie haben ein paar nette Stücke gespielt, auch wenn ich wieder feststellen musste, dass ich mit Mozart relativ wenig anfangen kann, aber "Valse Triste" von Sibelius war ziemlich großartig. Zusätzlich habe ich auf dem Konzert wieder einmal meine lieben Franzosen bzw. Französinnen getroffen, was immer ein Garant für einen schönen Abend ist. So ergab es sich, dass wir nach dem Konzert noch nach Temple Bar, quasi dem Schwabing Dublins, gezogen sind, und bis tief in die Nacht auf einer Pre-St. Patricks Party gefeiert haben. Da wurde dann auch ausgemacht, wo man sich denn am nächsten Morgen zur Parade trifft.
Wie ausgemacht trafen wir uns dann am nächsten Morgen um 11 Uhr um uns die Parade anzuschaun. Auf dem Weg durch die Stadt war schon überall der ober erwähnte Wahnsinn zu sehen. Wir suchten uns ein nettes Plätzchen wo wir die Parade gut sehen konnten. Und warteten, bis sie vorbei kam ... über zwei Stunden. Die Parade war noch durchgeknallter als die ganzen feierwütigen Iren und Zugereisten. Zwar kamen immer wieder, wie zu erwarten war, eine Marsch- oder Dudelsackkapelle vorbei. Dazwischen aber kamen Leute in den wildesten Kostümen vorbei Die ganze Parade basierte dieses Jahr nämlich auf einer Kurzgschichte, die wohl irgendwie von der Jagd auf den Big Black Dog od Depression handelt. So kamen Vampire, wilde Tiere und sogar ein rosa Höllenhund vorbei. Einen Eindruck kann man sich mit Hilfe der gefühlten 10000 Photos machnen, die ich gemacht habe.Nach der Parade trennten wir uns f¨r kurze Zeit und wollten uns später nochmal auf einen Pint treffen. Blöderweise habe ich dann die anderen im Getümmel nicht widergefunden und mich etwas selbst in des Gewühl in Temple Bar geschmissen.
Am Freitag war ich dann doch relativ fit und ging brav in die Uni, was sich bei mir am Freitag nicht wirklich lohnt. Dafür habe ich mich, dann nach meiner Vorlesung bequatschen lassen, zu einer Probe für ein Tanz-"Flashmob" zu kommen. Am Montag werde ich sehen, wie das wird.
Am Samstag hieß es dann leider wieder früh aufstehen. Denn ein Ausflug nach Newgrange stand auf dem Programm. Newgrange ist wohl eine der bekanntesten Sehenswürdigkeit in Irland. Von außen sieht das ganze aus wie ein grüner Hügel mit einer Steinfront. Im Inneren befindet sich dann eine "Grabkammer", die sogar noch vor den Pyramiden von Gizeh gebaut wurde. Auch ist das ganze exakt auf die Wintersonnwende Ausgerichtet, das heißt, ca. am 21. Dezember scheint die Sonne bei Sonnenaufgang durch eine kleine Öffnung direkt in die Kammer. In Irland gibt es noch einige solcher exakt ausgerichteter Gräber. Teilweise sind sie auch auf andere Tage wie die Tagundnachtgleiche oder Sommersonnwende oder auch auf den Sonnenutergang statt des Sonnenaufgangs, ausgerichtet. Soviel zur Theorie. Nur sollte der Ausflug in aller Herrgottsfrühe um8 Uhr am College starten. Um viertel nach 8 waren , dann alle da, nur nicht der Bus. Nach viel Rumtelefoniererei der Organisatoren kam dann der Bus schon um halb 10 und es konnte losgehen. Newgrange ist auf jeden Fall beeindruckend, vor allem auch, wenn man in der kleinen Grabkammer steht und weiß, dass sich tonnenweise Stein und Erde über einem lagern, und das ganze vor über 5000 Jahren gebaut wurde.
Nach Newgrange ging es nach Trim, eine kleine Ortschaft in der Nähe, in der es wohl die gröste Festung Irlands gibt. Es ist auch tatsächlich eine beeindruckende Festung, die man heutzutage mehr oder weniger als Ruine besichtigen kann. Angeblich wurden dort auch Szenen aus Braveheart gedreht. Abends ging es dann erschöpft nach Hause zurück.
Von den letzten Tagen gibt es einen Haufen neuer Photos auf der Webseite.

13.03.2011

Je näher es hier in Irland dem Ende zugeht, es sind nurnoch ein paar Wochen Vorlesungen und danach nur noch Zeit zum Lernen und die ganzen Klausuren, desto stressiger wird es irgendwie. Und deshalb werden meine Einträge hier auch immer seltener. Eine Sache, die mich etwas in Athem hällt, ist, dass jetzt ein Haufen Leute mich besuchen kommen wollen. Das freut mich zwar ziemlich, aber langsam wird es fast unmöglich, für alle Leute Zeit zu finden. Letzte Woche hatte ich auch Besuch und durfte mich als Stadtführer üben. Das schöne daran ist vor allem, dass man so einen Haufen Sachen macht, die man im normalen Alltag nicht machen würde. Dafür ist die Zeit, wo ich Besuch habe, aber auch immer etwas teurer als sonst. Ich habe aber auch wieder ein paar wunderbare Sachen entdeckt. Z.B. die Chester Beatty Library in Dublin. An sich eher ein Museum mit einer wahnsinnig beindruckenden Sammlung von Handschriften aus aller Welt. Die Sammlung reicht von fast 2000 Jahre alten Bibelfragmenten bis hin zu buddhistischen Texten und Koranhandschriften. Zusätzlich ist dort noch eine Ausstellung mit persischen Buchmalereien des Schahname, des persischen Buchs der Könige. Auf jeden Fall ein beeindruckendes Erlebnis. Aber solche Sachen findet man nur, wenn man versucht, anderen die Stadt zu zeigen. Zusätzlich zu diesem kurzen Eintrag gibt es ein paar neue Photos aus Kilkenny, vor allem viele aus der Tropfsteinhöhle.

27.02.2011

Wer auf das Datum des letzten Eintrags schaut, wird fetsstellen, der Herbert wird nachlässig. Jetzt schafft er es nichtmal einmal die Woche in sein Blog zu schreiben, um den Lieben an ihren Bildschirmen von seinem spannenden Leben in Dublin zu erzählen. Aber immehin gibt es jetzt was neues aus dem fernen Dublin.
Das letzte Wochenende war eher langweilig. Der übliche Samstagstrip und am Sonntag faul rumhängen. Dafür war ich am Dienstag auf eine Geburtstagsparty von Leute die ich nicht kannte in einem Nightclub eingeladen. Trotzdem wurde lustig gefeiert und getrunken. Blöderweise hatte ich auf dem Nachhauseweg einen Platten und habe dann, weil ich trotz dessen geradelt bin, ich hatte leider keine wirklich Alternative als mehrere Stunden Fußmarsch, hab ich zusätzlich meinen Mantel geschrottet. Fahrrad fahren in Irland ist der reine Luxus. So musste ich schon wieder einen Haufen geld in Ersatzteile investieren. Dafür bekommt man immerhin unkaputtbare deutsche Markenqualität. Nächstes Problem war, dass ich am nächsten Morgen wieder früh raus musste, denn es ging darum, ein Ticket für den Trinity Ball zu erringen. Das scheint eine Mischung aus Rockfestival und riesigem Ball direkt im College zu sein. Da muss man auf jeden Fall mal dabei gewesen sein, denke ich, auch wenn einige Iren nicht so begeistert klangen. Aber immerhin spielen The Streets dort. Also nach wenigen Stunden Schlaf leicht verkatert aufgestanden, mit Kaffee etwas Leben eingeflöst und festgestellt, Internet geht nicht. Nach ca 30 Minuten panischem Auf- und Abrennen und Alternativen suchen ging es dann doch plötzlich wieder. So habe ich es dann erfolgreich geschafft Karten zu bekommen. Dafür war der rest des Tages eher mäßig erträglich. Am Samstag habe ich dann mein Fahrrad repariert, zum Glück ohne mich übermäßig zu verletzten. Denn das brauchte ich um heute um neun Uhr am Collegen zu sein. Zu so einer unchristlichen Zeit fährt bei mir leider noch kein Bus. Also heute Früh um vor acht das Haus verlassen und zum College geradelt. Dort dann fetsgestellt, dass ich viel zu früh dran war und mir mit einem Schokodonut und Kaffee immerhin ein kleiners Frühstück und einen zweiten Kaffee, denn ohne Kaffe verlasse ich nie das Haus, gegönnt. Um neun dann endlich den Bus nach Kilkenny, das Ziel des heutigen Tages, bestiegen und los gings. Endlich mal wieder raus aus Dublin und ein bisschen was von Irland sehen. Auf dem Programm standen eine Tropfsteinhöhle, das Kilkenny Castle und eine Kathedrale mit begehbarem Rundturm. Es war ein etwas stressiger, aber gelungener Ausflug, vor allem weil das Wetter größtenteils wunderbar mitgespielt hat. Jetzt hab ich erstmal wieder eine mehr oder weniger freie Woche vor mir, und hoffe, dass ich es schaffe vielleicht die ein oder andere Radtour mit meinem frisch reparierten Fahrrad zu machen.

16.02.2011

In der letzten Woche durfte ich das klischeehafte Erasmusstudentenleben etwas erleben. Ich hatte das Vergnügen auf zwei Hauspartys eigeladen zu werden. Es war sehr lustig und sehr karaokelastig. Aber ich halte es ein bisschen wie Dendemann, ich singe nicht gut, aber ich singe gerne. Nur gibt es für Partys in Irland das kleine Problem, dass es hier keine Institution wie Alkoport gibt.
Abgesehen vom Feiern mache ich weiter mit meinem Training. Sowohl Radfahren als auch Schwimmen macht mir zur Zeit ziemlich Spaß. Zu mindest wenn das Wetter mitspielt. Momentan regnet es ein bisschen, aber ich finde es ist bei weitem nicht so schlimm wie ich mir nach bisherigen Erzählungen ausgemalt hatte.
Diese Woche ist auch internationale Filmwoche im College. Gestern wurde "Die fetten Jahre sind vorbei" gezeigt. Beim Alpenpanoramo im Film hatte ich ein bisschen Heimweh. Heute wurde ein netter koreanischer Film gezeigt.

10.02.2011

In letzter Zeit hat sich doch einiges bei mir getan. Deshalb bin ich auch länger nicht zum schreiben gekommen. Zunächsteinmal habe ich das Projekt Fahrrad v2 gestartet. Ich habe endlich wieder ein Fahrrad und noch wurde es mir nicht gestohlen. Jetzt muss ich nur noch an meiner Fitness arbeiten. Zusätzlich habe ich angefangen hier in Dublin schwimen zu gehen. Wenn man schon beim Hochschulsport direkt in der Uni ein kostenloses Schwimmbad hat, muss man das soch irgendwie auch nutzen. Jetzt muss ich nur meine Trägheit überwinden und das mit dem Radfahren und Schwimmen durchziehen. Aber nicht nur sportliche Aktivitäten haben sich aufgetan. Plötzlich bin ich auch in einer Rollenspielgruppe gelandet. Ich scheine wirklich so nerdig auszusehen, dass ich prompt gefragt wurde, ob ich mitspielen will. Rollenspielen auf Englisch wird aber noch eine ziemliche Herausforderung. Wir sind zwar in der Gruppe drei Deutsche aber dem einen Iren zuliebe, der sich auch dahinein verirrt hat, wird halt auf Englisch gespielt. Kaum studiert man schon mal über vier Monate in Dublin lernt man nach und noch doch einige neue nette Menschen kennen. So hat es mich gestern mit einem Italiener und einigen Franzosen zunächst auf eine Chinesische Neujahrsfeier in der Uni und danach noch in einen Club verschlagen. Auf jeden Fall ein sehr schöner Abend.

01.02.2011

Ersteinmal muss ich mich jetzt ausheulen. Leider konnte ich letztes Wochenende nicht am Trip nach Cork teilnehmen. Man hat kaum feste Termine, aber wenn man mal welche hat, dann kolidieren sie mit irgendwas coolem. Wenigstens war der Grund, warum ich nicht mitkonnte kein schlimmer. Aber blöd ist es trotzdem. Aber ich hatte nunmal eine Karte für ein Konzert. Und zwar in der Christ Church Cathedral, einer sehr schö,nen Kirche. Die Band war Clannad, die sehr schöne, ruhige, irische Musik macht. Als ich erfahren hab, dass sie auch noch mit Anuna, einem irischen Chor, auftreten, war ich begeistert. Alles in allem ein tolles Konzert an einem tollen Ort. Der Anfang dieser Woche war dafür wieder sehr arbeitsaufwändig. Mit der Abgabe heute ist aber wenigstens das letzte Semester, mal abgesehen von den Klausuren, abbgehakt. Das neue Semester, ist wie erhofft, recht entspannt, was aber meiner Motivation leider nicht übermäßig zuträglich ist.

26.01.2011

Letztes Wochenende war ich mit der International Student Society im Guinness Storehouse, der ehemaligen Mälzerei, in der uns die Iren erzählen, wie man richtig Bier braut (bzw. das was sie so als Bier bezeichnet). Wenn man aus München kommt und schon ein paar Brauereien von innen gesehen hat, eher unspektakulär und ziemlich teuer. Dafür war Freibier im Preis inbegriffen. Nächsten Samstag fährt die Society, leider ohne mich, nach Cork. Dafür hab ich am Freitag Abend Konzertkarten.
Heute habe ich mal wieder beim polnischen Laden um die Ecke vorbeigeschaut. Ich mag den Laden, denn dort bekommt man all die Sachen, die man vom Festland gewohnt ist. Z.B. richtiges Brot, nicht nur dieses ungetoastete Weißbrot. Und erstaunlicherweise sehr viel deutsche Sachen z.B. Milka Schokolade Marzipancreme (war heute leider aus) bis Dallmayr Kaffee. So werd ich auch weiterhin ab und zu dort vorbei schaun um ein Stückchen Heimat haben zu können. Wo ich richtige Semmeln und Leberkas herbekomme, hab ich aber leider immer noch nicht herausgefunden.

18.01.2011

Nach den Feiertagen in München, melde ich mich wieder aus Dublin. Rückflug hat problemlos funktioniert, war also nicht so wackelig wie der Flug nach München. Die ersten drei Tage habe ich mich dann gleich in meinem Zimmer eingesperrt und nur an einer Abgabe gerbeitet, die dringend fertig werden musste. Kaum war das am Samstag geschafft, musste ich ein bisschen raus. Nachdem das Wetter mitspielet, gings am Samstag ein bisschen ans Meer. Am Sonntag musste ich mich dann schon auf mein neues Semester vorbereiten. So musste ich erstmal schaun, dass ich irgendwie einen brauchbaren Stundenplan hinbekomme, ohne etwas zu vergessen. Dnach war nurnoch Zeit für eien Spaziergang durch den Phoenix Park. Der Park ist einfach riesig und hat ein paar traumhaft schöne Stellen. Gestern ging dann das neue Semester los. Nochmal 12 Wochen Vorlesung, und dann ist das Ende schon echt nahe. Mehr gibts momentan nicht zu erzählen, außer dass dieses Semester zum Glück etwas entspannter ist, als das letzte. Ich habe diese Semester nur 4-5 Vorlseungen, mal sehen. Ich glaube damit lässt sich ganz gut leben.

19.12.2010

Gestern war mein letzter Abend in Dublin vor der Winterpause. Aber was macht man an so einem Abend? Klar, man geht auf den German Weihnachtsmarkt. Zu finden in den Docklands, genauso wie im Oktober das Dublin Oktoberfest. Die Iren mögen scheinbar die deutsche Kultur. Viele der Buden waren scheinbar wiklich aus Deutschland angereist. Sonst war es ein typischer Weihnachtsmarkt, viel Speis und Trank, ein paar Stände mit Andenzeugs, Weihnachtsschmuck und was man sonst noch so alles verschenken kann. Und natürlich zu absolut überteuerten Preisen. Danach ging es ins Kino, "Tron 3D" stand auf dem Programm. Eigentlich wollte ich den Film direkt am Kinostart gestern anschaun, aber da kam ein Pub dazwischen. Der Film war grafisch einfach atemberaubend. Vom 3D-Effekt bin ich aber weiterhin nicht wirklich überzeugt. Ich finde nicht, dass es mehr als eine nette, kleine Spielerei ist. Sonst will ich nicht zu viel vom Film verraten, vielleicht will ja noch jemand, der das hier liest, den Film anschaun. Jetzt bleibt mir nurnoch eins zu sagen. Fin.

15.12.2010

Wahnsinn wie die Zeit vergeht. Ich bin schon seit drei Monaten in Irland, das erste Semester ist fast zuende und Weihnachten steht auch plötzlich vor der Tür. Außerdem geht es für mich bald mal wieder nach München. Aber davor muss auch noch ein bisschen was überstanden werden. Einerseits habe ich noch eine Projektabgabe am Freitag und zweitens muss ich mir seit neuestem die Wohnung mit einem weiteren Bewohner teilen. Und der bzw. die mag mich scheinbar nicht übermäßig. Regelmäßig pisst sie mir vor die Tür und so wird der Weg durch die Wohnung immer wieder zum Abenteuer. Aber ich will ihr keine Vorwürfe machen. Es ist schon nicht leicht, ein junger Hund zu sein. Auch geht das ganze nur bis Weihnachten, dann darf sie zur kleinen Nichte meines Vermieters umziehen. Für mich bleiben also noch ein paar etwas stressige Tage hier in Dublin und dann kann ich hoffentlich drei Wochen Ferien in München geniesen, hoffe ich zumindest.

07.12.2010

Nach den eher weniger schönen Erlebnissen letztens mal wieder was angenehmeres. Ich habe es letztes Wochenende dich tatsächlich geschafft von Irland mehr als Dublin und Umgebung zu sehen. Und es hat sich gezeigt, dass es sich wirklich lohnt in der International Student Society zu sein. Denn die hat am Wochenende einen Trip nach Belfast und Umgebung veranstaltet. Nachdem Dublin in letzter Zeit wenig mehr als Kälte und Schnee zu bieten hatte, eine wirklich tolle Sache. Los ging es Freitrag Abend, nach einer leicht abenteuerlichen Fahrt zum College, die öffentlichen Verkehrsmittel fuhren immernoch eher sporadisch. Das es auch anders geht, bewies uns das Busunternehmen und der Busfahrer, der uns trotz widriger Straßenzustände sicher durch halb Irland kutschierte um uns später am Abend in Belfast am Hostel abzusetzten. Nach sehr kurzer Zeit um unser Gepäck zu deponieren ging es dann gleich mal ins nächste Pub. Für Abendessen war es schon zu spät, aber die Iren leben auch nach dem Motto, sechs halbe sind auch ein Schnitzel. Als das Pub Sperrstunde hatte sollte es weitergehen in einen Nightclub. Nur war alles etwas verplant. Statt dessen ging es nochmal in eine andere Bar, für etwa eine Stunde. Auf dem Weg waren die Straßen wie leergefegt. Das lag wohl daran, dass alle Leute nicht unterwegs, sondern schon in der Gaststätte ihres Vertrauens waren. Das war wohl auch der Grund, warum es nahezu unmöglich war mit unsere Gruppe, immerhin fast 50 Mann/Frau, einen Ort zu finden, in dem noch Platz war. Das gelang uns dann doch noch und wir landeten in der schon erwähnten Bar. Plötzlich war ich dort umgeben von großen Tafeln, die mir ein kühles Getränk anpriesen, ein Erdinger Weißbier. Ich konnte nicht widerstehen, trotzdem war es ein komisches Gefühl ca 1400 Kilometer von daheim ein heimatliches Bier zu trinken. Ich bestellte also eine "Erdinger Schneeweiße", nur wusste der Barman nicht was das ist, daraufhin zeigte ich fast verzweifelt auf das Schild auf dem es groß geschrieben stand. Irgendwann dämmerte es ihm dann und er meinte nur "Oh, snowbeer". Irgendwie kammen wir dort mit einem komischen Kauz ins Gespräch, der zwar merklich älter war als wir, uns aber einen angeblich tollen Nachtklub empfahl und uns darauf hinwies, dass in Belfast die Leute gerne Hasch rauchen. Davon war aber nicht wirklich etwas zu merken. Es war trotzdem ein nettes Gespräch. Als auch diese Bar schloss ging es dann doch in einen Nachtclub, wieder nur für kurze Zeit, denn um spätestens 3 Uhr macht scheinbar Irland zwangsläfig dicht. Wie fielen nach diesem Abend erschöpft ins Bett, denn am nächsten Morgen ging es relativ früh weiter. Auf dem Programm standen Dunluce Castle, eine gewaltige Schlossruine an der Küste, der Giant's Causeway, eine Basaltformation mir nettem Märchen, so wie die Hängebrücke von Carrick-A-Rede. Davon schafften wir zwar nur die ersten zwei, wenn auch nur eingeschränkt wegen Schnee und Eis, aber zwischenzeitlich war es richtig warm und sonnig. Auch ist interessanterweise im Norden weniger Schnee als in Dublin. Die Brücke hatte schon geschlossen und wurde aufn Sonntag verschoben, aber auch das Ersatzprogramm, die Bushmill Distillery hatte zu, wegen des Wetters. Warum auch immer eine Distillery Probleme mit dem Wetter hat... Statt dessen ging es also wieder zurück nach Belfast und wir hatten etwas Zeit die Stadt zu erkunden. Mich hat es mit einem Grüpchen auf dem Christmas Market vor dem Rathaus verschlagen. Im Grunde ein Weihnachtsmarkt wie jeder andere, aber doch irgendwie schön sich an einem Glühwein aufzuwärmen. Nach einem Snack bei McDonalds sammelte sich die Gruppe wieder und es ging wieder Los, auf der Suche nach einem Pub. Nur war die Lage an einem Samstagabend noch aussichtsloser. An einer Bar mussten wir sogar wieder weiterziehen, weil dem Türsteher die Turnschuhe von einem in der Gruppe nicht gepasst haben. Nach einer ziemlichen Odyssee durch das Zentrum von Belfast, übrigens abgesehen von den Pubs wieder wie ausgestorben, kamen wir dann doch noch in ein richtig gemütliches Pub. Dort wurde erwartungsgemäß eine ganzschöne Menge Bier konsumiert, diesesmal aber kein Deutsches sondern eher Guiness und Harp, das regionale bier Nordirlands. Als auch dieses Pub wieder schloss, kam erneut die Frage auf, wohin jetzt? Einer der anderen Pubgäste empfahl uns eine "Bar" und meinte wohl etwas von Klopfen, was aber etwas untergegangen ist. Als wir da ankamen, wo die "Bar" sein sollte, war da aber nur eine verlassene Straße, überall die Rollläden heruntergelassen. Wir sahen, aber wie ein paar andere Läte auf einen der Rollläden zugingen und klopften. Der besagte hob sich und ein Kopf tauchte auf. Kurzer Blick links und rechts und schon waren die Läte verschwunden und der Rollladen wieder herunten. Wir klopften also auch und uns wurde aufgetan. Gegen eine Gebühr von 5 Pfund durften wir also auf eine Art Party in einem Etablisment, das scheinbar Tagüber eine Gallerie ist. Der Barmann war zugleich auch der DJ und die Getränkepreise waren horrend. 3 Pfund für ein halbes Pint (ca. 284 ml) belgisches Bier. Ich wusste garnicht, dass Bier in so kleinen Mengen abgefüllt wird. Trotzdem war es noch lustig dort, vor allem mit dem Grüpchen, das so lange durchgehalten hat. Allerdings mussten wir nach einiger Zeit wieder feststellen, dass in Belfast selbst scheinbar illegale Parties um 3 Uhr Sperrstunde haben. Was allerdings auch nicht so schlecht ist, denn m nächsten Tag ging es ja weiter. Zum Frühstück gab es Pfannkuchen und danach gab es eine Stadtrundfahrt durch Belfast. Ich hatte stellenweise ein sehr komisches Gefühl, denn man fährt durch eine ruhige Stadt mit friedlichen Vorstädten und bekommt erzählt, dass dier vor einigen Jahren noch haufenweise Menschen starben. Naürchlich kratzte die Rundfahrt auch nur an der Oberfläche der Geschichte der Stadt und der Sehenswürdigkeiten. Nach diesem schnellen Überblick ging es erneut an die Küste um dort doch noch die Hängebrücke anzusehen. Irgendwie hatten sich alle etwas mehr erhofft, es war aber trotzdem auch dor sehr schön. Die Irische Küste ist einfach immer beeindruckend. Nach einem Kaffepäschen ging es zum Bus und leider schon wieder zurück nach Dublin. Aber auch das schönste Wochenende mit netten Leuten und schönem Wetter muss enden. Und so wartet schon wieder der Alltag der kommenden Woche. Aber immerhin sind es nur noch zwei Wochen bis zum Ende des Semesters und dann geht es statt in den Norden in den Süden.

01.12.2010

Der ganze Tag heute läuft beschißen. Ich muss mich jetzt mal aushäulen. Eigentlich sollte heute Open Day sein, also Tag der offenen Tür. Deshalb fallen normalerweise alle Vorlesungen aus. Der wurde aber wegen des schlechten Wetters abgesagt. Daraufhin bekam ich von einem Dozenten eine Mail, das heute Vorlesung wäre. Von 13-14 Uhr. Nur wusste ich nicht wie es mit anderen Vorlesungen ausschaut. Also bin ich brav um 9 zur ersten Vorlesung in der Uni gewesen. Nur war ich scheinbar der einzige Verrückte, der in die Uni gekommen ist. Also bin ich, als fleißiger Student in den Rechnerraum um mein Datenbankprojekt zu machen. Soll aus unerfindlichen Gründen eine Oracle-Datenbank werden. Also versucht ich mich zum Datenbankserver zu verbinden. Fehlanzeige. Ging nicht. Ca. zwei Stunden später habe ich dann zur nächsten Vorlesung geschaut, die natürlich auch ausgefallen ist. Also Alternativen für Oracle gesucht. Dann musste ich wie eigentlich schon öfter schmerzhaft feststellen, dass man hier im Uninetz so sehr auf Sicherheit achtet, dass man scheinbar nur surfen kann, und auch das nur über einen Proxy. Also mussten alle meine Versuche, per SSH auf irgendeinen externen Rechner, z.B. die Informatikrechner in der LMU, zu kommen, scheitern. Da war ich schon so frustriert, dass ich bei Facebook bekanntgegeben habe, dass ich diese Uni verabschäue. Danach trieb mich mein Hunger dazu mir etwas zu essen zu kaufen. Dafür brauchte ich aber Geld. Nur waren irgendwie alle Geldautomaten in erreichbarer Nähe außer Betrieb oder gaben mir ohne genaü Begründung einfach kein Geld. Erst nach dem ca. fünften Versuch hatte ich dann Geld und konnte mir etwas zu essen holen. Nach dem Essen, dann in die einzige Vorlesung, die wirklich stattfand. Ich war der einzige Teilnehmer. Nach diesem tollen Tag wollte ich dann nur heim. Nur kam kein Bus. Nach ca einer Stunde nahm mich zwar ein Bus mit, aber nur zwei Haltestellen und teilte dann mit "der Gesammte Busbetrieb in Dublin ist eingestellt". Nachdem ich einen Kaffee getrunken hatte und die Busse immernoch nicht fuhren, bin ich zwangsläufig in die Uni zurück. Falls ihr nichts mehr von mir hoert, dann bin ich wohl nie mehr nach Hause gekommen.

29.11.2010

Mir ist kalt! Ich weis, dass ich ein Warmduscher bin, aber ich will jetzt ruheulen. Wer hat dieses blöde Gerücht vom warmen Irland und Golfstrom und so in die Welt gesetzt? Ich werde ab und zu gefragt, was ich mir so von Irland erwarte(t habe). Zuersteinaml viele neue Erafhrungen. Die habe ich auf jeden Fall. Dann wollte ich viele neue nette Leute kennenlernen. Ist auf jeden Fall in Arbeit, mit guten Aussichten. Auch wollte ich Zeit um mir ganz Irland anzuschaun. Das Land ist ja sooo klein. Erstens stehe ich mir selbst im Weg, weil ich zu viel ffür die Uni tue und zweitens können schon 10 Kilometer ein fast unüberbrückbares Hinderniss sein, wenn man kein Fahrzeug zur Verfügung hat. Und als letztes hatte ich einen schnee- und eisfreien Winter erwartet. Und was habe ich? Seit drei Tagen Schnee! Und nicht nur so nieselnd und sofort wieder schmelzend. Nein, der blieb gleich liegen, und da die hier in Irland scheinbar noch weniger Winterdienst haben als München, haben sich fast alle Straßen in spiegelglatte Rutschbahnen verwandelt. Es macht keinen Spaß einen Fuß vor die Tür zu setzten. Zum Glück muss ich das morgen, und wenns gut läft am Mittwoch nicht. Dann kann ich mich bei Dauerheizen in meiner Bude verstecken und meine Uniaufgaben machen. Grr! Irgendwas lustigeres wird mir schon einfallen. Die Iren finden den Schnee jedenfalls toll. Ich wünsche ihnen viel Spaß damit.

26.11.2010

Heute Abend hab ich einen Vortrag von Hans Kamp, wohl einem der wichtigsten Wegbereiter der Formalen Semantik angehört.Ich dachte, dass ich die Grundlagen eigentlich schon gelernt haben sollte. Nur waren die Grundlagen dieses Votrags weit über dem was ich in der Semantik-Vorlesung hatte. Halt typisch Uni, man lernt nur wirklich, wenn man selbständig zusätzlich zur Vorlesung Bücher liest. So war es leider nicht so leicht dem Vortrag zu folgen. Nach dem Vortrag habe ich mir das Buch, das ich von Kamp habe, signieren lassen. Dabei habe ich mich ein bisschen mit ihm unterhalten. Angenehm mal wieder ein Gespräch auf Deutsch zu führen. So bin ich dann irgendwie mit ein paar Dozenten und Prof. Kamp in einem Pub gelandet. Dort wurde ich genötigt auf deren Kosten etwas zu trinken. Danach schleiften sie mich noch zu einem, nach meiner Meinung, sündteuren Italiener. Hauptspeise 18 Euro, Weine die Flasche nicht unter 30 Euro. War aber nicht so schlimm, da ich am Schluss auch dort nichts zahlen musste. Es lohnt sich also auch manchmal sich Dozenten anzuschließen, wenn sie was trinken gehen. Und nebenbei hat man noch sehr interessante Gespräche über Gott und die Welt. Z.B formale Semantik, die Finanzkriese und Wittgensteins böse Kommentare über Cantor. Alles in allem zwei schöne Abende hintereinander.

25.11.2010

Heute schönen Tag gehabt. Zuerst die Erstausgabe vom Steppenwolf in der Unibib entdekt. Danach erfolgreich einen Brief geschrieben. Vielleicht werden noch viele folgen. Bei Interesse einfach bei mir melden. Am Abend dann einen nicht ganz so interessanten Vortrag über Konsolenhacking gehört. War viel zu oberflächlich und stellenweise einfach falsch, z.B. bei C64 Kopierschutz. Danach mit den Leuten von DUCSS ins Pub. Kostenloses Essen und ein nettes Gespräch über Compiler und Garbage Collection gehabt.

23.11.2010

Zeit mal wieder in mein schönes Blog zu schreiben. Es gibt zwar nicht wirklich neues, aber ich hab versprochen, regelmäßig was von mir hören zu lassen. Mein Zustand ist weiterhin gröstenteils Müde. Meine Abgabe für Compilerbau war erfolgreich, wenn ich auch mal wieder mehr als nötig getan habe. Aber immerhin funktionierte mein Programm. Scheinbar im Gegensatz zu anderen. Inzwischen bin ich dabei irgendwie mein Fuzzy-Zeug hinzubekommen. Am Sonntag war ich im Museum für moderne Kunst. Nicht übermäßig interessant. Aber ich finde Museumsbesuche sollten eh wie Spaziergänge sein. Einfach mal durchflanieren und wenn mal was interessant aussieht stehenbleiben und ein bisschen anschaun. Also ein sehr spannendes Wochenede: Fuzzy Logic und Museum. Aber mehr war bei dem Wetter momentan nicht drin. Und das Museum war immerhin kostenlos. Nachdem ich nichtmehr in mein ICQ kam hatte ich auch letzte Woche die Wahl, entweder meine Eeepc upzudaten oder gleich neu zu installieren. Seit gestern hat er nun ein neues Arch Linux. Hat erstaunlich gut funktioniert.

15.11.2010

Es hat wieder eine Woche gedauert, bis ich mich hier mal wieder zu Wort melde. Wie schon erwähnt war letzte Woche Reading Week. Und die habe ich mit Schlafen und ein bisschen für die Uni Programmieren verbracht. Nicht besonders spannend. Das Wetter war auch stellenweise arschkalt und sogar richtig unwetterhaft. Trotzdem gibt es hier immer wieder ein paar traumhaft schöne Tage. An denen verstehe ich wieder, warum ich unbedingt hier her wollte. Wenn es kalt und ekelhaft draußen ist und ich nur in meiner Bude hocke, wünsche ich mir manchmal nur, ich könte bald möglichst nach München zurück. Aber an schönen Tagen kann ich raus und das Land genießen. Und das hab ich letzte Woche immerhin zweimal geschafft. Am Mittwoch bin ich wieder ans Meer gefahren. Es ist einfach traumhaft einfach mit dem Bus ans Meer fahren zu können. Ein richtiges Meer ist so ziemlich das einzige, das München fehlt. Ich bin diesmal nicht nach Howth sondern nach Dun Laoghaire, südlich von Dublin, gefahren. Da bin ich den ganzen Tag herumgewandert. Dort habe ich auch wieder zwei sogenannte Martello-Tower entdeckt. Der eine ist sogar der echte James Joyce-Turm. In dem hat er wohl einige Zeit gewohnt. Mit den zwei Auf Howth kenne ich nun vier von den irgendwie faszinierenden Rundtümen. Gestern war der zweite Tag an dem ich mir frei genommen habe. Ich bin in die Stadt gefahren um ein paar Besorgungen zu machen. Neuer Lesestoff musste her. Und es ist ein echter Luxus, dass man hier auch sonntags Einkaufen kann. So hat es mich irgendwie ins College verschlagen und ich habe für alle, die es interessiert ein Haufen Photos geschossen auf denen ihr sehen könnt wo ich einen Großteil meiner Zeit verbringe. Danach wollte ich noch in die City Gallery, aber nachdem Dublin sonntags um 17 Uhr pauschal Feierabend zu machen scheint, wurde daraus nichts. Ich werde schaun, dass ich die nächsten 34 Tage noch schön hier verbringe und dasnn sehen der gewogene Leser und meine Wenigkeit uns vielleicht in München. PS: Maggi, jetzt solltest du immerhin den Tag wissen, an dem ich ankomme

Hier die Links zu den neuen Photos:
College
Dun Laoghaire - Sandycove

08.11.2010

Ich überwinde einmal mehr die Trägheit und hinterlassehier mal wieder das Neuste aus Dublin. Der Tag heute war nicht besonders ergiebig, eher ziemlich faul. Das liegt wohl daran, dass diese Woche am TCD die sogenannte Reading Weak ist. Das ist wie Ferien, nur hoffen die Dozenten, dass man in der freien Zeit selbständig was lernt. Ein bisschen weltfremd. Immerhin habe ich gestern und heute nicht nur Computergespielt sondern auch ein bisschen an einer Projektarbeit gearbeitet. Alles aber nicht besonders spannend. Dafür war ich am Samstag mit der International Student Society beim Malahide Castle. Ein nettes, altes Schloss außerhalb Dublins. Außerdem kommt man bei solchen Aktionen doch immer mit netten Leuten ins Gespräch. So hab ich mich etwas mit einem Schweizer über Literatur (was er studiert) unterhalten. Eigentlich war geplant, dass wir nach der Schlossführung den Park mit eigenem botanischen Garten anschaun. Der war aber leider schon geschlossen. Also sind wir ins nächste Pub. Dort und auf der Heimfahrt habe ich mich mit netten Leuten unterhalten (unter anderem einer Münchnerin) was dazu geführt hat, dass ich mit denen anschließend noch ins Kino gegangen bin. Der Film Due Date (zu deutsch Stichtag) war ganz lustig aber relativ belanglos. Sonst hatte ich letzte Woche noch eine Abgabe, was dazu geführt hat, dass ich ein paar Tage relativ wenig geschlafen habe. Das wars auch soweit schon wieder von mir.
PS: Es gibt zwei neue Bildchen unter:
Malahide

02.11.2010

Dann erzähl ich mal wieder ein bisschen was für alle die, die es interessiert. Gestern war ich im Kino, habe mir Social Network angeschaut. Netter Film. Vor allem der Schluss was herrlich, eine Szene, die jeder kennt, der in einem sozialen Netzwerk aktiv ist. Aktualisiern, warten auf Antwort, Aktualisiern... Heute hab ich mir die St. Michans Church angeschaut. Hatte die Hoffnung ein bisschen wasüber diesen ominösen St. Michan rauszufinden. Google ist da nicht besonders ergiebig. Und der Name verfolgt mich jetzt scjon seit ca. 3 Jahren, seit ich Ulysses gelesen habe. Dort wird ein St. Michans Land beschrieben, das eine Art Mischung aus Paradies und Schlaraffenland ist. Genau kann ich mich aber nicht mehr erinnern. Die Kirche ist ganz nett, hat ein paar Kuriositäten, wie eine Orgel auf der Händel gespielt haben soll, als er zur Prämiere seines Messias in Dublin war. Man munkelt sogar, er hätte den Messias auf dieser Orgel komponiert. Über Michan hab ich nichts herausgefunden, außer, dass er ein Däne gewesen sein könnte. Dafür hab ich die Führung durch die Grüfte mitgemacht. Bzw. was heißst mitgemacht? Ich war der einzige Teilnehmer. Dadurch, dass ich den detschen Flyer in der Hand hatte als ich das Ticket gekauft habe, müssen wie wohl herausbekommen haben, dass ich Deutscher bin. Also wurde ich gleich zu Beginn gefragt, wo ich herkomme, Deutschland, Österreich, Schweiz, und anschließend aus welcher deutschen Stadt, war ziemlich schnell klar, dass ich Münchner bin. Erstaunlicherweise kam diesmal nichts von wegen Oktoberfest sondern gleich die nächste Frage: FC Bayern, 1860 oder Unterhaching. Da kannte sich also einer aus. Als ich halbwegs wahrheitsgetreu, weil mich eigentlich Fußball überhaupt nicht interressiert, aber ich früher eher zu den Löfen tendiert hatte, 1860 geantwortet hatte, war er sehr zufrieden, denn von den Bayern scheint er relativ wenig zu halten. Nach dieser kleinen Plauderei ging es um die Kirche herum und hinunter in eine der Grüfte. Vorsichtshalber die Tür festgekettet, damit sie nicht zufallen kann und dann gleich zu den Highlights der Kirche: Mumien. Durch die methanhaltige Luft und das Kalksteingemäer bleibt dort angeblich alles ziemlich erhalten. Die älteste ist, sagt man ca. 800 Jahre alt und ein Kreuzritter. Ich hatte die Ehre ihm die Hand schütteln zu dürfen. Soll Glück bringen. Ist aber ein sehr merkwürdiges Gefühl etwas so altes, und noch dazu eine Leiche zu berühren. Aber mal schaun, vielleicht bringt es mir ja wirklich Glück. Als nächstes kamen wir an ein Famieleingrab der Familie Hammilton, ziemlich bekannt in Irland. Ich hatte auch schon von einem Hammilton gehört. Immerhin ist ein Uni-Gebäude nach ihm benannt. Er war ein wichtiger Wegbereiter der Quantenphysik. Mein Führer ist für sowas aber nicht zu begeistern. Er bleibt bei, wie er meinte, "Football and Rock'N'Roll". Als nächsts ging es in eine andere Gruft. Kaum war ich drunten, meinte er, er müsse kurz nachschaun, ob noch jemand die Führung mitmachen will. Es war schon ein mulmiges Gefühl allein im fast tausen Jahre alten Gemäer einer Gruft zu stehen. Als er wieder da war zeigte er mir noch ein paar der Räme, erklärte mir, dass die meisten noch potentiell von ihren Eigentümern benützt werden könnten und es deshalb in ihren Grüften kein Licht gibt, aber ein paar Grüfte sind aufgelassen, deshalb darf man die Beleuchten. Er wies auf ein Paar Schädel hin, die herumlagen, und sagte, die Leute aus California mögen sowas. Zum Schluss hatte er nochmal ein Highlight, Rebellen. In Irland geht garnichts ohne Rebellen. Hier liegen also drei beerdigt, die in Irland eine Französische Revolution nachspielen wollten. Das ganze ging schief und sie wurden zu Tode verurteilt. Aber die Richter hatten sich was schönes ausgedacht. Mal schaun, ob ich das noch hinkriege: Erhängt aber noch am Leben gelassen, danach an lebendigem Leibe die Gedärme herausgeschnitten, danach verbrannt und zum krönenden Abschluss noch viergeteilt. Wie war das mit der guten alten Zeit? Danach ging es durch, inzwischen strömenden Regen heim zum mittagessen.

01.11.2010

Nun ist der Monat Oktober vorbei. Zeit für ein paar Statistiken. Insgesammt habe ich ca. 1050 Euro ausgegeben. Davon waren nur 300 Euro Miete. Ungefähr 200 Euro hat mich der Kurztrip nach London gekostet, ca. 22 Euro habe ich fü Kaffee ausgegeben, ca. 110 Euro für Busfahrkarten. Das Fahrrad hat mich mit Licht, Werkzeug, Luftpumpe, etc. insgesammt 100 Euro gekostet. Im Durchschnitt habe ich ca 23 Euro pro Tag ausgegeben.

PS.: Das Fahrrad wäre in 37,135 Tagen abgezahlt gewesen. Leider ist es Samstag Abend schon von mir gegangen.

30.10.2010

Der Monat neigt sich dem Ende zu, Halloween ist nahe und mir ziemlich egal. Übermäßig viel hat sich in letzter Zeit nicht getan. Ich hab endlich geschafft meine letzte Seminararbeit für München fertig zu schreiben. Aucxh funktioniert mein Fahrrad inzwischen. Ich bin schon drei mal zum College geraelt. Nur hab ich mir ausgerechnet, dass ich jetzt noch 38,135 Tage mit dem Fahrrad statt mit dem Bus fahren muss, damit sich das Fahrrad rentiert hat. Ich hoffe nur, dass ich und mein Fahrrad das durchhalten. Die Freude über den freie Montag wird dadurch wieder ausgeglichen, dass ich kommenden Montag in die Uni muss. Allerheiligen ist hier leider kein Feiertag. Sehr viel mehr gibt es momentan nicht zu erzählen.

25.10.2010

Wieder sind ein paar Tage vergangen. Ich bin jetzt schon üer einen Monat in Irland. So lange war ich noch nie aus München weg. Inzwischen stellt sich leider doch des öfteren sowas wie Wehmut ein. Von mir aus würde ich manchmal am liebsten gleich wieder nach München zurückfliegen. Sonst gibt es außer dem bisschen Heimweh nicht viel neues. Die letzten Tage hab ich hauptsächlich mit Uni-Zeug verbracht. Es gibt sowohl hier schon einiges zu tun als auch noch die Seminararbeit für München. Samstag Abend war ich zwar weg, aber allein ist sowas immer etwas blöd und wirklich kennen gelernt hab ich auch noch niemand. Mal schaun was die Zukunft so bringt. Nebenbei hab ich auch noch mein Fahrrad herzurichten. Die Gangschaltung funktioniert inzwischen größtenteils, aber das blöde Hinterrad mag nicht so wie ich will. Muss ich wohl schaun, dass ich demnächst richtiges Werkzeug und vielleicht ein paar passende Ersatzteile bekomme. Immerhin hatte ich heute frei, weil Bank Holliday ist.

21.10.2010

Nach einer halben Ewigkeit stehen die ersten Bilder aus Irland bzw London online. Zu finden ist das ganze unter
www.pietaetskirsche.de/gallerie bzw. direk hier:
London
Botanischer Garten
Howth
St. Annes Park

20.10.2010

Jetzt bin ich schon länger nicht mehr zum schreiben gekommen. Letzten Donnerstag hab ich mir ein gebrauchtes Fahrrad gekauft und am Freitag endlich geschafft es heimzubringen. Dabei musste ich feststellen, dass es daran noch viel zu tun gibt um es wieder herzurichten. Freitag Abend musste ich mich zwangsläufig nochmal mit meiner Seminararbeit für München beschäftigen. Leider daauert sowas doch immer länger als einem Lieb ist. Samstag Vormittag ging es dann zum Flughafen um dann am Nachmittag in London anzukommen. Damit begann dann ein richtiges Abenteuer. Denn ich musste irgendwie zum Hostel finden. Ich hatte zwar eine Anfahrtsbeschreibung und einen Plan der Umgebung. Blöderweise fuhr die Tube, die ich brauchte, genau an diesem Wochenende nicht. Zusätzlich wusste ich nicht, ob ich mit meinem Ticket auch Bus fahren durfte. Zwangsläfig musste ich aber dann Bus fahren, was, wie ich nachher erfahren habe, mit dem Tagesticket kein Problem ist. Kaum hatte ich das ganze unter Zeitdruck bewältigt, da ich eigentlich schon längst im Hostel eingecheckt haben sollte, ging es weiter. Ich hatte nur Zeit für eine kleine Mahlzeit a la McDonalds und dann gings weiter zum Konzert der "Einstürzenden Neubauten", dem Grund weswegen ich überhaupt nach London geflogen bin. Die U-Bahn dorthin fuhr zum Glück. Mal wieder eine tolle Konzert-Location. Scheinbar eine Art altes Theater. Insgesammt kleiner als die Muffathalle, wo sie damals in München gespielt haben. Da ich früh genug da war stand ich an einem top Platz in der zweiten Reihe. Die Songauswahl war auch super, vor allem weil sie auch ein paar richtig alte Sachen (an-)gespielt haben. Leider hatte ich keine Karte für den nächsten Abend. Für den haben sich nämlich noch mehr alte Stücke angekündigt. Danch musste ich zurück zum Hostel, am nächsten Morgen musste ich um zehn Uhr morgens auschecken. Davor noch so ziemlich das schlechteste Hostelfrühstück das ich erlebt hatte. Instant-Kaffee zum selber anrühren ... grauenhaft. Nach dem Auschecken ging es daran die Stadt zu erkunden. Durch den Kensingtonpark, gleich beim Hostel ums Eck, in den angrenzenden Hydepark. Eine kurze Pause am Lady-Diana-Gedechtnisbrunnen, der echt nett gemacht ist. Anschließend weiter zum Buckingham-Palast. Zwar hab ich den falschen Tag für den Wachwechsel erwischt, dafür kam mir auf dem Weg zum Palast eine kleine Gruppe berittener Gardisten entgegen. Vom Palast aus ging es durch Peti France zur Westminster Abbey. Dort keine Besichtigung möglich, aber gerade rechtzeitig zu einer Messe. Auch nicht schlecht, so durfte ich den Gottesdienst zum Gedenken an die Stiftung der Abbey miterleben. War ein schön feierlicher Gottesdienst mit Chorbegleitung. Danach ein kurzer Abstecher zur Westminster Cathedral. Weiter gings am Big Ben vorbei zur Themse. Der Fluß ist doch erstaunlich groß, vor allem im Verglich zum Rinnsal Liffey, der durch Dublin fließt. Weiter gings zu belebten Trafalgar Square und von dort mit der Tube zur St.-Pauls-Cathedral. Zu Fuß weiter über die Millenium-Bridge am Globe Theatre und der London Bridge (unspektakulär) bis zur Tower Bridge. Nach einem kurzen Blick auf den Tower am Tower Hill in den Zug nach Greewich. In den Zü wird sehr fleiß kontrolliert. Auf der fahrt wurde ich insgesammt drei mal kontrolliert. Als ich endlich am Observatorium war, war es schon halb fünf und ich hatte kaum mehr Zeit mir das ganze in Ruhe anzushaun. Aber immerhin war ich beim Null-Meridian. Um fünf haben die das Museum (das erstaunlicherweise mit kostenlosem Eintritt ist) geschlossen. Kurz die Abendsonne im Park genossen und dann zurück in die Stadt, als es ziemlich frisch wurde. Mit der Tube ein kurzer Abstecher zur Baker Street, leider ist mir kein Sherlock Holmes begegnet. Inzwischen war es schon stockdunkel, aber was wäre ein London-Besuch ohne ein Abstecher in die Abbey Road und einmal über den Zebrastreifen. Vor allem so kurz nach John Lennons 70en Geburtstag. Eine gute Gelegenheit sich dort auch an der Mauer zu verewigen. Nach einem kurzen Besuch am hell erleuchteten Picadilly Circus musste ich auch schon schaun, dass ich mit der letzten U-Bahn zum Flughafen komme, um auch wirklich um 6:30 Uhr meinem Flug zu erwischen. Ich durfte also ein paar Stunden an einem fast ausgestorbenen Flughafen London Heathrow totschlagen. Die perfekte Wartelektüre "Warten auf Godot". In der Früh meine letzten Pfunde in Kaffee und Toblerone investiert. Und dann gings schon wieder zurück nach Dublin, um 8 Uhr Dublin Airport und pünktlich um 9 in die Uni. Der weitere Montag und Dienstag wurde dann mit Uni und Schlaf nachholen verbracht.

13.10.2010

Montag war eher der Uni gewidmet. Von 9 bis 18 Uhr Vorlesungen und dazwischen an der Seminararbeit gearbeitet. Danach zusammen mit Ralf in die Ausstellung "Game on". Videospiele vom Anbeginn bis heute. Nett gemacht und alles zum spielen. Gestern war nur wenig Uni. Deshalb bin ich mit Ralf zum Botanischen Garten gefahren. Anfangs hat das Wetter noch nicht mitgespielt, doch es wurde noch sonnig und ich konnte ein Paar nette Photoss machen. Heute ist Ralf wieder nach München geflogen. Jetzt ist Deutschland wieder weit weg und ich bin allein in der Ferne.

11.10.2010

Die letzten Tage waren sehr anstrengend. Pünktlich zu meinem Gebburtstag kam Ralf zu Besuch. Also am Mittwoch mittag raus aus der Uni, Bus suchen und zum Flughafen fahren um ihn abzuholen. Danach heimfahren und die ganzen Sachen auspacken, die mir meine Mutter mitgeschickt hat, dann wieder in die Stadt und ein bisschen spazieren gegangen, danach wieder heim, ein paar Anrufe machen, dann Fish and Chips (erstaunlich sellten hier, und nicht ganz billig) essen und schlussendlich ins Pub auf den Geburtstag anstoßen.
Am Donnerstag war wieder Uni und gleich danach Sight-Seing angesagt. Diesmal Innenstadt und langer Spaziergang durch den Phoenix Park. Am Freitag ist zum Glück immer ein bisschen länger Ausshlafen drin. Dann wieder Uni und nach der Uni ans Meer nach Dun Laoghaire. Die KrÃönung war dann am Samstag die Wanderung auf der Halbinsel Howth Head etwa oberhalb von Dublin. Einmal auf dem längsten Wanderweg (dem einzigen mit der Einstufung "hard") fast rund um die Insel, auf und ab, über Stock und Stein, aber eine Einmalige Landschaft. Nur hat uns die fast sechsstündige Wanderung ziemlich fertiggemacht. Jeden Tag gabs aber nach der Anstrengung zum Entspannen eine Staffel IT Crowd. Endlich hab ichs mal geschafft alle Folgen zu sehen. Nach den wirklich anstrengenden letzten Tagen gabs dann am Sonntag einen Tag mit Nichtstun. Dafü ist mein Handy jetzt gerootet und läuft endlich mit Android 2.2.

05.10.2010

Kaum ist man vor über zwei Wochen angekommen, kommt man auch mal dazu ein paar Wörtchen zu schreiben. Zu Beginn war ziemliches Chaos. Die Person mit dem zugesagten Zimmer war nicht zu erreichen, Willy wollte ans Meer obwohl das Wetter, sagen wir mal typisch irisch, war. Noch dazu sind wir aus irgendeinem Grund nicht Bus gefahren, die aber hier in Irland eh sehr eigenwillig sind, sondern wir sind den ganzen Weg zu Fuß gegagen. Das hatte aber auch Vorteile, sondt hätten wir nicht den ziemlich genialen St.-Anne-Park entdeckt und dort ein paar nette Photos gemacht (die hoffentlich bald mal hochgeladen werden). Dafür sind wir aber nicht so weit gekommen, wie Willy eigentlich wollte. Die ersten Nächte im Hostel waren auch ganz nett, wir hatte nette Zimmergenossen. Irgendwann kam dann die Absage des schon ziemlich fest zugesagten Zimmers und schon war die ganze schöne "Irland wir kommen"-Stimmung im Eimer. Also dann gings ans Wohnungssuchen und zusätzlich musste mein Bruder schon abreisen. Zum Glück war meine Mutter als Unterstüng noch da. Zwar haben wir zuerst nur ein paar ziemlich schrottige, überteuerte Wohnungen gefunden, doch zum Glück haben wir doch ziemlich schnell ein günstiges, schönes Zimmer gefunden. Einziges Manko, es liegt ziemlich weit draußen. Ich brauche je nach Tageszeit ca 30-45 min zur Uni. Aber dafür wohne ich schön. Und wenn ich hoffentlich bald doch mal ein erschwingliches Fahrrad bekomme, kann ich das ganze vielleicht in einer halben Stunde schaffen. Es gibt an sich noch so viel zu erzählen, aber ich muss morgen wieder früh in die Uni. Deswegen gibts bald hoffentlich mehr zum Thema Irland, Uni, Busse, etc.